Solche „Rechnungen“ kommen heraus, wenn die fiskalische Perspektive den Blick auf die Familie dominiert:
Würden die Betreuungszeiten so stark ausgeweitet, dass Eltern von Grundschulkindern bis abends und samstags arbeiten gehen könnten, so ergäben sich dem Gutachten zufolge je Familie sieben zusätzliche Arbeitsstunden in der Woche. Das führe zu Mehreinnahmen für die Sozialversicherungen in Höhe von ungefähr 2900 Euro im Jahr und zu Steuermehreinnahmen von 3260 Euro im Jahr. Hochgerechnet auf 330.000 Ganztagsschulplätze kommen die hohen Einnahmen von 2,1 Milliarden Euro heraus.
Einseitig. Traurig. Staatlich. Ein kleines Studium der Bindungstheorie könnte die Perspektive weiten.
Hier der Artikel: www.faz.net.
Und das wird schon fleißig im Kindergarten trainiert. In dem Kindergarten, den unser Kind besucht, gibt es genau zwei Kinder die nur bis mittags dort sind. Ich muss mich dann sogar vor den anderen Kindern rechtfertigen, warum unser Kind nicht (immer) länger bleibt und mir immer wieder von den Erzieherinnen die vermeintlichen Vorteile der Nachmittagsbetreuung anhören. Ein Kind, dass nicht mitmacht, wird zum Außenseiter …
Ich war auch mit Kinderkreis (so hieß die christliche Alternative damals in der DDR) Außenseiter ;). Aber solange er in den Kindergarten ging, war unser ältester auch das einzige Mittagskind. Und in der DDR gab es die Wochenkrippe ja schon mal:
http://www.deutschlandfunkkultur.de/alltag-in-der-ddr-die-wochenkrippen-kinder.976.de.html?dram:article_id=379620
https://de.wikipedia.org/wiki/Wochenkrippe
Ach welch Himmel auf Erden hab wir bei uns was Kindergarten angeht. Mindesalter 3 Jahre, in Ausnahmefällen 2,5 Jahre. Mittagsbetreuung nur an zwei Tagen die Woche und die nutzt fast keiner. Achja, Dorf, Bayern und der Kindergarten ist von einer christlichen Gemeinschaft, wird aber von allen Leuten gerne angenommen und hat mit Abstand den besten Ruf.
Was folgere ich daraus – Kindergärten gründen!!!