Viele Leute gehen davon aus, dass die christliche Mission kolonialistisch auftrat und Zielkulturen beschädigt oder gar völlig zerstört hat. Das trifft auf Einzelfälle zu, nicht jedoch auf den allgemeinen Einfluss der Missionsarbeit. Robert Woodberry, außerordentlicher Professor für Politikwissenschaft an der National University von Singapore, hat das Gebiet untersucht und dabei festgestellt, dass die christliche Mission nicht nur wichtige kulturelle Phänomene wie Bildung und Buchdruck angestoßen und/oder begünstigt hat, sondern auch sehr innovativ auf die Ausbreitung demokratischer Ordnungen wirkte (siehe dazu auch den Artikel: The Surprising Discovery About Those Colonialist, Proselytizing Missionaries).
Hier das kurze Interview:
Hier findet sich der im CT-Artikel erwähnte Beitrag aus dem „American Political Science Review“: http://www.hillcountryinstitute.org/wp-content/uploads/missionaryrootsofliberaldemocracy.pdf
….und nicht nur das! Die Missionare haben teilweise auch Stammesstrukturen und Geschichten dokumentiert, die ohne sie verloren gewesen wären. Das berichtet zumindest Tillmann Prüfer in der „Zeit“ über die missionarische Arbeit seines Großvaters Theodor Guthmann in Tansania. Sehr lesenswert! http://www.zeit.de/zeit-magazin/2015/24/tansania-kilimandscharo-kolonialismus-missionar