Keller: Der Gott im Buch »Die Hütte« ist überhaupt nicht Gott

51dhFWnNECL._SL160_.jpgTim Keller hat nun doch noch Die Hütte gelesen und ist ziemlich enttäuscht (Nein, ich will es nicht lesen.):

Anyone who is strongly influenced by the imaginative world of The Shack will be totally unprepared for the far more multi-dimensional and complex God that you actually meet when you read the Bible. In the prophets the reader will find a God who is constantly condemning and vowing judgment on his enemies, while the Persons of the Triune-God of The Shack repeatedly deny that sin is any offense to them. The reader of Psalm 119 is filled with delight at God’s statutes, decrees, and laws, yet the God of The Shack insists that he doesn’t give us any rules or even have any expectations of human beings. All he wants is relationship. The reader of the lives of Abraham, Jacob, Moses, and Isaiah will learn that the holiness of God makes his immediate presence dangerous or fatal to us. Someone may counter (as Young seems to do, on p.192) that because of Jesus, God is now only a God of love, making all talk of holiness, wrath, and law obsolete. But when John, one of Jesus’ closest friends, long after the crucifixion sees the risen Christ in person on the isle of Patmos, John ‘fell at his feet as dead.’ (Rev.1:17.) The Shack effectively deconstructs the holiness and transcendence of God. It is simply not there. In its place is unconditional love, period. The God of The Shack has none of the balance and complexity of the Biblical God. Half a God is not God at all.

Hier seine Eindrücke: thegospelcoalition.org.

Warum der gottlose Honecker in Kirchenasyl kam

Als die SED-Prominentensiedlung in Wandlitz Ende Januar 1990 aufgelöst wurde, waren die Honeckers ein Problem. Der gestürzte Staatschef sollte unbedingt vor dem Volkszorn geschütz werden. Dem gottlosen Honecker gewährte ausgerechnet die Kirche Asyl. Pastor Uwe Hollmer erinnert sich an gemeinsame Spaziergänge.

Honecker stammt aus dem Saarland, war 13 Jahre lang DDR-Staatschef, aber hatte nach einem Aufenthalt im Krankenhaus keine Bleibe mehr. Die Wohnsiedlung von SED-Funktionären in Wandlitz – 20 Kilometer weg – wurde am 1. Februar 1990 aufgelöst.

»Damals ließ der DDR-Rechtsanwalt Wolfgang Vogel bei der Kirche anfragen, ob sie Erich und Margot aufnehmen würde«, erinnert sich der Pastor. »Und warum gerade wir?«, sei seine erste Antwort gewesen. Man dachte, in einem ganzen christlichen Dorf wären die Honeckers sicherer als in einer einzigen Einrichtung, hieß es.

Hier mehr: www.welt.de.

So fühlt sich das iPad von Apple an

Ich habe in den letzten Tagen etliche Artikel über den iPad gelesen. Der Erfahrungsbericht von Thomas Heuzeroth zählt zu den ausgewogensten Beiträgen, kurz und praxisorientiert geschrieben. Die große Frage für viele potentielle Nutzer wird sein, ob das iPad mit seiner Hintergrundbeleuchtung einen wirklichen Book-Reader (z.B. Kindl) ersetzen kann.

Doch taugt das iPad überhaupt zum Lesen elektronischer Bücher? Das Display stellt die Schrift zwar gestochen scharf dar, ist aber hintergrundbeleuchtet. Erfahrungsgemäß ermüden die Augen bei längerem Lesen auf leuchtenden Bildschirmen. E-Reader wie der Kindle sind da im Vorteil, weil sie nur mit dem Umgebungslicht auskommen. Daher halten ihre Akkus auch einen kompletten Urlaub durch. Das schafft das iPad nicht.

Hier der Bericht: www.welt.de.

Ist Google schuld?

Frank Schirrmacher kritisierte am 23. Januar in seinem Kommentar für die FAZ die Macht der digitalen Maschinen:

Wer glaubt, er habe nichts zu verbergen, weiß nicht, dass die Erzähler unserer Leben bald nicht mehr wir selber sind, sondern die Maschinen: sie sagen, wie es mit uns weitergeht und wie die Geschichte endet – und zwar, wie aktuell bei amerikanischen Krankenkassen, mit der Selbstsicherheit, die nur Mathematiker haben. Ob die Systeme leisten, was sie versprechen ist, irrelevant – der Börsencrash hat gezeigt, dass es genügt, wenn die entscheidenden Leute an sie glauben.

Hier mehr: www.faz.net.

CT über EU-Richtlinie zur Gleichbehandlung

Christianity Today informiert über die geplante EU-Richtlinie:

Under an anti-discrimination directive passed by the European Union Parliament in April, Christian churches, schools, and social services in Europe cannot limit their membership to those who share their beliefs. The directive, which the parliament passed by a 360-277 vote, must be passed unanimously by member states for it to become law.

Hier mehr: www.christianitytoday.com.

Auf den das Los fällt

Der neue serbische Patriarch Irinej hat Kosovo zum »heiligen Land« seiner Kirche erklärt. Er gilt als gemässigt. Das Losglück hätte auch einen nationalistischen Scharfmacher an die Spitze der serbisch-orthodoxen Kirche bringen können.

Hier der informative Artikel von Elena Panagiotidis: www.nzz.ch.

Puritanische Lust

Edmund Leiters schreibt in seinem bemerkenswerten Buch:

Zumindest in einer Hinsicht hat sich Weber [gemeint ist Max Weber] völlig getäuscht. Der Puritanismus ist zutiefst von einer Ethik beseelt, die weltbejahend ist. In ihrer Philosophie der Ehe, eines der wichtigsten Lebensbereiche für den Puritanismus, fordern Prediger und Theologen die spontane Freude, die sexuelle Befriedigung und das Vergnügen aneinander. Sie bejahen den inneren Wert des Vergnügens und der Erquickung, die Ehegatten einander spenden können. Aus ihrer Sicht müssen diese Freuden nicht durch einen weitergehenden spirituellen Zweck gerechtfertigt werden, wenngleich die Ehe für sie spirituelle Ziele besitzt; die Freuden der Ehe sind Güter an sich, die dem natürlichen menschlichen Bedürfnis nach Gesellschaft und Liebe entsprechen. Der Puritanismus kann daher nicht als eine durch und durch asketische Religion gelten.

Recht hat Weber dagegen, was die Forderung der Puritaner nach gründlicher Selbstdisziplin angeht. Puritanische Prediger forderten in allen Lebensbereichen – Ehe, Arbeit, Politik, Familie, Krieg – eine auf die Schaffung konstanter und verläßlicher Motive gerichtete, systematische Selbstdisziplin. Dies galt ebenso für die Liebe zum Ehegatten wie für die beim Genuß von Reichtum und irdischen Gütern zu übende Zurückhaltung. Der Ruf nach moralischer Beständigkeit hatte in der Tat immer dann asketische Konsequenzen, wenn man der Meinung war, daß die Freuden der Welt einer Preisgabe der Selbstdisziplin und der moralischen Stetigkeit gleichkamen. Die Hauptströmung des Puritanismus sah in der ehelichen Sexualität keine Gefahr für die moralische Beständigkeit; vielmehr sah sie in ihr eine bemerkenswerte und gelungene Harmonie der sinnlichen, moralischen und spirituellen Bande.

Ihr habt mit Hass gekocht

Necla Kelek wehrt sich engagiert gegen den jüngst erhobenen Vorwurf, sie sei eine Hasspredigerin:

Aber ich bestehe darauf, dass wir, reflektiert und auf den Inhalt konzentriert, über den Islam streiten, jenseits persönlicher Angriffe. Wir brauchen eine Debatte über das, was unsere Gesellschaft im Innersten zusammenhält: einen Diskurs über die Freiheit des Wortes und seine Grenzen und darüber, ob in diesem Land die Menschenrechte tatsächlich für alle gelten, auch für alle Muslime; welche Rolle die Religion in unserem Leben spielen sollte und warum unter Verdacht gerät, wer unsere Freiheitswerte verteidigt. Vielleicht spiegeln meine Kritiker ja nur ihre eigene Verunsicherung in Sachen „westliche Werte“ – die Steinfeld immer in Anführungszeichen setzt – und kompensieren dies mit verbalen Hieben.

Dabei wird deutlich, wie fremd ihnen die Kultur des Islam ist. Und irgendwie versuchen sie den Eindruck zu erwecken, es handele sich ums Feuilleton und nicht um eine politische Auseinandersetzung.

Hier der Text: www.faz.net.

»C« auf Tauchstation

CDU und CSU haben bei der Bundestagswahl die Stimmen vieler Katholiken eingebüßt. Matthias Gierth sucht nach den Gründen:

Die protestantische Parteiführung mit Angela Merkel und Hermann Gröhe an der Spitze findet bislang keine rechte Antwort auf die Unruhe im katholischen Parteiflügel. Zwar hat Gröhe als bekennender evangelischer Christ weit mehr Verständnis für die Relevanz des »C« als sein Vorgänger Ronald Pofalla. Hätte Gröhe und nicht der heutige Kanzleramtsminister den CDU-Grundsatzprogrammprozess gesteuert, wären christliche Positionen viel stärker zum Tragen gekommen, heißt es auch aus dem Parteivorstand. Aber als sich vor Weihnachten ein Arbeitskreis Engagierter Katholiken (AEK) gründete, reagierte das Adenauerhaus äußerst reserviert.

In der Initiative haben sich Katholiken zusammengeschlossen, die auf der Grundlage ihres Glaubens einen Beitrag zur klareren Positionierung der CDU leisten wollen. Zu den Gründern gehören der bayerische Ex-Staatsminister Thomas Goppel genauso wie der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis. Auch der Trierer Sozialethiker Wolfgang Ockenfels und Benediktiner-Abtprimas Notker Wolff sind dabei.

Der Sprecher des AEK, der Publizist Martin Lohmann, gibt sich kämpferisch: »Viele katholische Christen, die bisher überzeugte Stammwähler waren, fühlen sich politisch nicht mehr richtig beheimatet in der CDU. Das will der AEK wiederherstellen. Uns ist es nicht egal, dass die Union seit 2002 rund vier Millionen Wähler verloren hat – und darunter sehr viele katholische.« Zwar gebe es viele katholische Politiker. Dennoch sei das Katholische »zunehmend weniger sichtbar«. Daher wolle der AEK »Einfluss haben, mitreden, mitgestalten«. Von etwa 600 Mitgliedern bisher spricht die Gruppe.

Der Evangelische Arbeitskreis, ebenfalls im Adenauerhaus ansässig, zeigt sich wenig euphorisch über neue Mitstreiter. »Wir konzentrieren uns auf die Arbeit des Evangelischen Arbeitskreises«, ist Rachels knappe Reaktion. »Gründungen anderer Gesprächskreise möchte ich nicht kommentieren.«

Wolfgang Bosbach, der inzwischen beim AEK mitwirkt, kann das nicht verstehen: »Es gibt offensichtlich Leute in der CDU«, klagt er, »die ernsthaft der Ansicht sind: Achtung, hier gibt es eine Basisinitiative, die die Rolle rückwärts will. Davon kann jedoch keine Rede sein. Anstatt dass man sagt: Es ist schön, dass hier engagierte Katholiken mitarbeiten, zucken einige zusammen, als sollte Unheil organisiert werden.«

Hier der vollständige Artikel: www.merkur.de.

Ego online ergo sum II

Eine neue Studie der Kaiser Family Foundation zeigt, dass Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 bis 18 täglich mehr als 7,5 Stunden digitale Medien konsumieren (vor 5 Jahren waren es 6,5 Stunden). Die New York Times schreibt:

Die Ergebnisse der Studie erschütterte die Verantwortlichen, die aus der Studie vor fünf Jahren schlossen, dass der Konsum nicht weiter steigen könne. Die Sorgen vieler Eltern, deren Kinder permanent Mediengeräte nutzen, wurden bestätigt. Ermittelt wurde zudem, dass der intensive Konsum mit Verhaltensstörungen und schlechten Schulnoten korreliert.

Wie wäre es mal mit einem guten alten Buch?

Hier der Artikel: www.nytimes.com.

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