William P. Alston (1921–2009)

alston.gifDer amerikanische Philosoph William P. Alston ist am 13. September 2009 zu Hause nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Alston war Professor an der Syracuse University und hat einige grundlegende Arbeiten zu Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie und Religionsphilosophie publiziert.

Zusammen mit Alvin Plantinga und Nicholas Wolterstorff hat er in den U.S.A. eine Wiederbelegung der christlichen Philosophie eingeleitet. Das Grundlagenwerk Faith and Rationality enthält seinen Aufsatz »Christian Experience and Christian Belief«.

In der Ehe wieder zueinander finden

David Powlison von der Christian Counseling & Educational Foundation meint (mit einem Schmunzeln auf den Lippen):

In der Seelsorge trifft man auf Menschen, die verheiratet sind, es aber lieber nicht wären, und aus Menschen, die nicht verheiratet sind, es aber gern wären.

Hier ein exzellentes 8-Minuten Video mit David Powlison über Eheseelsorge:

Den zweiten Teil des Interviews gibt es hier: www.youtube.com.

Merkur: Pauschaler Fundamentalismusverdacht reicht nicht

Benjamin Lassiwe hat im Evangelischen Tagebuch des Rheinischen Merkur die »Frontal 21«-Kontroverse kommentiert und plädiert für eine differenziert Wahrnehmung der evangelikalen Szene in Deutschland:

Scharf verurteilte das Leitungsgremium der deutschen Protestanten den umstrittenen Fernsehbeitrag. Die Berichterstattung der Autoren Arndt Ginzel, Martin Kraushaar und Ulrich Stoll, die in Leipzig ein Journalistenbüro betreiben, lasse notwendige Unterscheidungen vermissen und bediene sich fragwürdiger journalistischer Mittel. Denn die drei Fernsehjournalisten verglichen in ihrem Beitrag christliche Missionare, die den Märtyrertod erlitten, mit islamischen Selbstmordattentätern. Das Urteil der EKD darüber ist vernichtend: Die Autoren scheinen keinerlei Kenntnis von der christlichen Märtyrervorstellung zu haben, nach der ein Märtyrer Gewalt erleidet, aber sie niemals anderen zufügt.

Aber eben auch:

Doch auch manchen Evangelikalen schrieb die EKD zumindest zwischen den Zeilen erkennbare Kritik ins Stammbuch. So werde, hieß es, eine Aussage der umstrittenen Organisation »Jugend mit einer Mission« ohne weitere Begründung der ganzen evangelikalen Bewegung zugerechnet, heißt es in dem EKD-Beschluss.

Deutlicher geht auch das nicht mehr: Der Rat der EKD lässt das charismatische Missionswerk, das bislang in nahezu allen kritischen Filmen und Berichten über die evangelikale Bewegung eine unrühmliche Hauptrolle spielte, gezielt in der Fundamentalistenecke stehen. Denn dem Leitungsgremium der deutschen Protestanten ist im Unterschied zu den Autoren von »Frontal 21« und manchen anderen Journalisten, die in der letzten Zeit zum Thema Evangelikale recherchierten, eines sehr bewusst: Die evangelikale Szene ist in sich differenziert zu sehen.

Den Artikel gibt es hier: www.merkur.de.

F.F. Bruce zum Galaterbrief

Rob Bradshaw hat freundlicher Weise fünf Artikel von F.F. Bruce zum Galaterbrief digitalisiert:

  1. F.F. Bruce, “Galatian Problems. 1. Autobiographical Data,” Bulletin of the John Rylands Library Manchester 51.2 (Spring 1969): 292-309
  2. F.F. Bruce, “Galatian Problems. 2. North or South Galatians?” Bulletin of the John Rylands Library Manchester 52.2 (Spring 1970): 243-266
  3. F.F. Bruce, “Galatian Problems. 3. The ‘Other’ Gospel,” Bulletin of the John Rylands Library Manchester 53.2 (Spring 1971): 253-271
  4. F.F. Bruce, “Galatian Problems. 4. The Date of the Epistle,” Bulletin of the John Rylands Library Manchester 54.2 (Spring 1972): 250-267
  5. F.F. Bruce, „Galatian Problems. 5. Galatians and Christian Origins,“ Bulletin of the John Rylands Library Manchester 55.2 (Spring 1973): 264-284

Die Mystik oder das Wort

180px-Göz_Bernhard_Skizze.jpgDer wohl bedeutendste deutschsprachige katholische Theologe des 20. Jahrhunderts, Karl Rahner (1904–1984), hat am Ende seiner Schaffenszeit die Vermutung geäußert, dass »der Christ der Zukunft ein Mystiker sei oder nicht mehr sei«.

Tatsächlich sind es erfahrungsstheologische Entwürfe, die sich im Anschluss an die ›unterkühlte‹ Wort-Theologie eines Karl Barth oder Emil Brunner konfessionelle Grenzen sprengender Popularität erfreuen. Im katholischen, evangelischen und freikirchlichen Raum erleben wir seit Jahrzehnten Aufbrüche in eine mystische Frömmigkeit.

Was viele Menschen suchen, ist nicht mehr die durch das Wort vermittelte und verbindlich gemachte Gottesbeziehung, sondern das unmittelbare Erleben Gottes im Innern der Seele bis hin zu somatischen Manifestationen der göttlichen Gegenwart. Diese Sehnsucht verlangt eine Berührung Gottes oder einen »Gotteskuss«. Was der Mystiker und mit ihm der Spiritualist oder Schwärmer möchte, das ist die unmittelbare Gegenwart Gottes. Die unio mystica, das Gefühl, fest mit Gott verbunden zu sein, ist eben mehr als eine durch das Wort geordnete Beziehung, es ist die direkte Erfahrung Gottes im Menschen. Die Mystik verheißt die unvermittelte Verbindung mit dem Absoluten.

In der kleinen Ausarbeitung »Mystik oder das Wort« versuche ich mich an einer reformatorischen Beurteilung der Mystik. Sie kann hier herunter geladen werden: MystikoderdasWort.pdf

Abrechnung mit einem Mythos

41RbOaw0lqL._SL160_.jpgDer  Artikel »Zuwanderung – Abrechnung mit einem Mythos« von Mariam Lau enthält unangenehme Wahrheiten über die Zukunft Europas, wenn es denn welche sind.

Udo Di Fabio bringt zielgenau auf den Punkt, was uns noch lange beschäftigen wird:

»Warum in Gottes Namen«, zitiert Caldwell den Verfassungsrichter Udo Di Fabio, »sollte eine vitale Weltkultur sich in eine westliche Kultur integrieren wollen, wenn diese – die nicht genügend Nachwuchs produziert und nicht mehr länger über eine transzendente Idee verfügt – sich ihrem historischen Ende nähert?«

Den vollständigen Artikel gibt es hier: www.welt.de. Das Buch von Christopher Caldwell kann  auf Englisch bestellt werden:

Einkaufsmöglichkeit

»Frontal 21«: Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Staatsanwaltschaft Rheinland-Pfalz ermittelt wegen Volksverhetzung gegen Redakteure des ZDF. Hintergrund ist der Beitrag »Sterben für Jesus«, der Anfang August für erhebliche Diskussionen gesorgt hat. Idea schreibt:

Karl-Heinz Schröder, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Freien Evangelischen Regionalverbands Hannoversch Münden (Nordhessen), erhielt von der Staatsanwaltschaft die Mitteilung, dass sie seine Strafanzeige wegen Volksverhetzung angenommen habe. Laut Schröder wurden in dem Beitrag Bilder aus islamistischen Terrorcamps »mit Aufnahmen seriöser, staatlich und kirchlich anerkannter theologischer Fachschulen verquickt«. Damit hätten die Autoren den falschen Eindruck erweckt, »terroristische, radikale und verfassungsfeindliche Organisationen« seien dasselbe wie Evangelikale. Die Verantwortlichen der Sendung hätten damit in der Bevölkerung »Hass, Herabwürdigung und massive Vorbehalte« gegen Christen geweckt, die in der Sendung pauschal als »evangelikal« diskreditiert und dadurch massiv in ihrem öffentlichen Auftrag behindert worden seien.

Mehr dazu hier: www.idea.de.

Warum gibt es heute noch so viele Calvinisten?

Timothy George geht in einem CT-Beitrag der Frage nach, warum Calvin auch heute noch für viele Menschen so attraktiv ist.

Calvin, a displaced refugee, speaks directly to the homeless mind of many contemporaries looking for a place to stand. »We are always on the road,« Calvin wrote. Like Augustine, Calvin reminds us that our true homeland, our ultimate patria, is that city with foundations that God is preparing for all who know and love him. In the meantime, believers are »just sojourners on this earth so that with hope and patience they strive toward a better life.«

George erinnert daran, dass der Reformator viele hilfreiche Impulse von anderen großen Lehren der Kirche empfing.

The most remarkable thing about Calvin’s theology is how unremarkable it is, especially when set against the Catholic, Augustinian, and Lutheran traditions he inherited, reframed, and passed on to others. In retrospect, Calvin stands out next to Luther as one of the two great shaping theologians of the Protestant movement. But we should not detach him from other seminal thinkers with whom he shared certain basic assumptions about God, the Bible, human beings, and the work of Christ in the world. Martin Bucer in Strasbourg, Heinrich Bullinger in Zurich, Johannes Oecolampadius in Basel, Peter Martyr Vermigli from Italy, and Luther’s successor, Philip Melanchthon, were all Calvin’s friends and colleagues in the work of reform.

Hier die Quelle: www.christianitytoday.com.

Die Top-Buchempfehlungen von J.I. Packer

packerHier die fünf wichtigsten Bücher für J.I. Packer (natürlich neben der Bibel):

  1. J.C. Ryle: Seid heilig!: Der Schlüssel zum erfüllten Leben (Gebundene Ausgabe), 3L-Verlag, 2005
  2. John Bunyan: Pilgerreise, St.-Johannis-Druckerei, 2008
  3. John Calvin, Unterricht in der christlichen Religion – Institutio Christianae Religionis (Gebundene Ausgabe), Neukirchener Verlag, 2008
  4. Arnold Dallimore, George Whitefield: The Life and Times of the Great Evangelist of the Eighteenth Century Revival, Bde. 1 u. 2, The Banner of Truth Trust, 1998
  5. C.S. Lewis, Pardon, ich bin Christ. Meine Argumente für den Glauben, Brunnen Verlag, 1986

FAZ: Rat der Ev. Kirche rügt den Beitrag von »Frontal 21«

Die FAZ berichtet in der heutigen Ausgabe über die Stellungnahme der EKD zur unangemessenen Kritik an den Evangelikalen. Im Artikel »EKD nimmt Evangelikale gegen Kritik in Schutz« (Montag, 7. September, Nr. 2007, S. 4) heißt es:

Der Rat, das Leitungsgremium der EKD aus Laien und Theologen, wendet sich insbesondere gegen einen Beitrag des ZDF-Magazins »Frontal 21« vom 4. August, der unter dem Titel »Sterben für Jesus – Missionieren als Abenteuer« über den Fall der beiden im Jemen ermordeten Bibelschülerinnen der evangelikalen Bibelschule Brake berichtete.
Das »Grundübel« des Beitrags sei ein undifferenzierter Umgang mit dem Begriff des Fundamentalismus. Der Rat der EKD rügt, der Bericht vermenge die Tradition christlicher Märtyrer, die Gewalt erlitten, aber nicht ausübten, mit dem Tun islamistischer Selbstmordattentäter. Der Beitrag benutze fragwürdige journalistische Mittel und genüge nicht dem Anspruch des ZDF, Qualitätsfernsehen zu bieten.

»Ich bin dreimal getauft«

Fast jeder Christ in freikirchlichen Kreisen kennt Freunde, die zwei- oder dreimal getauft sind. (Wahrscheinlich bleibt es bei der dritten Taufe, da diesmal alle Haare unter Wasser waren und die geistliche Einstellung sowohl beim Täufling als auch beim Pastor stimmte. Oder wäre der Jordan doch noch besser geeignet?) Es gibt Schätzungen, nach denen 4 von 10 Baptisten (gemeint sind die Südlichen Baptisten in den U.S.A.) wiedergetauft sind. Für die Statistik ist das sicher gut. Aber stehen solche Entwicklungen für eine biblische Theologie?

Christen aus Rumänien sind über das Phänomen der massenhaften Wiedertaufe, das nun auch ist Osteurope Einzug hält, zu Recht beunruhigt und suchen nach den Gründen.

Hier mehr: trevinwax.com.

EKD: »Erklärung zur Diffamierung evangelikaler Christen«

Der Rat der EKD nimmt in einer Presseerklärung vom 5. September 2009 zur jüngsten Diffamierung evangelikaler Christen in der Berichterstattung von »Frontal 21« Stellung:

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat in seiner Sitzung an diesem Wochenende in Hannover eine »Erklärung zur Diffamierung evangelikaler Christen« beschlossen. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: In jüngster Zeit sind mehrfach Veranstaltungen, Aktivitäten und Positionen von evangelischen Christen, die der evangelikalen Strömung zugehören oder zugerechnet werden, mit pauschaler Kritik überzogen und in den Medien verzerrt dargestellt worden. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der am 4. und 5. September nach der Sitzungspause des Sommers erstmals wieder zusammengekommen ist, nimmt diese Mitchristen gegen Verunglimpfung in Schutz. Viele von ihnen gehören mit ihrer tiefen persönlichen Frömmigkeit, ihrem nachhaltigen Eintreten für eine missionarische Kirche und ihrem diakonischen Engagement zum Kern unserer evangelischen Gemeinden.

Die vollständige Erklärung »Fragwürdige journalistische Mittel« gibt es hier: www.ekd.de.

Christian Apologetics Past and Present: A Reader

Apologetics+Reader.jpgWilliam Edgar und K. Scott Oliphint haben eine Apologetik-Anthologie zusammengestellt:

Ein zweiter Band ist geplant. Die Texte des ersten Buches reichen bis zum Mittelalter. (Auf Deutsch habe sich etwas ähnliches auch hier liegen, aber eben nicht publiziert.)

Hier das Inhaltsverzeichnis und eine Bestellmöglichkeit:

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