Wolfgang Thielmann hat für den Rheinischen Merkur einen Beitrag über die Evangelikalen in den U.S.A. verfasst.
Warum sind die rund 20 Millionen Evangelikalen in den etwa 200 evangelischen Kirchen der USA keine sichere Bank mehr für Bush und Nachfolger? Dass es so ist, wurde in der vergangenen Woche überdeutlich. Da rechnete David Kuo per Buch mit seinem früheren Dienstherrn Bush ab, unmittelbar vor den Wahlen. Zweieinhalb Jahre lang war der Evangelikale zweiter Mann im Büro des Weißen Hauses für die »Faith-Based Initiatives«, also die christlichen Hilfsorganisationen. Bush wollte ihnen erstmals Geld geben, viel Geld. Daraus ist fast nichts geworden. Bush habe die Evangelikalen nicht gebraucht, sondern nur benutzt, sagt Kuo in seinem Titel »Verlockender Glaube» (»Tempting Faith«). Bushs Team mache sich intern darüber lustig, wie simpel sie mit ein paar Auftritten zu gewinnen seien. Bush selbst habe sein Wahlversprechen glatt gebrochen, den Hilfswerken in seinem ersten Jahr acht Milliarden Dollar zu geben, um gegen Armut und Benachteiligung im eigenen Land anzugehen. Aber gerade einmal eine Milliarde in vier Jahren sei auch geflossen, »ein Hauch dessen, was versprochen wurde«. Demokraten hätten das Projekt zu Fall gebracht, weil Republikanern Rückgrat fehle, um es durchzusetzen …
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