Theo Lehmann (Theos kleine Kanzel, Logos Editions, 2017, S. 58):
Paulus war immerhin einer der größten Denker der Menschheit. Und da kommt heute jeder Spitzkopf mit seinen paar Jahren Schul- oder Hochschulbildung und wagt es, an der Bibel rumzufummeln und die Weisheit der göttlichen Offenbarung infrage zu stellen! Paulus war der größte Theologe der Kirche, dem das ganze Heer der modernen Meckerer nicht das Wasser reichen kann. Dieser Geistesriese war sich nicht zu schade, vor seinen theologischen Anklägern und weltlichen Richtern den geradezu kindlichen Satz zu sagen: „Ich glaube allem, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten.“
Paulus hat ja Jesus nicht persönlich gekannt. Er hatte ein Gotteserlebnis das ihn „umgedreht“ hat. Nicht jeder hat die Gnade eines solchen Erlebnisses.
Paulus war ja Teil der Urkirche, da gab es IMHO nichts zu studieren.
Speziell zum letzten Abendmahl: Tut dies zu meinem Gedächtnis überliefert Paulus, aber siehe auch WIKI.
Jesus hat nicht gesagt, was die Amtskirche meint, dass nur geweihte Priester das Abendmahl leiten dürfen.
Ich hatte Gelegenheit mit einem kath. und einem evang. Bischof dies sehr kurz zu diskutieren. Nur Priester dürfen die Eucharistie durchführen meinten beide Amtsvertreter unisono.
Auch Geweihte sind, wie Beispiele zeigen, oft große Sünder.
Jesus hat offenbar es so angelegt seine Botschaft auch mit Schwachen weiterzugeben, die dann allerhand zur Machtausübung erfinden.
Rudolf, ich bin nicht mit allen einverstanden, was Du schreibst: „Er hatte ein Gotteserlebnis das ihn „umgedreht“ hat. Nicht jeder hat die Gnade eines solchen Erlebnisses.“ -> das würde ich aber auch heute noch unter Wiedergeburt verstehen, die, je nach Zeugnisgeber, auch mal recht heftig einen Menschen umkrempelt. „Paulus war ja Teil der Urkirche, da gab es IMHO nichts zu studieren.“ -> Paulus war m.E. ein exzellenter Schriftenkenner, auch wenn ihm „nur“ die Schriften des AT vorlagen, die aber doch von Jesus zeugen. Das AT, unter dem Licht des NT beleuchtet, sagt uns recht viel über den Heilsplan Gottes, der spätestens mit den Fellen, mit denen Gott Adam und Eva bekleidet hat und damit den ersten Stellvertretertot für die Sünde des Menschen eingeführt hat, erstmals etwas entfaltet wird, und später mehr und mehr z.B. über die Opfervorschriften offengelegt wird, bis es im „perfekten“ Opfer, Jesus am Kreuz, mündet. Da ist eine rote Linie, die sich durch die ganze Schrift durchzieht.… Weiterlesen »
@Stephan
Ich meine mit schwach viele Vertreter der Amtskirche über die 20 Jahrhunderte, nicht Paulus. Hin und wieder treten auch hervorragende Kirchenmänner auf.
Ob das Christentum ohne Paulus groß geworden wäre ist ja fraglich.
Dass bei den Funktionsträgern nicht alles ok ist, ist evident, das betrifft neben Amtskirchen aber auch genug Freikirchen und Gemeindebünde und unabhängige Hauskirchen. Aber die sind für sich selbst und ihre Schäfchen verantwortlich, so wie ich für mich verantwortlich bin. Die Erkenntnis, dass in den Amtskirchen etwas schief läuft, macht mich nicht heiliger.
Das Thema Schriftenstudium ist wichtig, damals wie heute, auch um Irrlehren zu erkennen und zu vermeiden, darauf wollte ich in meiner Replik hinaus. Es gab auch damals genug zu studieren, siehe Beröer in Apg 17,11. Es war und ist nicht so, dass Gott die Erkenntnis vollumfänglich gülden vom Himmel regnen läßt, sondern die regelmäßige Befassung mit der Schrift notwendig ist für ein geistliches Wachstum.