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Fünf gute alte Bücher

ImageTimFür das Blog des empfehlenswerten Timotheus Magazins habe ich fünf wertvolle Bücher vorgestellt:

Kürzlich war ich mit einem unserer Kinder im Sportgeschäft, um Fußballschuhe zu kaufen. Als uns der Verkäufer fragte, ob er helfen könne, entwickelte sich ein kurzes Gespräch. „Früher“, sagte er, „haben wir beim Kauf von Sportschuhen auf die Lederqualität und die solide Verarbeitung geachtet. Heute interessiert die jungen Leute vor allem, wer in der Bundesliga welche Schuhe trägt“. „Die Hersteller bringen ja auch jedes Jahr neue Farben auf den Markt“, erwiderte ich. „Hm“, antwortete der Verkäufer. „Die Farben wechseln mehrmals im Jahr.“

Wir haben uns an die schnelllebige Kaufkultur gewöhnt. Die Hersteller wecken in uns das Bedürfnis, immer aktuell sein zu wollen. Wir wollen die Farben tragen, die gerade „in“ sind oder genau mit dem Smartphone telefonieren, das gerade frisch auf den Markt gekommen ist. Also kaufen wir.

Im Rahmen der Literatur ist es manchmal ähnlich. Was nicht neu ist, ist „out“. Sind die Schrifttypen unmodern oder die Sätze altertümlich verschachtelt formuliert, werden Bücher schnell beiseitegelegt. Dabei gibt es besonders im Raum der Theologie ältere Bücher von hervorstechender Qualität und Bedeutsamkeit. Theologische Gegenwartsliteratur kann meist alten Klassikern das Wasser nicht reichen. Deshalb empfehle ich nachfolgend einige Bücher, die nicht mehr ganz frisch sind, aber dennoch viel zu bieten haben.

Hier geht’s weiter: www.timotheusmagazin.de.

Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten

The_Great_Dictator_(screenshot).jpg„Der große Diktator“ gehört zu den Filmen, die ich mehrmals mit Begeisterung gesehen habe. Ich hoffe, die Satire auf Adolf Hitler, die am 15. Oktober 1940 uraufgeführt wurde, noch einige Male genießen zu können.

2011 ist ein opulentes Werk über Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten erschienen. Bettina Klix hat das Buch:

welches die Entstehung des Films eingehend beleuchtet, rezensiert:

„Ich konnte Hitler nicht ernst nehmen. Jede Postkarte zeigte eine andere Pose…Die Gebärde des Grußes, bei der er die Hand über die Schulter zurückwarf, wobei die Handfläche nach oben gerichtet war, erweckte in mir den Wunsch, ein Tablett mit schmutzigen Tellern daraufzustellen. ‚Das ist ein Verrückter!’ dachte ich. Doch als Einstein und Thomas Mann gezwungen wurden, Deutschland zu verlassen, war dieses Gesicht Hitlers nicht mehr komisch, sondern unheimlich.“ Was Charlie Chaplin hier beschreibt, ist eine Art die Gebärde zu studieren, die mit Hilfe grotesker Assoziationen der Wahrheit auf die Spur kommt. Und gleichzeitig schon Ideen für eine Figur sammelt, die sich aus dem Ausgangsmaterial herstellen lässt: Den Diktator Hynkel in der genialen Anti-Hitler-Satire „The Great Dictator“ (1940).

201302141139.jpgChaplin schrieb in seiner Autobiographie, dass er , trotz aller Schwierigkeiten im Vorfeld und der noch zu erwartenden Zensurprobleme – die USA befanden sich noch nicht im Krieg – fest entschlossen war, den Film zu machen, „denn über Hitler sollte gelacht werden.“ Aber: „Hätte ich etwas von den Schrecken der Konzentrationslager gewusst, ich hätte mich über den mörderischen Unsinn der Nazis nicht lustig machen können. “

Für dieses Projekt konnte Chaplin sich die Ähnlichkeit seiner Filmfigur des Tramps Charlie mit Hitler zunutze machen. Äußerer Anhaltspunkt war der zur Verwechslung einladende Schnurrbart, bei Chaplin falsch, bei Hitler echt. Auch zahllose Karikaturen in den Blättern der Auslandspresse – die im Buch zu sehen sind – nahmen die Barttracht zum Anlass für komische Vertauschungen und Verkehrungen.

Chaplin hatte Hitler anhand von Wochenschau-Aufnahmen und Fotos genau studiert. Sein Sohn Charlie Chaplin Junior erzählt: „Dad studierte jede Pose des Diktators, machte sich alle Eigenheiten seines Benehmens zu eigen und war von dem Gesamteindruck gefesselt. ‚Der Kerl ist ein großer Schauspieler’, pflegte er voller Bewunderung zu sagen. ‚Wirklich, er ist der größte Schauspieler von uns allen.’“ „Dieses intensive Studium machte sich für Dad bezahlt.“, erzählt sein Sohn weiter. „Seine Darstellung Hitlers war eine perfekte Imitation, so perfekt, dass Deutsche die den Film sahen, genau hinhören mussten, um sich zu vergewissern, dass es sich nicht um den typischen Tonfall Hitlers handelte, sondern um Dads Kauderwelsch.“

Mehr: www.solon-line.de.

Wie zuverlässig sind Gefühle?

201302081631.jpgDer 3L Verlag hat Evangelium21 freundlicherweise ein Kapitel aus Jonathan Edwards Klassiker Sind religiöse Gefühle zuverlässige Anzeichen für wahren Glauben? (Originaltitel: „Religious Affections”) als Auszug zur Verfügung gestellt.

Edwards warnt in dem Buch einerseits vor dem Exzess einer extremen Gefühlsbetontheit im christlichen Leben, die oftmals einer Form der Fleischlichkeit entspringt. Andererseits betont er aber auch, dass es eine Art von äußerlicher Praxis ohne inneres Erleben gibt, die aus der Sicht Gottes gar keinen Wert hat. Denn wie Edwards betont, kommt das Evangelium immer in Veränderungen unseres Charakters zum Ausdruck, die wiederum zu einem aufopferungsvollen und selbstlosen Dienst führen.

Hier das erste Kapitel aus dem Buch: Edwards_Sind_religioese_Gefuehle__(Auszug).pdf. Das gesamte Buch:

  • Jonathan Edwards: Sind religiöse Gefühle zuverlässige Anzeichen für wahren Glauben? (Die Puritaner, Band 13), Waldes: 3L Verlag, 264 S., 10,50 €.

gibt es hier.

Übrigens? Schon für die E21-Konferenz 2013 angemeldet? Informationen dazu unter: www.evangelium21.net.

Das Evangelium für die nächste Generation

R.Kubsch_Das_Evangelium_fuer_die_naechste_Generation_(Edition-E21).jpgDer Pietist Philipp Jacob Spener diagnostizierte im 17. Jh. zwei Bedrohungen für die Gemeinde Jesu: außen Verfolgungen und innen Versuchungen. Er entwarf ein Reformprogramm, welches verschiedene Lebensbereiche erfassen sollte. Einen besonderen Stellenwert räumt er dabei der Theologie und der Theologenausbildung ein. Seine Anmerkungen zur Theologie sind bemerkenswert. Was er damals schrieb, klingt immer noch sehr aktuell:

Aber wir können ja nicht in Abrede stellen, dass, ob wir wohl durch Gottes Gnade die reine Lehre aus Gottes Wort noch haben, dass gleichwohl hin und wieder allgemach in die Theologie viel Fremdes, Unnützes und mehr nach Weltweisheit Schmeckendes eingeführt wird.

Das E21-Booklet:

  • Ron Kubsch: Das Evangelium für die nächste Generation, 3L Verlag, 2012, 27 S.

geht auf das Thema ein. Es kann hier gratis heruntergeladen werden: Generation_(Edition-E21).pdf.

Die Theologie des Jonathan Edwards

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  • Michael McClymond u. Gerald McDermott: The Theology of Jonathan Edwards, Oxford University Press, 2011, 757 S.

hat es in die CT-Liste der Bücher 2013 geschafft. Der Verlag schreibt über das Buch:

Scholars and laypersons alike regard Jonathan Edwards (1703-58) as North America’s greatest theologian. The Theology of Jonathan Edwards is the most comprehensive survey of his theology yet produced and the first study to make full use of the recently-completed seventy-three-volume online edition of the Works of Jonathan Edwards. The book’s forty-five chapters examine all major aspects of Edwards’s thought and include in-depth discussions of the extensive secondary literature on Edwards as well as Edwards’s own writings. Its opening chapters set out Edwards’s historical and personal theological contexts. The next thirty chapters connect Edwards’s theological loci in the temporally-ordered way in which he conceptualized the theological enterprise-beginning with the triune God in eternity with his angels to the history of redemption as an expression of God’s inner reality ad extra, and then back to God in eschatological glory.

The authors analyze such themes as aesthetics, metaphysics, typology, history of redemption, revival, and true virtue. They also take up such rarely-explored topics as Edwards’s missiology, treatment of heaven and angels, sacramental thought, public theology, and views of non-Christian religions. Running throughout the volume are what the authors identify as five basic theological constituents: trinitarian communication, creaturely participation, necessitarian dispositionalism, divine priority, and harmonious constitutionalism. Later chapters trace his influence on and connections with later theologies and philosophies in America and Europe. The result is a multi-layered analysis that treats Edwards as a theologian for the twenty-first-century global Christian community, and a bridge between the Christian West and East, Protestantism and Catholicism, conservatism and liberalism, and charismatic and non-charismatic churches.

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C. Trueman: The Creedal Imperative

51NKLaLC8cL._AA160_.jpgDas ist mein persönliches Buch des Jahres 2012. Ich bin noch nicht ganz durch, kann es trotzdem innig empfehlen:

  • Carl Trueman: The Creedal Imperative, Crossway: 2012

Der Verlag schreibt:

Recent years have seen a number of high profile scholars converting to Roman Catholicism and Eastern Orthodoxy while a trend in the laity expresses an eclectic hunger for tradition. The status and role of confessions stands at the center of the debate within evangelicalism today as many resonate with the call to return to Christianity’s ancient roots. Carl Trueman offers an analysis of why creeds and confessions are necessary, how they have developed over time, and how they can function in the church of today and tomorrow. He writes primarily for evangelicals who are not particularly confessional in their thinking yet who belong to confessional churches—Baptists, independents, etc.—so that they will see more clearly the usefulness of the church’s tradition.

Ein geistreiches und leidenschaftliches Plädoyer für den konfessionellen Gemeindebau. Wer das Buch gelesen hat, wird (hoffentlich) verstehen, weshalb die Rückbindung an Bekenntnisse so wichtig ist.

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Gott und sein schlechter Ruf

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„Wie bringt man den liebenden Gott des Alten Testaments mit dem gestrengen Gott des Neuen Testaments überein?“

Dieser erste Satz des Buches Der missverstandene Gott? von David T. Lamb ist schon Mal gut. Der Verlag schreibt:

Man könnte fast glauben, Gott habe einen schlechten Ruf! Viele halten ihn für zornig und wütend. Sie meinen, er schlage Menschen ohne ersichtlichen Grund eins rechts und links um die Ohren. Das Alte Testament scheint Gott als launisch und heimtückisch darzustellen; als einen, der ganze Armeen auslöscht und Feinde aufgrund von extremen Vorurteilen bestraft. Doch neben den verstörenden Passagen von Gottes zornigem Handeln wird im Alten Testament auch ein Gott der Liebe, der Güte und der Geduld porträtiert. Wie sind diese scheinbaren Widersprüche miteinander vereinbar? Um den Charakter Gottes zu erforschen, taucht David Lamb tief in die komplexen Strukturen des Alten Testaments ein. Und findet die richtigen Antworten.

Ich freue mich auf die Lektüre während der Weihnachtstage.

Der Sohn Gottes

Das neue Buch von D.A. Carson heißt:Carson-son.jpg

  • Jesus the Son of God: A Christological Title Often Overlooked, Sometimes Misunderstood, and Currently Disputed, Crossway: 2012, 128 S.

Der Verlag schreibt:

Although it is a foundational confession for all Christians, much of the theological significance of Jesus’s identity as “the Son of God” is often overlooked or misunderstood. Moreover, this Christological concept stands at the center of today’s Bible translation debates and increased ministry efforts to Muslims. New Testament scholar D. A. Carson sheds light on this important issue with his usual exegetical clarity and theological insight, first by broadly surveying Jesus’s biblical name as “the Son of God,“ and then by focusing on two key texts that speak of Christ’s sonship. The book concludes with the implications of Jesus’s divine sonship for how modern Christians think and speak about Christ, especially in relation to Bible translation and missionary engagement with Muslims across the globe.

Thabiti Anyabwile, ehemaliger Muslim, heute Pastor und beliebter Redner, empfiehlt das Buch mit folgenden Worten:

I know what it is to reject Jesus as the ‘Son of God.’ As a former Muslim, nothing baffled and, quite frankly, angered me more than hearing Christians call Jesus ‘the Son of God.’ I thought such persons were blasphemers worthy of condemnation. But now, nothing gives me more joy than to know that Jesus is indeed the Son of God and that the title ‘Son of God’ carries far more truth and wonder than I could have imagined. So I welcome this volume from D.A. Carson with all the enthusiasm and joy of one who once denied the truth that Jesus is the Son of God. With his customarily clear, warm, careful, and balanced manner, Carson gives us a fresh exploration of a precious truth that so many Christians take for granted and so many Muslims misunderstand. If you want to know Jesus and the Bible better, this surely is one aid that will not disappoint.

Eine Kostprobe aus dem Buch gibt es hier: jesus-the-son-of-god-download.pdf.

 

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