Tiefer graben

Manche sind vielleicht noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk. Ich möchte das Buch: 

sehr herzlich empfehlen. Mit dem Buch bekommt der Leser insgesamt 16 Werkzeuge an die Hand, mit deren Hilfe er sich Bibeltexte sachgemäß erschließen kann. Die Werkzeuge helfen auf sehr praktische Weise, Bibeltexte besser zu verstehen. Tanja Bittner schreibt in einer ausführlichen Buchbesprechung, die in der nächsten Ausgabe von Glauben und Denken erscheinen wird:

Tiefer graben cover  1Besonders sympathisch war mir auf Anhieb Werkzeug 15: Das „Wer bin ich?“-Werkzeug wirkt gegen das „Ich-bin-Mose-Syndrom“, nämlich unsere Tendenz, uns unmittelbar mit der Hauptfigur einer Erzählung zu identifizieren. Das kann zwar manchmal richtig sein, muss es aber nicht zwangsläufig. Immerhin füllten Mose & Co. einzigartige Rollen in Gottes Heilsgeschichte aus: Niemand von uns ist am brennenden Dornbusch damit beauftragt worden, Gottes Volk aus der Sklaverei Ägyptens zu führen. Einem derartigen Text werden wir nicht gerecht, wenn wir solche Begebenheiten kurzerhand als „Metapher für unsere Psycho-Erfahrungen“ in unsere persönliche kleine Welt herüberholen (im Stil von: Welche Brennender-Busch-Erfahrungen hast du schon erlebt? S. 146–147). Der Leser bekommt mit diesem kleinen Buch also eine gefüllte Werkzeugkiste an die Hand, um die Schätze der Bibel zu heben. Da die Autoren die Verwendung der Werkzeuge jeweils gleich an Bibeltexten demonstrieren, gibt es aber bereits beim Lesen von Tiefer graben solche Schätze zu entdecken. Quasi nebenbei begegnet der Leser einer beachtlichen Fülle an biblischen Wahrheiten und Einsichten. Beispielsweise, wenn anhand von Röm 1,14–18 gezeigt wird, wie wichtig es ist, das Bindewort „denn“ zu Anfang von Vers 18 nicht zu übersehen (S. 88–89): Weil gottlose Menschen unter Gottes Zorn stehen, brauchen sie Rettung. Menschen können die Botschaft unserer Evangelisationen nicht verstehen, wenn wir ihnen nicht mitteilen, wovor sie gerettet werden müssen (und natürlich ist es keine gute Idee, die Thematik eigenmächtig abzuwandeln in eine Erlösung aus der Einsamkeit oder von der inneren Leere). Abschließend sei noch erwähnt, dass auch die grafische Gestaltung des Covers wirklich gelungen ist: eine liebevoll gezeichnete Schatzkarte mit Wimmelbild-Flair. Selbst hier lohnt es sich, genauer hinzusehen – und noch viel mehr natürlich beim Bibelstudium. Tiefer graben sei also jedem Bibelleser als überaus nützliche Werkzeugkiste ans Herz gelegt – ein wertvolles Buch mit starkem Inhalt, das sich auch gut verschenken lässt!

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