Voodoo-Rituale und der Menschenhandel

Erst am 5. September habe ich darauf aufmerksam gemacht  dass sich Voodoo heute auch in Europa großer Beliebtheit erfreut und die Bedenken gegenüber dem Zauber auf Klischees und Vorurteile zurückgehen. Im Grunde verhielten sich nur noch die Evangelikalen gegenüber dem Kult „extrem intolerant“.

Zugleich wird merkwürdigerweise sichtbar, welch große Rolle der Voodoo-Kult im Menschenhandel spielt. „Grausige Rituale, skrupellose Verwandte und verängstige junge Frauen: Mit großen Versprechungen werden Mädchen aus Nigeria nach Europa gelockt, mit Hilfe der afrikanischen Voodoo-Religion gefügig gemacht und so jahrelang zur Prostitution gezwungen“, berichtet der FOCUS.

Journalisten des Magazins STERN haben beobachtet, wie Frauen in Ritualen seelisch gebunden werden:

„Ich musste meine Finger- und Fußnägel schneiden und dann den oberen Teil meines Schamhaars“, erzählt Faith. Sie nahm ein Bad zwischen Tierhäuten, schluckte heißes Gebräu, sie strichen ihr das Blut einer geschlachteten Ziege auf die Stirn. Nackt verneigte sie sich vor dem Priester, sprach ihm nach und leistete den Schwur: Sie würde nach Europa gehen, sie folge allen Anweisungen, sie zahle 35.000 Euro zurück, sie erzähle nichts der Polizei. Breche sie den Eid, würde Ayelala Vergeltung üben in ihrer Familie, bis hin zum Tod.

Die Zeitschrift DIE WELT berichtet

„Die Täter gehen oft mit großer Brutalität vor“, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke in Berlin. Die Opfer würden durch körperliche Gewalt, Vergewaltigungen und Todesdrohungen zur Prostitution gezwungen. In schwarzafrikanischen Ländern würden zunehmend Voodoo-Rituale eingesetzt, um Frauen Angst einzujagen und ihnen vor der Schleusung nach Deutschland ein Schweigegelübde aufzuerlegen. Diese Opfer sind dann meist auch nicht bereit, mit der deutschen Polizei zusammenzuarbeiten. Ihre Aussagen aber sind notwendig, um überhaupt gegen die Täter ermitteln zu können.

Ist Voodoo also ganz harmlos? Der Kenianer Amkele Baming’a erklärte dem DLF, was heute kaum noch jemand glauben will: „Diese Witchdoctors benutzen satanische Kräfte. Denn Dämonen sind real. Das steht sogar in der Bibel: Mit satanischen Kräften kann man Wunder wirken.“

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2 Kommentare
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Theophil Isegrim
6 Jahre zuvor

Kürzlich frug ich mich, wann und wie denn die Tempelprostition wieder in unsere Gesellschaft einhalten wird. Die Antwort kam schnell.

Bekanntlich gibt es ja nichts Neues unter der Sonne und alles kommt mal wieder.

Ich las auch, zu Zeit von Antiochus IV. Epiphanes, da seien jüdische Priester nackt in den Stadien um die Wette gelaufen. Einige griechisch geprägte Juden haben Schweinfleisch gegessen. Also, alles was für fromme Juden ein Gräul war, habend ei voller Überzeugung getan. Naja, wie schlimm wird es wohl noch mit unseren genderbefürtwortendem Klerus werden? Was werden die noch alles im „Geiste Christi“ für legitim halten.

1 Monat zuvor

Sehr geehrter Autor,
vielen Dank für Ihren aufschlussreichen Artikel über die Verbindung zwischen Voodoo-Ritualen und dem Menschenhandel. Es ist alarmierend und zugleich wichtig, über die psychologischen Mechanismen aufgeklärt zu werden, die hinter solchen Praktiken stehen. Die Rolle von Glaubenssystemen und deren Missbrauch in der modernen Sklaverei zu beleuchten, bietet eine tiefere Einsicht in die Komplexität dieses globalen Problems. Ich schätze Ihre Arbeit, die ein Licht auf diese dunklen Aspekte wirft und hoffe, dass sie zu weiterer Diskussion und Maßnahmen anregt, um die betroffenen Menschen zu unterstützen und solche Praktiken zu bekämpfen.
Mit freundlichen Grüßen,Stephan

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