Warum Benedikt XVI. so »grottenschlecht« ist

Wie zu erwarten, fand das »Philosophische Quartett« vergangene Nacht etliche Anhaltspunkte dafür, dass Papst Benedikt XVI. einen Kreuzzug gegen die Moderne führt.

Posener, zu Gast bei Sloterdijk und Rüdiger Safranski, führt in »Benedikts Kreuzzug. Der Angriff des Vatikan auf die moderne Gesellschaft« vor, wie stark und deutlich das Pontifikat des Papstes auf Politik und Gesellschaft ausgerichtet ist. Hinter der »Regensburger Rede« über den Islam, hinter dem Wort von der »Diktatur des Relativismus«, hinter der Wiederaufnahme der antisemitischen Pius-Brüder in die Kirche steckt ein schlechter Wille des Kirchenoberhauptes, nämlich die Moderne zu bekämpfen und somit, gleichsam als feiner Nebeneffekt, die verloren gegangene Denkhoheit zurück zu erobern.

Peter Sloterdijk gefiel das naturgemäß gut; für ordentlichen Krawall ist er stets zu haben. Und möchte es auch in Zukunft nicht missen. Nach einem langen ideengeschichtlichen Exkurs über die Hoheit des Wahrheits-Begriffes bei Platon, Aristoteles und Augustinus rief er begeistert aus, man erlebe mit Benedikt ein seltenes Schauspiel. »Ein herrschender Platoniker an der symbolischen Macht! Wir sollten das Schauspiel genießen, so lange er noch da ist.« Wo Benedikt seine erste Enzyklika der Liebe widmet (Deus caritas est, »Gott ist Liebe«), handeln alle Enzykliken Sloterdijks im Grunde von Selbstverliebtheit.

Hier der Artikel von Holger Kreitling: www.welt.de.

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3 Kommentare
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ernst
14 Jahre zuvor

Was war das bloß für eine Runde – Posener, den ich vor längerem mal witzig fand, der aber, je länger, je mehr sich als in die eigenen Phrasen verliebter Selbstdarsteller entlarvt: Mann, was war das dünn, was da abgelassen wurde! Zwanzig Minuten hab ich durchgehalten, dann bin ich eingeschlafen… Was hatte das bis dahin mit Philosophie zu tun? D.Deckers von der FAZ hatte bis dahin außer seiner zugegebenermaßen fotogenen Fliege (die hätte ich schon gern!) auch nicht viel zu bieten. Und Sloterdijk? Ach ja, der Kurzatmige mit den gefärbten Haaren, der immer gerade so in die KAmera schaute, als wollte er sagen: ´Seht ihr nicht, was für ein toller Typ ich bin?´ – Summa summarum, kein philosophisches, sondern ein schwer erträgliches Altherren-Quartett mit dem starken Drang, seiner sprachlichen Blasenschwäche Erleichterung auf Kosten der Zuschauer zu verschaffen.

12 Jahre zuvor

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