Sandra Kostner hat diesmal in der NZZ einen sehr hilfreichen Artikel über den strukturellen Rassismus bzw. die Critical Race Theory (CRT) veröffentlicht. Sie schreibt:
Der Begriff struktureller Rassismus dient dazu, staatliche Interventionen als unabdingbare Notwendigkeit zu begründen. «Rassismus» erfüllt dabei eine moralische Funktion; «strukturell» wird verwendet, um Rassismus auf eine abstrakte – und damit nicht greif- und belegbare – Ebene zu verlagern.
Solange Rassismus konkreten menschlichen Handlungen zugeordnet werden kann, ist er belegbar. Lassen sich solche Handlungen nicht in hinreichend grosser Zahl nachweisen, entfällt der moralische Druck auf die Institutionen, sich für die Ziele der Aktivisten zu öffnen.
Der strategische Vorteil eines Rassismusbegriffs, der nicht von individuellen Handlungen abhängig ist, liegt auf der Hand. Und genau dieser Vorteil eröffnet sich mit dem Adjektiv «strukturell». Denn «strukturell» heisst im Vokabular der Critical Race Theory nichts anderes, als dass eine von der weissen Mehrheit geprägte Gesellschaftsordnung und somit auch alle von ihr gegründeten Institutionen automatisch diese Mehrheit privilegieren. Wie genau das vonstattengeht, diese Antwort bleibt man schuldig.
Mehr hier: www.nzz.ch.
Wow, so ähnlich habe ich mir das schon vor Monaten gedacht, als ich diesen Vorwurf zum ersten Mal von einer dunkelhäutigen Professorin gehört habe in einer Gesprächsrunde bei ARD oder ZDF. Ich bin also nicht allein damit. Die ganzen Schwarzen, die in den Mainstream-Medien gegen uns Weiße hetzen, gegen uns böse Unterstellungen machen und abstruse Behauptungen aufstellen, nutzen die Formel des „strukturellen Rassismus“ in perfider, niederträchtiger Weise, um denjenigen Weißen, der ihnen gegenüber ist, letztlich mundtot zu machen und ihm die Möglichkeit zu nehmen, dagegen zu argumentieren, denn es folgt sogleich auch die Behauptung, eben dieser „strukturelle Rassismus“ sei den Weißen ja gar nicht „bewußt“. So, wie soll man sich da noch gleichberechtigt und fair verteidigen können? (Diese Bösartigkeit wird auch nicht dadurch besser, daß es in der politisch links-grünen Ideologie zahlreiche weiße Befürworter, Unterstützer und Förderer eines solch kruden Weltbildes gibt. Doch was erwartet man auch von weißen Deutschen, die auf links-grünen Demonstrationen „Deutschland, du mieses Stück Scheiße!“ und… Weiterlesen »
@ Chrissen
Ob „strukturell“ oder nicht, ob bewusst oder unbewusst: frei von Rassismus ist dieser Kommentar nicht. Wenn das ein Mensch mit nicht weißer Hautfarbe liest, fühlt er sich unerwünscht im „weißen Europa“. Hoffentlich ist das nicht so gewollt. Der christliche Glaube sollte jedenfalls gegen ein Denken in Hautfarben immunisieren.
@Clemens Altenberg: Weißt Du, ich als Schwuler könnte auch sofort „Homophobie“, „Schwulenhaß“ und „Heterosexismus“ rufen, wenn man Schwule und Lesben nicht „supertoll“ findet, ihre Lebensweise nicht „richtig“ und „gut“ findet oder es als belästigend empfindet, wenn in den Medien auffällig häufig homosexuelle Lebensentwürfe beworben und hochgejubelt werden – und genau diese Rufe vernimmt man sofort, wenn sich jemand kritisch über Homosexuelle äußert. Sorry, das ist doch ein alberner Unsinn. Mir hat mal ein Bruder im Herrn gesagt, daß er es „ekelhaft“ findet, wenn zwei Männer sich küssen. Wie habe ich reagiert? – Ich habe seine Meinung respektiert, denn ich bin nicht darauf angewiesen, nur deshalb total cool gefunden und geliebt zu werden, nur weil ich schwul bin. Meine Homosexualität betrifft vielleicht ein oder zwei Prozent meines Lebens. Ich könnte zudem behaupten, daß in den Gemeinden, in denen ich als Schwuler nicht willkommen bin, „heterofaschistische Strukturen“ vorherrschen, die einzig und allein darauf abzielen, Homosexuelle zu verunglimpfen und verächtlich zu machen. Wenn… Weiterlesen »
Ein Herr Jesus wußte durchaus zwischen Juden und Nicht-Juden zu unterscheiden. War er damit ein struktureller Rassist? Nach aktueller Lesart schon … Sein Erlösungswerk galt trotzdem allen Menschen. Halten wir mal fest: der Begriff „struktureller Rassismus“ ist ein Kunstwort, wie man im Artikel sieht. Aufplusternde in der Diskussion bei uns sind vorwiegend Leute mit einem Studium oder Berufsweg, der darauf abzielt, lebenslang von finanziellen Transferleistungen anderer zu leben. Schon allein deshalb wird die Diskussion immer wieder angeheizt. Es geht nicht um Menschen anderer Hautfarbe, es geht um den eigenen Lebensunterhalt, das eigene moralische Hochsetzen über andere, und damit um das vermeintliche Recht, von deren erwirtschafteten Steuergeldern einen subventionierten „Kampf gegen irgendwas“ führen zu können. Selbiges gilt für irgendwelche LQBTxxx-Aktivisten. Die Sache der Betroffenen vertreten die gar nicht mehr – eher sind diese Leute zerstörerisch unterwegs, wenn man sich mal nur den Werdegang des Schwulenmuseums in Berlin ansieht. Wird mit der Diskussion ein „struktureller Rassismus“ besiegt? Nein. Denn insgeheim denkt jeder… Weiterlesen »
@ Stephan
Dass Farbige und Homosexuelle nicht nur in Einzelfällen immer noch diskriminiert werden soll also eine Erfindung listiger Akademiker sein, die sich das alles nur ausdenken, damit sie was schreiben können? Das ist eine sehr optimistische Sicht auf die Welt.
Klar gibt es übertriebene Theorien zu race und gender, aber die sind nicht an Unis entstanden, die auf Steuergelder angewiesen sind, sondern blühen vor allem an elitären Privathochschulen. Identity politics ist das Feigenblatt des Turbokapitalismus. Die moralistische Empörung über jedes Anzeichen von Rassismus und Homophobie erklärt sich aus dem verdrängten schlechten Gewissen, dass man ökonomisch kuscht und die Verteilungsgerechtigkeit kaum anspricht. Aus dem Grund hat Hillary Clinton damals die Wahl verloren: Weil die „Links“liberalen darüber diskutiert haben, wer auf welche Toilette gehen soll statt über die wirklichen Probleme.