Zu viele Studenten seien an den Hochschulen fehl am Platz, sagt Michael Sommer, Geschichtsprofessor an der Uni Oldenburg. Schon das Lesen von mittelschweren Texten bereite einem Großteil Schwierigkeiten. Er warnt vor einer „Gesellschaft von strukturellen Analphabeten“.
Zitat:
Die Gründe sind vielfältig und ziehen sich meiner Beobachtung nach durch die ganze Lernbiografie. Das fängt bei den Elternhäusern an, in denen im frühkindlichen Bereich oftmals nicht mehr vorgelesen wird. Wo es kaum Bücher gibt, wo Texte kaum eine Rolle spielen. Später in den Schulen gibt es dann als Feedback sinngemäß vor allem: Ja, ihr seid super, mit euch ist nichts falsch. Und dann ist es auch die Gesellschaft, die leistungsorientiertes Verhalten unter Generalverdacht stellt: Wer gut ist, wer sich streckt und viel arbeitet, der ist ein Streber. Die anderen Faktoren lassen sich auch international beobachten, aber diese Leistungsfeindlichkeit ist ein deutscher Spezialfall. In fast allen Ländern sind die Leistungsstarken die ‚Cool Kids‘. Bei uns sind an den Schulen die Leistungsschwachen und Faulen die ‚Cool Kids‘.
Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.
Ich habe letztens einen interessanten Beitrag dazu gesehen, „Dummheit, das neue Statussymbol“ (kann man bei YT finden)
Ich dachte erst das das ein blöder Scherz ist, aber wenn man sich damit beschäftigt, ist das tatsächlich ein Trend den wir immer mehr sehen….
Wenn Gottesfurcht der Beginn der Weisheit ist, wen wunderts, dass Weisheit nur noch in homöopathischen Dosierungen zu finden ist.
Diese „strukturellen Analphabeten“ wären vielleicht in technischen/handwerklichen Berufen besser untergebracht, wobei ich folgende Beobachtung mache: vielen jungen Leuten fehlt beides, die intellektuellen Fähigkeiten wie auch die Technischen. Denen hat nie jemand vorgelesen aber auch nicht vorgemacht wie man einen Nagel reinschlägt.
Früher konnte man diese Personengruppe bei der Post oder der Bahn unterbringen, oder in sozialen Berufen, aber das ist halt nicht so cool wie der Job im IT- Bereich.
Kein deutscher Trend, kein neuer Trend. Aus der Heimat kenne ich das. Von 2008 aus den USA das hier:
Getting Stupid – White Horse Inn
Wahrscheinlich finden deshalb auch so viele wenig reflektierte Weltanschauungen fruchtbaren Boden an unseren Universitäten. Aber möglicherweise gibt es noch Studiengänge, die weniger anspruchsvoll sind. Mittlerweile gibt es laut Hochschulrektorenkonferenz ja 22143 verschiedene Studiengänge. Wieviele davon wohl zu einem Abschluss führen, der dann praxistauglich und gesellschaftlich relevant ist?
Wenn das großbürgerliche Milieu verdummt, aus dem ein Großteil der Studentenschaft besteht, dann sind für diese Entwicklung drei Faktoren verantwortlich: fehlende genetische Diversität (schwache milieu-interne Reproduktion), Erziehung und Umweltfaktoren. Wirken sie zusammen, kommt es zu Degenerationserscheinungen, wie es sie in allen Reichen der Antike und des Mittelalters an ihrem vorhersehbaren Ende gegeben hat.
Sie führen dann automatisch zu einer neuen Gesellschaft, die nicht mehr aus Elementen der niedergegangen besteht und das kulturelle Erbe der vorangegangen schlichtweg verliert: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCcherverluste_in_der_Sp%C3%A4tantike
Davor braucht man nicht mehr zu „warnen“, das steht für den Westen demographisch bereits in den künftigen Geschichtsbüchern.