Brüder, wir müssen von Jesus Christus so denken wie von Gott, wie von einem Richter über Lebende und Tote; und wir dürfen nicht gering denken über unser Heil. Wenn wir nämlich gering von ihm denken, hoffen wir auch wenig von ihm zu erlangen; und die es anhören wie etwas Geringfügiges, sündigen, und auch wir sündigen, wenn wir nicht wissen, von woher, von wem und wohin wir berufen sind, und welche große Leiden Jesus Christus unseretwegen auf sich genommen hat.
Das Zitat stammt aus dem zweiten Brief des Klemens an die Korinther (1,1–2), also einem apogryphen neutestamentlichen Schreiben. Es handelt sich nicht tatsächlich um einen Brief, sondern um eine Lesepredigt (vgl. 19,1), die in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts entstand. Der Text wird in der Kirchengeschichte des Eusebius erstmalig ausdrücklich erwähnt (III 38,4). Eusebius schreibt dort:
Bemerkenswert ist, dass man auch noch von einem zweiten Klemensbrief spricht. Doch wissen wir, dass er nicht gleich dem ersten Klemensbrief anerkannt wird; denn wie uns bekannt ist, haben ihn auch die Alten nicht benützt.