Michael Horton: Kultur ansprechen, ohne das Evangelium zu verlieren

In dem Artile „Wie man die Kultur anspricht, ohne das Evangelium zu verlieren“ stellt sich Michael Horton sieben Fragen rund um das Thema „Evangelium und Kultur“. Dabei betont er die Notwendigkeit, die eigenen Kinder in Familie und Gemeinde apologetisch zu schulen und zu stärken, damit sie den Herausforderungen von Morgen gewachsen sind: 

Auch hier fängt es im kleinsten Kreis an: unsere eigenen Kinder und Enkelkinder, dann die Familie Gottes in unserer Ortsgemeinde. Es wird gesagt, dass die meisten jungen Erwachsenen dem Glauben noch vor dem dritten Studienjahr den Rücken zukehren. Das ist ein Skandal. Warum finden sie diese anderen Geschichten so fesselnd, dass sie die „in Christus“-Geschichte, in die sie durch Katechese und Predigt hineingetauft und hineingewachsen sind, für eine andere „in Adam“-Geschichte dieses vergehenden Zeitalters aufgeben wollen? Tauchen wir sie wirklich in diese Geschichte ein? Wird der Dienst des Wortes und des Sakramentes treu ausgeführt? Und zwar nicht nur von der Kanzel, dem Taufbecken und dem Abendmahlstisch, sondern auch in unseren Jugendgruppen, auf Familienfreizeiten und bei regelmäßigen Interaktionen unter der Woche?

Wir müssen aufhören, die jungen Menschen in unserer Gemeinde als selbstverständlich zu betrachten. Sie sind nicht „die Kirche von morgen“, sondern Teil der heutigen Kirche, die Schafe, zu denen Christus uns beruft, sie zu weiden und zu pflegen. Sie brauchen mehr Apologetik als Pizza, mehr Möglichkeiten, aufrichtig Fragen zu stellen und diese auch beantwortet zu bekommen, als Rock-Konzerte. Sie brauchen aber auch eine glaubwürdige Gemeinde, die die Wahrheit des Evangeliums widerspiegelt. Das heißt nicht, dass es eine Gemeinde aus perfekten Menschen oder Besserwissern sein soll (was sowieso nur zu Enttäuschung, Verzweiflung und Zynismus führt), sondern aus Sündern, die sich jede Woche zusammenfinden, um Buße zu tun und an das Evangelium zu glauben und gemeinsam in einer Gemeinschaft von Pilgern verbunden zu sein.

Mehr: www.evangelium21.net.

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4 Kommentare
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Helge Beck
11 Monate zuvor

Man kann es auch so sehen. Wenn die jungen Erwachsenen aufrichtig Fragen stellen und diese auch beantwortet bekommen, kehren sie dem Glauben den Rücken zu.

Ben
11 Monate zuvor

@ Helge: Man kann auch auf aufrichtige Fragen gut gemeinte aber falsche Antworten geben; oder aber aufrichtige Fragen treffen auf gute, gut gemeinte und richtige Antworten, aber jemand kehrt trotzdem dem Glauben den Rücken zu.
Was sagt das über den Wahrheitsgehalt des Gesagten aus? Nüscht!
Das sagt höchstens was darüber aus, dass der Fragende das Gesagte nicht akzeptieren will, weil es ihm nicht (oder noch nicht) passt (1Kor 2,14).
Summa summarum: Es lässt sich nicht so leicht beantworten wie du oder ich es gerne hätten. Kommt jeder seiner Pflicht nach – der Fragende und der Antwortende – jeder sucht fleißig nach der Wahrheit, und überlassen wir es dem liebevollen, gnädigen und souveränen Gott, wie er wirkt. „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“

Matze
11 Monate zuvor

Beim Lesen des Artikels dachte ich: wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass. Warum? Der christliche Glaube ist, wenn er ernst genommen wird eine andere Kultur. Zudem gibt es in unserer Kultur oft Elemente, die dem biblischen Glauben widersprüchlich gegenüberstehen und daher abzulehnen sind. Wenn wir wie es auch hier genannt ist und das ist ja auch richtig, den Kindern und Jugendlichen den Glauben schmackhaft machen wollen und Anknüpfungspunkte an ihrer Kultur finden wollen gehört aber auch dazu dich von Inhalten der Kultur zu distanzieren. Wir können zum Beispiel nicht biblische Geschichten erzählen und christlich erzielen und auf der anderen Seite aus unserer Leitkultur ungerechten und unkommentierten Umgang mit den modernen Medien zulassen. Ohne Grenzen zu setzen wird das ganze unglaubwürdig. Welchen lockeren Umgang mit Medien meine Frau und ich als Großeltern gerade bei jungen christlichen Familien erleben spottet jeder Beschreibung. Wenn wir hier nicht klare Akzente setzen bleibt unser Glauben nicht glaubwürdig

Helge Beck
11 Monate zuvor

Ich dachte es geht um junge Erwachsene, die aufrichtige Fragen stellen?

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