Die Corona-Pandemie war für Gemeinden auf der ganzen Welt eine Herausforderung, weil Christen an so vielen Orten Schwierigkeiten damit hatten, sich zu versammeln und ihn Erschwernisse am Wort Gottes zu erfreuen. Nun haben sich allerlei Christen daran gewöhnt, sonntags mit einem Kaffee und dem Bügelbrett Gottesdienste im Livestream zu verfolgen. Das kann nur eine Notlösung sein, meint Jonathan Leeman:
Aber die Online-Gemeinde als dauerhafte Lösung vorzuschlagen oder voranzutreiben (wenn auch gut gemeint), schadet christlicher Jüngerschaft. Es bringt Christen dazu, ihr Glaubensleben als selbstbestimmt zu betrachten. Es vermittelt den Eindruck, sie könnten Jesus als Teil der „Familie Gottes“ im abstrakten Sinne nachfolgen – ohne ihnen beizubringen was es bedeutet, Teil einer Familie zu sein und Opfer für eine Familie zu bringen.
Pastoren sollten Menschen also ermutigen, so gut es geht auf die virtuelle „Teilnahme“ an Gottesdiensten zu verzichten. Wir müssen einen Weg finden, unsere Gemeindeglieder auf sanfte Weise daran zu erinnern, dass die Livestream-Option nicht gut für sie ist. Sie schadet ihrer Jüngerschaft und ihrem Glauben. Wir möchten, dass ihnen das klar ist, damit sie nicht bequem werden und aufhören zu den Versammlungen zu kommen, auch wenn es ihnen möglich ist.
Mehr: www.evangelium21.net.
Nach meiner Beobachtung in meiner eigenen Gemeinde (FeG) ist, dass viele weggeblieben sind. Einige (nicht alle, v. a. Senioren nicht) haben das Online-Angebot genutzt. Dadurch kamen neue Gottesdienst-„Teilnehmer“ hinzu. Von denen wiederum die meisten nicht vor Ort kommen trotzt der Lockerungen. Also: ein harter, großer Kern ist geblieben, wenige kamen hinzu, mehr sind ganz weggefallen.
In meiner örtlichen landeskirchlichen Gemeinde ist die Situation etwas anders. Durch den bayerischen Landesstellenplan wurde diese Gemeinde einer anderen hinzugefügt. Der (überlastete und oft erkrankte) Pfarrer entdecke die Online-Möglichkeiten für sich und reduzierte die echten Gottesdienst extrem (oft fielen sie auch spontan aus). Dadurch erfuhr die Ortskirche des Pfarrers keinen Zuwachs, meine Ortskirche liegt im Sterben (es finden kaum noch Angebote statt). Die Kombination Landesstellenplan, Corona und dieser Pfarrer waren also etwas toxisch in der Wirkung.