Spotlight lernt Bibelverse

SnowLeopardSpotlight.pngDie neue Version des Apple Betriebssystems (Snow Leopard), die noch für diese Jahr angekündigt wurde und vor allem Performance-Steigerungen verspricht, wird voraussichtlich eine ›aufgebohrte Spotlight Engine‹ enthalten.

Für Bibelleser erfreulich: Das neue Spotlight soll auch Bibelverse erkennen und auf attraktive Weise darstellen (siehe das Screenshot von Joe Weaks). So wäre ein schneller Zugriff auf Bibeltexte möglich, ohne dafür Bibelsoftware oder Widgets öffnen zu müssen.

Mehr Infos beim The Macintosh Biblioblog.

Neue deutsch-englische Bibel

51uCRfkOvDL._SL160_.jpgDer Verlag Crossway hat eine Bibel herausgegeben, die die deutsche Lutherübersetzung von 1984 und die English Standard Version im Zwei-Spalten-Satz miteinander vereint. Die Bibelausgabe enthält damit zwei sehr hochwertige Bibelübersetzungen (zur den Übersetzungsprinzipien der ESV siehe hier). Auch die Anmerkungen sind zweisprachig.

  • German-English Parallel Bible-PR-ESV/Luther, Crossway Books, Auflage: Bilingual, 2009, 2432 S.

Für Leute, die Englisch lernen, kann diese Bibelausgabe hilfreich sein (auch wenn sie mit ca. € 65,00 recht teuer ist).

Einkaufsmöglichkeit

»Es ist ein düsteres Reich«

Kanadische Wissenschaftler haben ein riesiges Spionagenetz entdeckt, das Computer in aller Welt überwacht. Betroffen sind einem Bericht der New York Times zufolge auch Botschaften, Außenministerien und andere staatliche Behörden sowie die Büros des Dalai Lama in Indien, Brüssel, London und New York.

Die noch laufende Operation, von den Forschern »GhostNet« (Geisternetz) genannt, hat in weniger als zwei Jahren mindestens 1295 Computer in 103 Ländern infiltriert. Das System wird fast ausschließlich von Rechnern in China kontrolliert, eine Verstrickung der chinesischen Regierung ließ sich jedoch nicht nachweisen, berichtete die Zeitung am Sonntag. Wie bei »Big Brother« können die Spione mit ihrer Software auf den infizierten Computern auch die Kamera und Tonaufnahme anschalten und so den betreffenden Raum überwachen. Ob diese Funktion genutzt wurde, wissen die Forscher nicht.

Also, ab und an den Strom abstellen.

Hier der Bericht der FAZ: www.faz.net.

Warum Theologen am Sühnetod Jesu zweifeln

Matthias Kamann hat für DIE WELT einen Beitrag über die zeitgeistkonformen Sühnetheologien geschrieben.

Es sind hier also keineswegs Weichspüler am Werk, sondern bestens ausgewiesene und bibelfeste Theologen. Völlig klar ist dabei für sie alle, dass der sündige Mensch der göttlichen Vergebung bedarf. Bezweifelt wird nur, dass diese Vergebung sich in der Kreuzigung wie in einem Sühneopfer vollziehe.

Berufen können sich diese Zweifler auf die Evangelien, in denen sich kaum ein Hinweis findet, dass Jesus seinem Tod die Bedeutung der Sündenvergebung gegeben hätte. Umgekehrt könnte sich sein Satz im Johannes-Evangelium – »Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben« – so verstehen lassen, dass Jesus die Sündenvergebung unabhängig vom Kreuzestod dachte.

Neben den Einsetzungsworten beim letzten Abendmahl in Mt 26,26–28 fällt mir dazu auch der Text zum heutigen Sonntag (Judica, »Gott, schaffe mir Recht!« Ps 43,1) ein. In Mt 20,28 sagt Jesus:

Der Menschensohn ist nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung (lu/tron) für viele.

Hier der Beitrag aus DIE WELT: www.welt.de.

Christentum und Demokratie

ChristentumundDemokratie.jpgFür christliche Kirchen wurzelt eine Grundvoraussetzung der Demokratie, die unantastbare Würde des Menschen, in seiner Gottebenbildlichkeit. Daraus erwächst die Verpflichtung, die Demokratie in kritischer Solidarität mitzugestalten.

Die aktuelle Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament widmet sich dem Thema »Christen in der Demokratie«. Der Beitrag »Demokratie und christliche Ethik«, verfasst von meinem Chef, befasst sich auch mit der Frage, wie die Evangelikalen zur demokratischen Ordnung stehen. Das Ergebnis mag den ein oder anderen überraschen.

Die gedruckte Ausgabe der Wochenzeitung Das Parlament erscheint am 30. März. Die digitale Beilage Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 14/2009) kann bereits hier frei herunter geladen werden: SMK6HX.pdf.

E.P. Sanders blickt zurück

Das bedeutendste Fundament für die so genannte ›Neue Paulusperspektive‹ wurde 1977 von Ed Paris Sanders mit dem Werk Paul and Palestinian Judaism (auf Deutsch vergriffen) gelegt. Sanders wühlte die akademische Welt der zeitgenössischen paulinischen Studien mit der These auf, der Judaismus sei zur Zeit des Paulus kein selbstgerechtes, auf Werke gegründetes System, sondern sei damals bereits eine Gnadenreligion gewesen.

Die neuen Paulusperspektiven stehen und fallen mit der Wahrnehmung der jüdischen Religion zwischen 200 v.Chr und 200 n.Chr. Friedrich Avemarie und Simon Gathercole haben die Thesen von Sanders bereits in einigen Punkten relativiert und korrigiert. Ich vermute, dass demnächst weitere kritische Werke publiziert werden.

Hier ein autobiographischer Rückblick von Sanders auf seine akademische Laufbahn: An Academic Autobiography.

Außerdem hier ein Promo-Interview mit E.P. Sanders anlässlich zwei neuer Buchveröffentlichungen zu seinen Ehren:

Die Heiligkeit Gottes

739.jpgDie Ligonier Ministries haben vom 19.–21. März 2009 anlässlich des Calvinjahres eine Konferenz zum Thema »Die Heiligkeit Gottes« in Orlando (U.S.A.) veranstaltet. Zu den Rednern gehörten bekannte Leute wie Thabiti Anyabwile, Alistair Begg, Don Carson, Ligon Duncan, Sinclair Ferguson, Robert Godfrey, Steven J. Lawson, Al Mohler und R.C. Sproul.

Die Vorträge sind teilweise von ausgezeichneter Qualität und zeigen, dass es Calvin vor allem um eins ging: Gott in allem die Ehre zu geben. Das sollte auch unser Anliegen sein.

Freundlicherweise wurden Videoaufzeichnungen von der Konferenz online gestellt (Englisch u. Spanisch): vidego.316networks.com.

Was bedeutet Ostern für Marcus Borg?

Der Neutestamentler Marcus Borg ist ein einflussreicher Impulsgeber für die Emerging Church-Bewegung und tourt gelegentlich zusammen mit Brian McLaren und Diana Butler Bass durch Nordamerika, um neu aufkommende Formen progressiven Christseins vorzustellen (siehe hier). Als Mitglied des Jesus-Seminars und als Buchautor hat der Panentheist Borg in den eher liberalen Theologenkreisen einen großen Namen, wird allerdings auch von protestantischen und katholischen Laien gern gelesen (Wie sonst könnte man mit theologischen Büchern Bestsellerauflagen erzielen, wenn man kein Papst ist?).

Was denkt Marcus Borg eigentlich über Jesu Sterben am Kreuz?

N.T. Wright, der zusammen mit seinem Freund Borg ein Buch herausgegeben hat, verblüffte im Jahr 2006 in einem Interview mit The Australien die Öffentlichkeit mit der Bemerkung:

Marcus Borg glaubt tatsächlich nicht, dass Jesus Christus leiblich vom Tod auferstanden ist. Ich kenne Marcus gut. Er liebt Jesus und glaubt leidenschaftlich an ihn. Die philosophische und kulturelle Welt, in der er groß geworden ist, hat es ihm sehr sehr schwer gemacht, an die leibliche Auferstehung zu glauben.

Wenn Borg schon nicht an die leibliche Auferstehung glaubt, sollten wir uns einige Minuten Zeit dafür nehmen, herauszufinden, was für ihn der Tod von Jesus Christus bedeutet. Warum glaubt Borg so leidenschaftlich an Jesus?

Lesen Sie weiter: marcusborg.pdf.

Sloterdijk: »Uns hilft kein Gott«

21m+xPr6XmL._SL160_.jpgGuru Peter Sloterdijk stellt in einem Interview mit der FAZ sein neues Buch »Du musst dein Leben ändern« vor und erklärt uns, was sich ändern muss, damit die Menschheit überlebt.

Diesmal hat Sloterdijk die Weltrettungsformel gefunden und vermarktet sie unter dem Namen ›Ko-Immunismus‹.

Ich gehe von einer starken ontologischen These aus: Intelligenz gibt es. Aus ihr folgt eine starke ethische These: Intelligenz existiert in positiver Korrelation mit dem Willen zur Selbstbewahrung. Seit Adorno wissen wir, dass diese Korrelation in Frage gestellt werden kann – das war die suggestivste Idee der älteren Kritischen Theorie. Sie ging von der Beobachtung aus, dass die Intelligenz sich in der Richtung irren kann und Selbstzerstörung mit Selbsterhaltung verwechselt. Dies gehört zu den unvergesslichen Lektionen des zwanzigsten Jahrhunderts. Was jetzt auf der Tagesordnung steht, ist eine affirmative Theorie der globalen Ko-Immunität. Sie begründet und orientiert die vielfältigen Praktiken des gemeinsamen Überlebens.

Hier das Interview: www.faz.net.

Die moralische Krise des Westens

mbstexte117.jpgMein Kollege Tom Johnson hat sich Ende der 80er Jahre intensiv mit Helmut Thielicke und Francis Schaeffer beschäftigt. In dieser Zeit entstand eine kleine Studie über die moralische Krise des Westens, die nun als MBS Text 117 veröffentlicht wurde.

Johnson kommt zu dem Ergebnis:

If the analyses of Schaeffer and Thielicke are, in the main, correct, it follows that our culture-wide moral crisis cannot be solved by direct political action alone. Thielicke´s framework would emphasize evangelism and public preaching, for it is through conversion that one is enabled to see Christ in the other. And the preached Word tends to relativize idolatrous worldviews and their effects. Schaeffer´s emphasis on the effects of ideas would emphasize training Christians in a comprehensive biblical worldview and in practicing the truth more consistently. At the same time, it would encourage Christians to challenge secularist worldviews by unveiling their presuppositions, their irrationality, and their incompatibility with normal experience.

Die Arbeit kann hier herunter geladen werden: mbstexte117.pdf.

30 Jahre »Backmasking«

Benjamin Maack hat für den SPIEGEL einen Artikel über die Rückwärtsbotschaften in der Rockmusik geschrieben.

Mit dem Siegeszug der CD ebbte die Diskussion ab. Das neue Medium ließ sich nicht so leicht Rückwarts abspielen wie eine Schallplatte. Zudem klärten inzwischen immer mehr Studien darüber auf, dass unterschwellige Botschaften in Liedern nicht funktionieren könnten. Eine der Studien stammt von der christlichen Forschungsgruppe Watchman Fellowship. Ihr Leiter James K. Walker zog einen ernüchternden Schluss aus den Ergebnissen: »Man kann ein christliches Loblied nehmen, und wenn man es nur lange genug in unterschiedlichen Geschwindigkeiten rückwärts abspielt, kann man selbst aus diesem Kirchenlied heraushören, was immer man will.«

Den ganzen Artikel und 30 Soundschnipsel mit Beispielen gibt es hier: einestages.spiegel.de.

Neuhaus: Der radikal Konservative

Timothy George hat für die Zeitschrift CT einen ausführlichen Artikel über Richard John Neuhaus geschrieben (vgl. meinen Beitrag). George schreibt:

If ideas have consequences, Richard John Neuhaus (1936–2009) will be remembered as the most serious Christian thinker and the most consequential public theologian in America since Reinhold Niebuhr. As editor in chief of First Things, a journal he founded in 1990, and as director of the Institute on Religion and Public Life, an influential think tank that addresses issues of moral and social concern, Neuhaus placed his considerable gifts as a writer, thinker, and networker in the service of reasoned discourse and the common good.

Hier der vollständige Artikel: www.christianitytoday.com.

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