»Charles Manson war nicht cool«

180px-Susieq.JPGVor 40 Jahren hat die so genannte »Manson Family« in Hollywood mehrere grausame Morde begangen. Susan Atkins, heute 61 Jahre alt, ist verantwortlich für den Mord an der Schauspielerin Sharon Tate, damals die im achten Monat schwangere Ehefrau des Regisseurs Roman Polanski. (Polanski hatte zuvor (1968) den Film »Rosmaries Baby« in dem Haus gedreht, vor dem 1980 John Lennon ermordet wurde).

Vor Gericht gestand Atkins, der Schauspielerin die Kehle durchgeschnitten zu haben. Während des neunmonatigen Prozesses zeigte die Mörderin keine Reue, stattdessen äußerte sie Loyalitätsbekundungen an Charles Manson, den sie auch Jesus Christ nannte und der heute noch von vielen Menschen verehrt wird, unter anderem von dem Musiker Marylin Manson (vgl. hier).

Susan Atkins, die noch immer im Gefängnis sitzt, ist seit vielen Jahren schwerkrank (die Ärzte geben ihr nur noch wenige Monate). Sie ist bereits zu 85 Prozent gelähmt und nicht mehr in der Lage, sich selber aufzurichten. Seit Jahren deutet sie die Vorgänge in der Kommune neu. Auf ihrer Internetseite hat sie zu ihren grausamen Taten geschrieben:

Das ist die Vergangenheit, mit der ich leben muss, und ich muss jeden Tag damit leben. Anders als viele andere Menschen, die glauben, dass Charles Manson cool war, kann ich nicht einfach eine Stunde über die Vergangenheit nachdenken und dann mein Leben weiterleben. Genau wie die Familien und Freunde der Opfer trage ich das jeden Tag mit mir herum. Ich muss jeden Tag damit aufwachen und egal, was ich für den Rest meines Lebens mache und egal wie viel ich der Gemeinschaft zurückgebe, ich werde nie ersetzen können, was meine Tat ausgelöscht hat. Und das ist nicht nett und das ist nicht cool. (Quellen der Übersetzung: www.sueddeutsche.de.)

Susan kann die Vergangenheit nicht mehr korrigieren und leidet noch immer unter den Schmerzen, die sie anderen Menschen durch ihren Fanatismus zugefügt hat. Sie selbst hat sich aber verändert. Sie hat ihre Veränderung in dem Buch Kind Satans, Kind Gottes beschrieben und erklärt dort ihre neue Perspektive damit, dass sie Jesus Christus kennengelernt hat.

Der gekreuzigte und auferstandene Jesus Christus kann Herzen auch heute noch verändern. Jesus lebt! Egal ob wir Versager, Verbrecher oder Verzweifelte sind, er lädt uns ein, zu ihm zu kommen: »Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken« (Mt 11,28). Höre auf seine Stimme! Gott kann auch versteinerte Herzen neu machen (vgl. Hes. 11,19).

Auf der Internetseite von Susan Atkins sind einige von ihr selbst entwickelte Bibelstudien zu finden. Hier zudem ein Artikel dazu aus der FAZ und der Mittschnitt eines sehr bewegenden Interviews mit Susan.

Wim Wenders: »Nicht der Einzige, auf dem Gottes Blick ruht«

51UT+nVWttL._SL160_.jpgDie Zeitschrift factum hat den Regisseur Wim Wenders zu seinem Film »Palermo Shooting« interviewt. Wenders spricht dabei nicht nur über den erfolgreichen Fotographen Finn oder seinen eigenen Glauben, sondern auch über seine Versuche, dass Leben zu entschleunigen:

Auch ich bin so einer, der Gefahr läuft, zu verlernen, wirklich in der Gegenwart zu leben. Auch ich habe so viel auf der Palette, dass ich im Kopf immer schon bei der nächsten Aufgabe bin. Was tun? Die Notbremse ziehen! Das Reizangebot verkleinern. Ich habe zum Beispiel Fernsehen aus meinem Leben verbannt. (Na gut, bis auf Fussballspiele … ) Die Nachrichten kriege ich anders. Der Rest ist Zeitverschwendung. Ich schaue nur noch Filme von DVDs, und da habe ich die halbe Filmgeschichte zu Hause liegen. Das reicht mir als Bildkonsum. Ein Auto habe ich nicht mehr. Ich fahr militant nur noch Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Da kriegt man mehr mit von der Welt. Diese beiden Massnahmen allein haben mich schon ein ganzes Stück entschleunigt. Fotografieren tu ich nach wie vor auf Film. Da zählt der Moment noch, da leiste ich auch einer gewissen digitalen Beliebigkeit Widerstand. Meine SMS’s schreibe ich nicht als Kürzel, sondern wie jeden anderen Text auch, mit Gross- und Kleinschrei bung und in ganzen Sätzen. Ich hasse diese Sprachverwahrlosung, die diese neuen Medien mit sich gebracht haben … Und manchmal ziehen meine Frau und ich irgendwo durch die Weltgeschichte, bevorzugt zu Fuss, und ohne Aufgabe. Und dann höre ich jeden Tag Musik, manchmal stundenlang, zu Hause wie unterwegs. Gott sei Dank kann ich Musik hören und gleichzeitig schreiben.

Das Interview sowie die gesamte Ausgabe der Zeitschrift factum kann ich sehr empfehlen.  Den Trailer (mit Campino als ruhelosen Fotographen Finn) gibt es hier. »Palermo Shooting«, gewidmet den beiden großen Regisseuren Antonioni und Bergmann, kann als DVD erworben werden:

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Was Baptisten von Calvin lernen können

Timothy George erläutert in der Zeitschrift Christian History, dass Baptisten eine Menge von Calvin lernen können. So zum Beispiel:

  1. die Stellung der Schrift und die Bedeutung des lebendigen Christus;
  2. einen auf Gott fokusierten Gottesdienst;
  3. die Souveränität Gottes bei der Erlösung;
  4. das Verständnis der Welt als ein ›Schauplatz‹ zur Ehre Gottes.

Zitat:

One of the greatest differences between the Baptists of the 17th century and the earlier Anabaptists during the time of Luther and Calvin was their attitude toward the world. It is not much of an exaggeration to say that while Lutherans accepted the world as a necessary evil and Anabaptists withdrew from the world as the domain of sin and corruption, Calvinists engaged the world as »the theater of God’s glory,« seeking to reform and transform it in keeping with the purposes and will of God.

Hier der Artikel: www.christianitytoday.com.

Die ›Today’s New International Version‹ war ein Fehler

Keith Danby gesteht ein, dass die Herausgabe der TNIV-Bibel in geschlechtergerechte Sprache (gender-inclusive language) ein Fehler war. CT zitiert Danby, den Direktor von Biblica (früher IBS-STL):

›Quite frankly, some of the criticism was justified and we need to be brutally honest about the mistakes that were made,‹ Danby said [He means the New International Version Inclusive Language Edition, released in the U.K. in 1996]. ›We failed to make the case for revisions and we made some important errors in the way we brought the translation to publication. We also underestimated the scale of the public affection for the NIV and failed to communicate the rationale for change in a manner that reflected that affection.‹

Hier der vollständige Beitrag: blog.christianitytoday.com.

Das Signal des Gebets

Lorenz Jäger sucht in seinem Artikel »Ausfahrt der bösen Geister« nach einem Dostojewski der Bundesrepublik. Nur einem Dichter könne es gelingen, die neue Wendung im Mordfall Siegfried Buback zu deuten. Nach Presseberichten waren für die Verhaftung von Verena Becker auch Notizen von Bedeutung, in denen sich die ehemalige RAF-Terroristin fragte, ob sie für Buback beten solle.

So ist es: Der Satan, Vorbild der Anarchisten, täuscht nur vor, Weltenbefreier zu sein.

Dostojewski hatte seinem Roman eine Passage aus dem Evangelium des Lukas vorangestellt: »Da fuhren die Teufel aus von dem Menschen, und fuhren in die Säue; und die Herde stürzte sich von einem Abhang in den See und ersoff.« Man muss an diese Stelle denken, wenn man liest, welchen – positiv gemeinten – Titel der Anarchist Fritz Brupbacher seiner Bakunin-Biographie gab: »Der Satan der Revolte«. Vermutlich ist die Selbstermächtigung einer Gruppe, über Leben und Tod anderer frei zu entscheiden, ohne eine wie auch immer verschwiegene Berufung auf Satan, den ersten aller Autonomisten, nicht denkbar. Als »ewigen Rebellen, ersten Freidenker und Weltenbefreier« feierte Bakunin den Satan in seinem Werk »Gott und der Staat«.

Hier der vollständige Artikel: www.faz.net.

Neil Postman: Neue Technologien und die Gesellschaft

Wenn die Politik dem Showbusiness gleicht, dann kommt es nicht darauf an, überragende Leistungen, Klarheit und Redlichkeit anzustreben, sondern darauf, den Eindruck zu erwecken, man täte es – und das ist etwas ganz anderes. Was dieses ganz andere ist, läßt sich mit einem Wort sagen: Reklame.

Neil Postman (1931–2003), von dem dieses Zitat stammt, lehrte viele Jahre Medienökologie an der New York University in Manhattan. In Büchern wie Wir amüsieren uns zu Tode (das Buch stimulierte die Platte Amused to Death von Roger Waters) oder Die zweite Aufklärung thematisierte er die Transformationen, welche digitale Technologien in den modernen Gesellschaften erzwingen. Der Humanist Postman warnte eindrücklich vor der Entertainisierung der Politik und der Religion. Zur Computertechnologie pflegte er zu sagen: »Ich benutze eine Technologie, wenn ich mir einen Vorteil darin sehe. Ich weigere mich, mich von ihr benutzen zu lassen.«

Tony Reinke hat Videomitschnitte eines Vortrags verlinkt, den Neil Postman 1998 in Grand Rapis (U.S.A.) gehalten hat: spurgeon.wordpress.com.

VD: JT

Snow Leopard im Test

51bK4-7uz8L._SL160_.jpgzdnet.de hat das neue Apple-Betriebssystem einem Test unterzogen. Fazit:

Alles in Allem hinterlässt Mac OS X 10.6 Snow Leopard einen überzeugenden Eindruck. Die an der Bedienoberfläche vorgenommenen Erweiterungen wie Dock Exposé, navigierbare Stapel und kleinere Veränderungen wie der Datumsanzeige in der Menüleiste und das Ablegen von Fenstern im Dock-Programmsymbol sind gelungen und stellen gegenüber Leopard insgesamt eine klare Verbesserung dar.

Besonders hervorzuheben ist auch die neue Vorschaufunktion des Finders. Ohne dass die Quicklook-Funktion benötigt wird, lassen sich Dokumente und Medien direkt vom Finder aus betrachten. Die Performance des neuen Betriebssystem kann sich bis auf den Ausreißer im Xbench-OpenGL-Test ebenfalls sehen lassen. MP3 kodiert iTunes unter Snow Leopard deutlich flotter als unter Mac OS X 10.6. Das neue Quicktime X arbeitet ebenfalls schneller als der Vorgänger unter OS X 10.5.

Das Upgrade von Leopard auf Leopard Snow (nur für Intel-Prozessoren) ist bei Amazon für 27,95 Euro erhältlich: www.amazon.de.

Hier geht es zum Testbericht: www.zdnet.de.

WiBiLex.de wurde erweitert

Das wissenschaftliche Bibellexikon WiBiLex wurde erweitert. Mit über 150 neuen Artikeln hat das Internetlexikon nun einen Gesamtumfang von mehr als 750 Artikeln erreicht. Neue Einträge gibt es z.B. zu den Stichwörtern David, Elia, Mischna, Sumer oder Pseudepigraphen. Auch erste Artikel zum Neuen Testament wurden aufgenommen.

Hier geht es zum Lexikon: www.wibilex.de.

Für wen lebst Du?

Johannes Calvin schrieb 1539 in seinem Brief an Sadolet:

Für Gott nämlich, nicht für uns selbst sind wir in erster Linie auf der Welt. Denn wie aus Gott alles hervorgegangen ist, und in ihm seinen Bestand hat, so muss auf ihn hin, wie Paulus sagt (Röm 11,36), auch alles bezogen werden.

Wo ist die tragende Säule im Philistertempel?

180px-SamsonHalberstadt.jpgDer deutschen Lutheraner Hans Joachim Iwand (1899–1960) widmete sich in seinen letzten Lebensjahren leidenschaftlich der Erneuerung der evangelischen Theologie, die seiner Meinung nach die verhängnisvolle Aufspaltung von Glauben und Wissen verinnerlicht hatte. Er suchte eine Theologie, die der »Theokratie des Atheismus« etwas Wirkliches und Wirksames entgegenzusetzen hatte und dazu verhilft, alle Bereiche des Lebens für Gottes Offenbarung in Christus zu öffnen. In einem Brief an G. Eichholz schrieb er 1953 dazu:

Reform ist gar kein Ausdruck für das, was wir brauchen. Uns tut not ein Ereignis im Raume der Theologie, es gilt, die Säule zu finden in diesem Philistertempel, die dieses ganze Gebäude trägt, um sie mit der Kraft der letzten Verzweiflung – geblendeten Angesichts – wegzureißen, damit das Allotria, das die Philister auf dem Söller treiben, endlich aufhört.

Tim Keller: Falsche Götter

51G1PN9DwzL._SL160_.jpgWährend der Brunnen Verlag erfreulicherweise an der Übersetzung des Buches The Reason for God: Belief in an Age of Skepticism arbeitet und wahrscheinlich 2010 herausgeben wird, erscheint im Oktober 2009 ein neues Buch von Tim Keller:

beschäftigt sich mit den leeren Versprechungen der Götter von heute: Geld, Sex und Macht.

Das Buch kann vorbestellt werden:

Einkaufsmöglichkeit

VD: HB

Waren die Muslime die größten Sklavenhalter?

410GiiN1Z6L._SL160_.jpgEin neuer Historikerstreit bahnt sich an. In seinem Buch Weltgeschichte der Sklaverei stellt der Historiker Egon Flaig die These auf, dass islamische Länder die Sklaverei noch übler betrieben als christliche Eroberer. Viele wittern schon einen Skandal. Berthold Seewald verteidigt Flaig vorsichtig:

Das klingt mehr nach Diffamierung denn nach Argumentation. Denn Flaig ist Historiker genug, um seine Zahlen durchaus mit Literatur zu untermauern – gegenüber rund elf Millionen Menschen, die von Afrika aus nach Amerika verkauft wurden, hält er es allerdings mit der umstrittenen Maximalschätzung, die von 17 Millionen Verschleppten in die Kernländer des Islams ausgeht. Dass »die einheimische Sklaverei in Afrika und Asien allmählich von den Kolonialmächten zerstört« wurde, kann man schon bei dem großen Übersee-Historiker Jürgen Osterhammel nachlesen. Und um die komplizierte Frontlage in der aktuellen Sklaverei-Debatte zu skizzieren, bräuchte man, wie der schwelende Streit in Frankreich und jüngst erst Wolf Lepenies (WELT v. 13.7.) gezeigt haben, ein ganzes Buch.
Die ganze Aufregung dient also wohl dem Ziel, eine zentrale Aussage Flaigs kleinzureden: Die Sklaverei sei bis in die Gegenwart hinein ein integraler Bestandteil muslimischer Gesellschaften.

Hier der vollständige Beitrag: www.welt.de.

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