Christiane Tietz spricht über Karl Barth

Auf Christiane Tietz wurde ich aufmerksam, als ich ihren englischsprachigen Aufsatz „Karl Barth and Charlotte von Kirschbaum“ (Theology Today 74, no. 2 (2017): 86-111) zu Gesicht bekam. Der Text, der die „Notgemeinschaft“ von Karl Barth, Nelly Barth und Charlotte Kirschbaum beschreibt, hat in Nordamerika und anderswo für ziemlich viel Wirbel gesorgt (vgl. z.B. hier). Außerhalb der deutschsprachigen Welt war es weniger bekannt, dass Barth 35 Jahre mit seiner Mitarbeiterin und Geliebten Charlotte von Kirschbaum und seiner Ehefrau unter einem Dach wohnte.

Im Herbst konnte ich Christiane Tietz’ Biographie über Karl Barth lesen (siehe auch hier u. hier). Ich habe nur wenige Tage gebraucht, da es eingängig geschrieben und spannend zu lesen ist. Das Buch kann ich all jenen, die mehr über Barth und seine Theologie wissen möchten, herzlich empfehlen.

Die Theologin Tietz hat nun im DLF über Karl Barth gesprochen. Wer Karl Barth: Ein Leben im Widerspruch nicht lesen möchte oder keine Zeit dafür hat, sollte wenigstens diese 20 Minuten investieren. Ihre Auskünfte sind präzise und lohnend. Ihre Kritik an der Schleiermacher-Renaissance in Deutschland teile ich übrigens, ihr Hoffnung darauf, dass die Theologie Barths uns aus der Krise führen kann, jedoch nicht. Für eine Überwindung der Krise müssen wir weiter zurückgehen und radikaler sein, als Barth es war.

Hier die Aufzeichnung des Interviews:

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Rolf-Joachim Erler
5 Jahre zuvor

Aufgrund einer Google-Suche landete ich zufällig auf dieser Website mit einigen Kommentaren zu Karl Barth. So würde mich als jemand, der sich viel mit Barth beschäftigte (u.a. Herausgeber des Briefwechsels K. Barth/Charlotte von Kirschbaum), sehr interessieren, wo eigentlich das (angebliche?) Barth-Zitat von 1951 in Casa Locarno zu Stalin belegt ist (cf. Blog vom 17. Juli 2012)? M. E. ist bisher eindeutig von Barth belegt das „Format von Joseph Stalin“ in Abgrenzung zu „solchen Charlatanen wie Hitler, Göring … „(cf. K. Barth, Die Kirche zwischen Ost und West, Zollikon-Zürich, 1949, S. 22.).
Kurzum: „Zitate“ sind immer dann nicht nachvollziehbar und somit diskussionsunwürdig, wenn sie nicht genau belegt sind.

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