Kevin DeYoung schreibt über die Geschichtsverbundenheit der christliche Offenbarung (Taking God at His Word, 2014, S. 32):
Selbst wenn man dahingehend argumentiert, dass diese liberale Definition von Mythos nicht das ist, was das Neue Testament im Hinblick auf die „Mythen“ kritisiert, entkommt man der Logik von 2.Petrus 1,16 trotzdem nicht so leicht. Indem er seine Rolle als Augenzeuge bestätigt, verdeutlicht Petrus, wie sehr er sich wünscht, dass jeder weiß, dass die Geschichte von Jesus in die Kategorie historischer, nachweisbarer Fakten gehört und nicht in die Sparte „Eindrücke, innere Erlebnisse oder Geschichten, die erfunden wurden, um etwas Bestimmtes auszudrücken“. Im 2. Petrusbrief geht es zwar hauptsächlich um die verherrlichte Veränderung von Christi Gestalt auf dem Berg, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit meint Petrus ebenfalls den Rest des Evangeliums, welches er weitergegeben hat. Unter den Römern und den Griechen gab es viele mythologischen Geschichten. Ihnen war es egal, ob die Geschichten buchstäblich wahr waren oder nicht, da sich keiner für historische Belege der außerehelichen Zeugung von Herkules interessierte. Es war ein Mythos, eine Fabel, eine Legende, die den Zweck hatte, zu unterhalten und der Welt einen Sinn zu geben. Das Heidentum war auf die Macht der Mythologie gegründet – doch das Christentum, wie auch das Judentum, aus dem es entsprang, sah sich als eine völlig andere Religion. Dies lässt sich nicht deutlich genug betonen: Schon ganz von Anfang an band sich das Christentum sehr stark an die Historie. Die wichtigsten Behauptungen des Christentums sind allesamt historische Behauptungen und auf den Grundlagen der Historie steht oder fällt auch die christliche Religion.