In seinem Buch Der verschwenderische Gott legt Keller das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus. Oder: das Gleichnis von den zwei verlorenen Söhnen, wie es besser heißen müsste. Denn Keller zeigt, dass der ältere Sohn ebenso verloren ist wie der jüngere – und womöglich noch schwerer aus seiner Verlorenheit zu befreien.
Mit frischer, ungestelzter Sprache, scharfsinniger Menschenkenntnis und Beispielen aus aktuellen Büchern und Filmen führt Keller uns vor Augen, dass Jesus in diesem Gleichnis seinen Zuhörern die gesamte biblische Botschaft in einer unnachahmlich verdichteten Form präsentierte.
Das Buch:
- Timothy Keller: Der verschwenderische Gott: Von zwei verlorenen Söhnen und einem liebenden Vater, Gießen: Brunnen, 2010, 140 S., 11,95 Euro
kann hier bestellt werden:
Dieses Buch von Timothy Keller ist sicher eine Bereicherung für den deutschen Buchmarkt. Jedoch finde ich den Titel unpassend. „Verschwenderisch“ hat immer eine negative Konnotation. Von daher fände ich es besser, Gott als großzügig oder freigibig zu bezeichen. Das Englische „prodigal“ hat ja scheinbar beide Bedeutungen. Oder habe ich da was falsch verstanden.
Trotzdem danke für den Hinweis auf dieses Buch!
eddi
@eddi: stimmt. Großzügig wäre hier wohl geeigneter. Denn bei uns im Deutschen gibt es ja nur den „verlorenen Sohn“, da kann das andere Wort nicht „mitschwingen“.
Was ich an Tim Keller so unglaublich finde: wie er unbequeme Wahrheiten auf eine neue – zuversichtliche und doch unerbittliche – Art so weitergibt, indem er sie auch selbstironisch „verkörpert“- zum Beispiel in seinen Predigten, wenn er „großzügig“ von eigenen Fehlern spricht.
Ein echtes Phänomen – aber nicht „vom Himmel gefallen“. Er sagt ja selbst, dass er diese Art zu lehren und zu predigen erst spät erlernte…