Die Reformations-Studienbibel steht für die Tradition der ursprünglichen Genfer Bibel aus dem 16. Jahrhundert. Die beim 3L-Verlag erschienene deutschsprachige Ausgabe beabsichtigt, die Klarheit und Kraft dieser Ausgabe zurückzubringen. Sie enthält mehr als 40.0000 Vers-für-Vers-Erklärungen und etliche Essays zu theologischen Themen sowie 10 Glaubensbekenntnisse in reformierter Tradition. Das Alte Testament ist überwiegend in der Schlachter-Übersetzung 2000 wiedergegeben, das Neue Testament, das Buch der Psalmen und die Sprüche enthalten die Neue Genfer Übersetzung.
Eine digitale Ausgabe unter der Bibel-Software Logos ist in Vorbereitung. Vorbestellungen mit einem Rabatt sind möglich unter: de.logos.com.
Die EKD hat den Grundlagentext Bedeutung der Bibel für kirchenleitende Entscheidungen herausgeben und schreibt dazu:
Der Begriff des Überlegungsgleichgewichts zielt darauf ab, dass Erfahrungswissen und Einsichten aus den Wissenschaften ebenso wie biblische Einsichten berücksichtigt, gewichtet und „so ins Verhältnis gesetzt“ werden, „dass die orientierende und bindende Kraft der Bibel zum Tragen kommt“. Dem Evangelium solle dabei, so wird betont, „der Vorrang im Sinne der begründenden, orientierenden, prägenden Bedeutung für den Zusammenhang aller Aspekte“ zukommen. Außerdem solle die Schriftauslegung vor allem darauf abzielen, neue Impulse in die Fragestellung einzubringen und ein tieferes Verständnis der Problemlage zu fördern. Das alles geschehe „in einem komplexen, nicht eindeutig methodisierbaren Abwägungsprozess. Um zu veranschaulichen, wie das in der Praxis aussehen kann, wird der Prozess im Text anhand von vier Beispielen nachgezeichnet. Dabei wird auch deutlich, dass unterschiedliche Gewichtungen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können.
Ich habe einen ersten Blick auf den Grundlagentext geworfen und bisher nichts Überraschendes gefunden. Vom Evangelium her gesehen werden Texte für eine rein kontextgebundene (historische, kulturgeschichtliche) Auslegung freigegeben. An den Anwendungsbeispielen kann gut erkannt werden, wie so der semantische Inhalt biblischer Texte geradezu auf den Kopf gestellt werden kann.
Die SZmeldete am Dienstag, wie andere Medien auch, dass in Israel Forscher Münzen, einen Korb und Fragmente einer fast 2000 Jahre alten Schriftrolle gefunden haben. Die Schriftrolle enthält biblische Texte in griechischer Sprache verfasst. Peter Münch meldet aus Tel Aviv (Israel):
In einer Höhle nahe des Toten Meers haben israelische Forscher einen archäologischen Schatz geborgen. Als wichtigste Fundstücke gelten dabei nach Angaben der nationalen Altertumsbehörde die Fragmente einer fast 2000 Jahre alten Schriftrolle mit biblischen Texten auf Griechisch. In der gleichen Gegend waren vor rund 60 Jahren durch Zufall die sogenannten Qumran-Rollen mit den ältesten bekannten Bibeltexten gefunden worden, die zu den wichtigsten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts gezählt werden.
Helmut Henschel hat für Evangelium21 das hier schon im Dezember empfohlene Buch Visual Bible Guide rezensiert. Er schreibt:
Die größte Stärke des Buches zeigt sich im dritten und letzten Teil des Visual Bible Guide. Dort wird der rote Faden des Heilsplanes Gottes im Sinne der Biblischen Theologie ausgebreitet. Jesus selbst ist Mitte und Auslegungsprinzip der Schrift. Von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende zeigt die Bibel, dass es in ihr nicht so sehr um uns, sondern um Gott – d.h. Jesus – geht. An diesem Punkt sind die Visualisierungen besonders hilfreich, ist es so doch möglich, sehr schnell einen Überblick über die Entfaltung von Gottes Plan durch die ganze Schrift zu erhalten. Dabei wird aufgezeigt, wie die einzelnen Bücher und Gattungsgruppen der Bibel auf ihre eigene Art auf Jesus hinweisen und seine Zentralität deutlich machen. Das bringt am Ende sehr effektive Auslegungshilfen, die beim eigenen Studium enorm hilfreich sein können. Durch die Grafiken einprägsam ausgeführt, erfährt man z.B., dass man die literarischen Bücher des Alten Testaments als Ausdruck der Sehnsucht nach Jesus verstehen sollte. Das dürfte gerade jungen Christen eine große Ermutigung sein, die Texte nicht nur zu lesen, sondern auch diesbezüglich zu interpretieren.
Zwei Eigenschaften heben diese Publikation besonders hervor: Naturgemäß die Visualisierungen und Informationsgrafiken, die ihre besondere Stärke im letzten Teil entwickeln, und der konsequent biblisch-theologische Ansatz, der sich durch das ganze Buch zieht und dann vor allem im dritten Teil ausführlich zur Sprache kommt. Das alleine ist eine Anschaffung und Lektüre auf jeden Fall wert.
J.I. Packer (Wie Gott vorzeiten geredet hat, 1988, S. 48):
Der gegenwärtige Zustand unserer Kirchen läßt kaum daran zweifeln, daß Gott begonnen hat, uns in diesen Tagen zu verlassen, als ein Gericht wegen unserer ehrfurchtslosen Mißachtung seines geschriebenen Wortes.
Was sollen wir tun? Mit unserer eigenen Kraft können wir den Heiligen Geist nicht zurückrufen und Gottes Werk unter uns neu beleben. Es ist Gottes alleiniges Vorrecht, uns wieder lebendig zu machen. Aber wir können zumindest die Hindernisse aus dem Weg räumen, über die wir gefallen sind. Wir können neu über die Lehren der Offenbarung und Inspiration nachdenken, wobei wir das Licht, das die moderne Forschung auf die menschlichen Aspekte der Schrift wie Kultur, Sprache, Geschichte und so fort geworfen hat, nicht verwerfen, aber den Skeptizismus bezüglich ihrer Göttlichkeit und ewigen Wahrheit ausscheiden.
Falls jemand für Teenies, Jugendliche oder junge Erwachsene noch schnell ein ansprechendes Geschenk sucht, kann ich das Buch Visual Bible Guide von Tim Challies und Josh Byers empfehlen. Die deutsche Ausgabe ist genau so schön und aufwendig gestaltet wie das englischsprachige Buch.
Im Verlagstext heißt es:
Wir leben in einer visuellen Kultur. Heute verlässt man sich zunehmend auf visuelle Mittel, um neue und schwierige Konzepte zu verstehen. Die überwältigende Popularität von Infografiken ist ein zunehmender Standard, Daten, Konzepte und Ideen zu vermitteln. Aber die visuelle Darstellung der Wahrheit ist keine neue Idee. Sogar Gott selbst hat visuelle Darstellungen benutzt, um sein Volk die Wahrheit zu lehren. Die Stiftshütte bzw. der Tempel im Alten Testament war eine visuelle Darstellung der Entfremdung des Menschen von Gott und der Herablassung Gottes gegen-über seinem Volk. Jedes Element der Stiftshütte sollte etwas von dem Verrat des Menschen an Gott und der freundlichen Reaktion Gottes darstellen. Ebenso sind Taufe, Brot und Wein im Neuen Testament visuelle Darstellungen der Sünde des Menschen und der Antwort Gottes darauf. Selbst das Kreuz war sowohl Realität als auch eine visuelle Demonstration. Die Autoren haben den tiefen Wunsch, die Konzepte und Prinzipien biblischer Theologie auf eine frische, schöne und informative Weise zu vermitteln, die von einer visuellen Generation gesehen und unmittelbar verstanden werden kann.
Keine Angst. Die Grafiken wollen nicht vom Wort wegführen, sondern den Zugang zum Wort erleichtern. Ein gelungenes Buch gerade für junge Leute, die mit der regelmäßigen Bibellektüre ihre Mühe haben. Als ich das Buch erst einmal in den Händen hielt, habe ich es so schnell nicht mehr weggelegt.
Der Onlinekurs „Bibel für alle“ eignet sich jetzt noch besser für die Arbeit in Gruppen. Ab sofort können Teilnehmer innerhalb eines Moduls mithilfe einer modernen Videokonferenz-Software über Kursinhalte sprechen. So macht das Bibelstudium noch mehr Freude.
Online-Bibelkurs in 50 Ländern verbreitet
Das ursprünglich in englischer Sprache herausgegebene Kurspaket ist seit über drei Jahrzehnten erfolgreich im Einsatz. Im Laufe der Jahre sind immer mehr Lernmodule hinzugekommen. Die Lerninhalte werden ständig weiterentwickelt und in andere Sprachen übersetzt. Schon mehr als 50.000 Studierende in über 50 Ländern haben das erste Modul, eine gründliche Einführung in die Bibel, erfolgreich durchgearbeitet.
Den roten Faden entdecken
Die große Stärke des Onlinekurses ist es, dass die Einheit der Bibel, also der rote Faden von der alten bis hin zur neuen Schöpfung, aufgezeigt wird. „Das Verständnis dieses roten Fadens ist für das gewinnbringende Bibelstudium entscheidend“, meint Rene Hamburger, der seit einigen Jahren an der deutschen Ausgabe arbeitet. Es befähigt den Leser, die biblischen Bücher und einzelne Bibelstellen in Gottes fortlaufenden Heilsplan einzuordnen. So ist leichter zu erkennen, dass Jesus Christus die Mitte der Schrift ist. „Dann wird es auch einfacher, das, was die Bibel sagt, in richtiger Weise auf das eigene Leben anzuwenden“ meint Hamburger weiter.
Der Kurs besteht aus sechs Modulen, die aufeinander aufbauen. Die beiden ersten Module sind bereits vollständig verfügbar. Weitere Module werden in den kommenden Monaten freigeschaltet.
Auch in Hauskreisen und Kleingruppen einsetzbar
Obwohl „Bibel für alle“ ursprünglich für Einzelanwender entwickelt worden ist, eignet sich der Kurs ebenfalls für das Studium in Hauskreisen oder sonstigen Kleingruppen. Egal, ob man einzeln oder in der Gruppe unterwegs ist: das Material kann flexibel gemäß dem eigenen Zeitplan durchgearbeitet werden.
Ob man dabei zuhause oder unterwegs ist, spielt keine große Rolle. Man braucht nur einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone. Die Bibelstellen kann man direkt am Monitor mitlesen. Wer lieber mit Papier arbeitet, darf sich den Kurs gern ausdrucken. Für Nutzer des „Bibel für alle“-Kurses entstehen übrigens in der Einführungsphase keine Kosten. Weitere Informationen zum Kurs und eine Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter der URL: www.bibel-für-alle.net.
Eine kürzlich von LifeWay Research gesponserte und von Facts & Trends herausgegebene Studie zeigt einige unschöne und wenig überraschende Ergebnisse: Ein Drittel der Amerikaner, die regelmäßig eine protestantische Kirche besuchen (32%), behaupten, dass sie die Bibel jeden Tag persönlich lesen. Etwa ein Viertel (27%) sagen, dass sie es ein paar Mal pro Woche lesen. Hier die Hauptergebnisse der Studie:
Die vollständigen Ergebnisse und Erläuterungen gibt es hier. Tim Challies hat ein paar Schlüsse aus der Umfrage gezogen: www.challies.com.
Philipp Melanchthon schreibt in den Loci Communes von 1521 (1997, S. 15):
Denn im allgemeinen halte ich nicht viel von den Kommentaren, nicht einmal von denen der alten [Väter]. Ich bin weit davon entfernt, daß ich irgend jemand durch eine meiner längeren Schriften vom Studium der kanonischen Schrift abhalten will. Im Gegenteil wünschte ich nichts so sehr, als daß ‐ wenn irgend möglich ‐ alle Christen sich möglichst frei nur in der heiligen Schrift umtun und völlig in ihre Wesensart umgestaltet werden. Denn da die Gottheit ihr ihr vollkommenstes Bild eingeprägt hat, wird sie anderswoher weder sicherer noch näher erkannt werden.
Horst Georg Pöhlmann in seinem Vorwort zur Ausgabe der Loci Communes (1521) von Philipp Melanchthon (1997, S. 9):
Durch diese Dogmatik sollten die scholastischen Lehrbücher ersetzt werden, in denen die biblische Botschaft durch philosophische und kirchliche Traditionen überfremdet wäre. Dogmatik sollte wieder Theologie der Bibel werden, die sie in ihren Anfängen gewesen sei. Ihr Sinn sei es, »zur Schrift einzuladen« (W 6). Melanchthon schreibt: »Wir haben – unter dem Einfluß der philosophischen Lehrer – nicht nur den Inhalt, sondern auch die Sprache der Heiligen Schrift verlernt und haben, wie in Esra zu lesen ist, ausländische Frauen geheiratet und ihre Sprache anstelle der unseren gesprochen« (2,62); wir müssen aus den »Quellen« schöpfen, nicht aus »Wasserlachen« (3,2). So wollte die Reformation das durch Menschensatzungen verdunkelte biblische Urzeugnis des christlichen Glaubens wiederentdecken.