Ulrich Lilie: Impfpflicht zum Schutz der Verletzlichsten

Ulrich Lilie hat sich in einem idea-Beitrag für eine „allgemeine Impfpflicht zum Schutz der Verletzlichsten in unserer Gesellschaft“ ausgesprochen. Schon am 23. November 2021 hatte der Diakonie-Präsident über seine Pressestelle mitteilen lassen:

Eine allgemeine Impfpflicht zum Schutz der Verletzlichsten in unserer Gesellschaft ist nun der richtige Weg. Angesichts der immer dramatischeren Situation muss der Staat jetzt seine Verpflichtung zum Schutz von Menschenleben einlösen und handeln. Die Impfstoffe stehen seit Monaten in ausreichender Menge bereit, es fehlt auch nicht an Aufklärung und Informationen. Die Argumente sind ausgetauscht, jetzt ist Handeln gefragt, wenn wir nicht den Tod und das Leiden sehr vieler Menschen in Kauf nehmen wollen. Ich unterstütze hier ausdrücklich die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Kurschus.

Wer geimpft werden kann – und es jetzt immer noch nicht tut – der schadet nicht nur sich selbst, sondern stellt sein Eigeninteresse über die Gesundheit aller anderen. Nun muss der Schutz von Leben den Vortritt bekommen. Wir dürfen das Sterben und Leiden nicht länger hinnehmen, erst recht nicht, wenn wir mit den Impfstoffen ein wirksames Mittel haben gegen schwere Krankheitsverläufe.

Das ist übrigens der gleiche Pfarrer, der sich an anderer Stelle für die konsequente Selbstbestimmung bis hin zum assistierten Suizid eingesetzt hat. Ich erinnere mich daran, dass er in einem FAZ-Beitrag vom 11. Januar 2021 zusammen mit Reiner Anselm und Isolde Karle für die „Möglichkeiten eines assistierten Suizids“ in den Häusern der Diakonie geworben hat (vgl. hier u.  hier). Ich zitiere:

Die Rechtsordnung muss, so weit reicht die Selbstbestimmung des Einzelnen, den Weg offen lassen, für den eigenen Suizid auf freiwillige Unterstützer zurückzugreifen. Das gebiete der Respekt vor den Betroffenen, wenn sie sich selbstbestimmt, ohne äußeren Zwang und wohlüberlegt zur Selbsttötung entschlossen haben.

Weiter heißt es dort:

Anstatt durch eine Verweigerung Suizidwillige dazu zu zwingen, sich auf die Suche nach – möglicherweise durchaus eigennützig und nicht im Interesse des Lebensschutzes handelnden – Organisationen zu machen, dürfte es sehr viel eher Ausdruck verantwortlichen Handelns sein, entsprechende Möglichkeiten durch besonders qualifizierte interdisziplinäre Teams in den Einrichtungen zuzulassen und dabei das familiäre Umfeld einzubeziehen.

Sichere Orte wären in dieser Perspektive kirchliche Einrichtungen nicht deswegen, weil sie bestmögliche Palliativversorgung gewährleisten und Sterben zulassen, sich aber dem Suizid verweigern, sondern weil sie einem Sterbewilligen unter kontrollierten und verantworteten Rahmenbedingungen in einem aus dem christlichen Glauben entspringenden Respekt vor der Selbstbestimmung Beratung, Unterstützung und Begleitung anbieten.

Nun wird der kritische Leser vielleicht sagen: Immerhin schadet jemand, der seinem Leben ein Ende setzen möchte, nur sich allein. Das greift freilich zu kurz: Eine Entscheidung für eine Selbsttötung hat unmittelbare und schwere Konsequenzen für die Familienangehörigen und für die gesamte Gesellschaft.

Ähnliche Beiträge:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

28 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Stephan
2 Jahre zuvor

Nun ist zwar gerade in einem anderen Thread hier ein Beitrag von mir kommentarlos „verschwunden“, aber neues Thema, neues Glück … Zitat Lilie: „Nun muss der Schutz von Leben den Vortritt bekommen.“ Herrn Lilie muss es entgangen sein, dass die derzeit in Deutschland vorläufig zugelassenen Impfstoffe für Test und/oder Produktion Zelllinien HEK-293 verwenden, embryonale Nierenstammzellen. Ps 193,13: „Denn Du hast meine Nieren geschaffen, du wobest mich in meiner Mutter Schoss“. Ich für meinen Teil möchte nicht von Abtreibungen profitieren, auch wenn die in diesem Fall schon knapp 50 Jahre her sind – so nach dem Motto, jetzt, wo die Stammzellen doch schon da sind, dann kann man sie doch auch nutzen. Wer geimpft beim „Marsch für das Leben“ mitmacht, verliert vor den Menschen und Abtreibungsbefürwortern an Glaubwürdigkeit. Wer sich wissentlich mit diesen Stoffen impfen läßt, muss damit rechnen, auch mal seinem Herrn Rede und Antwort stehen zu müssen, warum Jesu Tod nicht für seine Errettung ausreichte, sondern noch zusätzlich vom… Weiterlesen »

Theophil Isegrim
2 Jahre zuvor

Naja, wenn Geimpfte nicht mehr Träger der Viren wären, dann könnte man damit andere schützen. Aber mittlerweile wissen wir ja das dem nicht so ist. Auch Geimpfte können erkranken und andere anstecken. Von daher verstehe ich die Argumentation von Lilie nicht ganz.

Oder meint er damit jeder Geimpfte belegt ein Notfallbett weniger? Tja, daß es zu wenig Notfallbetten gibt liegt nicht nur an Corona. Jedes Bett braucht auch das entsprechende Personal. Und da sollte ja so viel verbessert werden, aber was ich so gehört habe hat sich, außer vielleicht eine Prämie, nichts getan.

Aber immer schön auf die Ungeimpften schimpfen. Laut rum schreien, was für „böse“ Menschen das doch sind und dann noch hinterher schieben, sie spalten die Gesellschaft. Immer das Gleiche.

Die die laut von Liebe schreiben sind oftmals die lieblosesten Menschen und die die „Spalter“ rufen, das sind die Spalter.

Udo
2 Jahre zuvor

https://corona-reframed.de/
Soweit ich das überblicke, eine seriöse Datenübersicht als Diskussionshilfe. Wobei Statistiken auch bereits Interpretationen beinhalten können, z.B. bei Prozentangaben oder Summieren auf ein ganzes Jahr. Insofern natürlich auch kritisch zu prüfen.
Ich bin geimpft, aber für eine generelle Impfpflicht gibt es aus meiner Sicht keine zwingenden Daten. Darüberhinaus ist die doppelte Moral unserer Gesellschaft, Abtreibung, Euthanasie einerseits, Lebensschutz vor COVID-19 andererseits bemerkenswert.

WoNe
2 Jahre zuvor

Was sich schon 2020 abzeichnete, ist 2021 zur Gewißheit geworden: Corona ist ein Kult! Der Covidkultismus (oder auch das Covidianertum) stellt in seiner Intensität alle anderen bereits existierenden säkularistischen Kulte in den Schatten. Die Hauptvertreter dieser teuflischen Glaubensimulation haben nun ironischerweise ihre Maske fallen gelassen, indem sie die die Spritze zu dem einen zentralen Sakrament erklärt haben, welche jeder, der im territorialen Einzugsgebiet des Covidkultismus wandelt, empfangen müsse; wenn nötig auch unter Zwang. Dieser neue Kult ist maximal aggressiv, angsteinflößend und brutal, wenn es darum geht, neue Covid-Proselyten zu machen. Daß sich an diesem Kult, Schein-Christen sowohl aus den Staatskirchen als auch aus den „Freikirchen“ beteiligen, wundert nicht, wenn man die theologische Glaubensentleerung der Vergangenheit in die Betrachtung mit einfließen läßt. Jetzt ist Endspiel! Zu den falschen Aussagen des Ulrich Lilie ist nur zu sagen: Die sogenannte „Impfung“ ist weder sicher noch wirksam. Die vergangenen Monate haben das trotz aller Bemühungen, diese Tatsachen unter den Tisch zu kehren, eindrucksvoll gezeigt.… Weiterlesen »

Norbert
2 Jahre zuvor

Lieber Ron, ich habe Ihren Blog bisher sehr geschätzt. Aber hier scheint sich ein weiterer Treffpunkt der Coronaleugner und Verschwörungstheoretiker zu entwickeln. Ich bin raus. Herzliche Grüße Norbert

Matze
2 Jahre zuvor

@ Norbert So wie ich Ron verstehe geht es in diesem Beitrag nicht um Corona, sondern wie Lilie zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommt bei Sachverhalten, die man ähnlich behandeln müsste. Im übrigen sind unterschiedliche Standpunkte noch keine Verschwörungstheorien. Die habe ich hier zu Corona noch nie gelesen, aber ich kann mich ja täuschen

Norbert
2 Jahre zuvor

@Matze: Ich meinte damit einzelne Kommentare, nicht den Artikel selbst.
: Ich beherzige da das Gleichnis vom Sauerteig. Welche Auswirkungen dieser „Sauerteig“ hat kann ich aktuell in unserer Gemeinde beobachten. Es ist mit Sicherheit nicht Gottes Auftrag an uns, unsere Geschwister mit „Theorien“ zu verunsichern und als Folge davon die Gemeinden zu spalten, sondern wir sollten unsere Geschwister daran erinnern, dass Gottes Wege zu unserem Besten sind. Und dass wir viel zu oft unser Gottvertrauen verlieren.

Stephan
2 Jahre zuvor

@Norbert Ich sehe bei den Beiträgen niemanden, der Corona leugnet. Was ich sehe sind ethische Bedenken, Kritik an der Religiösität der Coronastimmung und damit eine gewisse Trauer oder Fassungslosigkeit darüber, wie wenig die Menschen reflektieren, was da gerade geschieht, möglicherweise welche Parallelen es in der Geschichte gibt. Natürlich kann man sich aus dem Thema verabschieden, alles tun und machen, was einem die Gesellschaft abverlangt, das ist ein jedermanns Recht. Ebenso wie es Kennzeichen einer lebendigen Demokratie ist, zumindest mal war, dass man abweichende Meinungen haben und diese auch vertreten darf. Hinsichtlich corona-reframed ist festzustellen, dass die dort zusammengetragenen Informationen und Daten aus (tw. internationalen) staatlichen Quellen u.ä. stammen. Aus dem November mal folgende Anekdote: „Der Sachverständige Prof. Dr. Gernot Marx (DIVI) räumt ein, dass „wir bisher noch nicht erfasst haben, welche Patienten auf den Intensivstationen geimpft und welche nicht geimpft sind.““ Da darf man sich m.E. schon fragen, wie man zum dem Zeitpunkt und bis heute ohne Zahlen und Daten behaupten… Weiterlesen »

Norbert
2 Jahre zuvor

@Stephan: Der Beitrag von WoNe fällt für mich eindeutig in die Kategorie „Verschwörungstheorie“. Das Leugnen von Corona ist hier in der Tat nicht explizit zu finden, steht für mich aber zwischen den Zeilen.

WoNe
2 Jahre zuvor

@Norbert Ich versichere Ihnen aufrichtig, daß ich weder „Virenleugner“ bin noch „Leugner“ des spezifischen Coronavirus, um den sich der ganz Kult seit zwei Jahren dreht. Auch „leugne“ ich nicht die aus dem Coronavirus resultierende Coviderkrankung mit all ihren Ausprägungsgraden und gesundheitlichen Folgen.Ich habe gelernt, wissenschaftlich zu denken, zu arbeiten und zu forschen, was mehrfach urkundlich mit Bestnoten bescheinigt ist (humanwissenschaftlich-empirischer Bereich). Grundsätzlich bin ich also auch nicht an politisch-esoterischen Sperenzchen aus der sog. „Aluhutszene“ interessiert, was sich darüberhinaus auch mit meinem Bekenntnis nicht vereinbaren ließe.Das, was Sie über mich schreiben, sind inhaltlich falsche Urteile. Sie verwenden Wiesel-Worte wie „Coronaleugner“ und „Verschwörungstheoretiker“, um sich gegen Inhalte zu immunisieren, von denen Sie nichts hören wollen. Mein obiger Beitrag fußt auf Beobachtungen der vergangenen zwei Jahre und drückt mein persönliches Entsetzen darüber aus, wie leicht Menschen mithilfe von Angstpropaganda in einen Zustand der Hilflosigkeit manövriert worden sind. Angst wirkt sich übrigens immunsuppressiv aus. All die Dauerpropaganda auf allen Kanälen, all die Versprechungen, Wortbrüche,… Weiterlesen »

Norbert
2 Jahre zuvor

@WoNe: Danke für die ausführliche Antwort. Ihre extreme Wortwahl (teuflische Glaubenssimulation, Spritze als Sakrament, Covidkultismus, maximal aggressiv, brutal, Covid-Proselyten, falsche Aussagen, Propagieren von Impfungen ist ein Verbrechen u.s.w.) hat diesen Blog bereits beschädigt. Ihre Wortwahl ist keine Ermutigung für andere Geschwister, sondern ein Anfeuern von Menschen, die zu Verschwörungstheorien neigen. Ich erspare es uns, das Buch Prediger und den Jakobusbrief zu zitieren, Sie wissen auch so was ich meine?

WoNe
2 Jahre zuvor

@Norbert Danke für die Rückmeldung. Im Kern bleibe ich bei meinen Aussagen, daß wir uns bereits in einem gefährlichen Kult befinden.Auch an der Wortwahl ändere ich nichts, denn sie paßt angesichts der völlig verfahrenen Situation. Panik schaltet Vernunft aus; und das ist immer gefährlich aufgrund der daraus resultierenden Eskalation der gegenwärtigen und künftigen Ereignisse. Beispiel: „Maßnahmen hocheskalieren“ aus dem Munde einer vermeintlichen Medizinethikerin Alena Buyx. Ich kenne und liebe beide von Ihnen angesprochenen Bücher. Wenn Sie mir gestatten zu raten, dann nehme ich an, daß Sie auf Jakobus 3 verweisen? Stichwort: Zunge. Falls ich richtig liegen sollte, dann müssen wir diesen Verweis unbedingt denjenigen zukommen lassen, die als Christen mit zu den Corona-Einheizern gehören, die sich an Framing, Nötigung und Maßnahmeneskalation beteiligen. Falls es zuträfe, daß durch meine Beiträge dieser Blog beschädigt wurde, so steht es selbstverständlich dem Betreiber, Ron, jederzeit zu, diese Beiträge zu löschen oder mich zu sperren. Ich würde dies zwar bedauern, jedoch widerspruchslos hinnehmen. Ich habe… Weiterlesen »

Matze
2 Jahre zuvor

Zu Corona: allgemein (und ich beziehe mich mit den folgenden extremen Auswirkungen nicht auf die Kommentare hier) haben wir aktuell Reaktionen auf Corona von massiven Auswirkungen durch kognitive Dissonanz bis hin zu Blockwartmentaliät. Es gibt in jeder Richtung die extremsten Aussagen und Handlungen. Von einem Psychologen stammt die Aussage, dass die seelischen Auswirkungen durch Corona wie in einem Krieg sind. Ob das so ist mag ich nicht bewerten, aber die Folgen sind massiv. Besonders schwierig wird es auch deshalb, dass die Politik und die Wissenschaft vieles auch nicht bis zum Ende weiss, wie sich Corona entwickelt. Trotzdem gibt es den verständlichen Wunsch der Bevölkerung Sicherheit zu geben. Daraus folgt dann logischerweise dass Wunsch und Wirklichkeit oft auseinderlaufen und es damit auch zu Aussagen kommt, die sich als nicht haltbar erweisen. Deshalb hilft aus meiner Sicht nur folgendes: – Geduld mit sich selbst, mit anderen und keine zu hohen Erwartungen wie schnell das ganze zu Ende sein wird – selbst eigenverantwortlich… Weiterlesen »

Konrad Kugler
2 Jahre zuvor

Nach genauer Beobachtung aller Bestrebungen in dieser Frage, mein Fazit:
Impfpflicht ist Gefährdung aller!
Dahinter steht der ausschließliche Wille zur Impfung. Gesundheit ist nur vorgeschoben. Eine präzise Aussage, nicht von mir: Ist die Impfung für Corona da, oder ist Corona für die Impfung erfunden?

Konrad Kugler
2 Jahre zuvor

Ich habe jetzt auch die Kommentare gelesen: So wie Norbert seine Sicht mit Details zu untermauern sucht, so natürlich auch ich.
Hier ist offenbar niemanden aufgefallen, daß es ein merkwürdiges Löch im Ganzen gibt. Test – positiv – Quarantäne! Acht Tage sitzen die Betroffenen herum und bekommen keine Hilfe. Uttar Pradesh, 200 Mio. Einwohner, ist jetzt coronafrei. Mit Ivermectin. Warum wird diese alte, erprobte Heilmittel nicht sofort auch bei uns eingesetzt? Es hat zwei eindeutige Fehler, es stammt nicht von Pfizer und es ist auch noch billig.
Ein Wiener Psychiater, Raphael Bonelli, hat sich über die mediale Verleumdung als Pferdemedizin aufgeregt und kommt zu der Vermutung, erst wenn Ivermectin umgetauft in einer Pfizer-Tablette zu einem horrenden Preis verfügbar ist, ist die Coronawelt wieder in Ordnung.
Bis zur nächsten Plandemie.

Matze
2 Jahre zuvor

@ Konrad Kugler: was hilft diese Frage für die aktuelle Situation für überlaufende Intensivstationen und eine sehr hohe Erkrankungsquote? Deshalb gibt es keine Alternative um das Virus zu bremsen. Dass man die Frage grundsätzlich diskutieren kann ist ja o.k. Das ist nur in der momentanen Situation kein Argument gegen das Impfen.

Helge Beck
2 Jahre zuvor

„Die die laut von Liebe schreiben sind oftmals die lieblosesten Menschen“ Korrekt

Johannes
2 Jahre zuvor

…und die, die am lautesten von Toleranz sprechen sind oft die Intolerantesten!

Helge Beck
2 Jahre zuvor

korrekt. wobei letztendlich die ganze Liebe und Toleranz für die Katze ist, wenn man nicht die wahre Glaubensmeinung hat, korrekt?

2 Jahre zuvor

Ich hoffe sehr, wir sind uns hier alle einig darin, daß die gegenwärtige polit-mediale Behandlung der „Ungeimpften“ unsäglich, skandalös, empörend und entwürdigend ist, soweit sie Tendenzen enthalten, die Ungeimpfte mit aller Macht demütigen oder gar als „Nichtmenschen“ darstellen sollen, denen man sämtliche Lebensgrundlagen und Selbstversorgungsmöglichkeiten austrocknen müsse und die im übrigen die Grundrechte „nicht mehr verdient hätten“. Leider kann man in der heutigen Zeit davon nicht mehr einfach so ausgehen; zu viele rote Linien des Anstandes und des grundlegenden Respekts vor anderen Menschen sind in den letzten Wochen bereits brachial überfahren worden – mit jahrelang bleibenden gesellschaftlichen Schäden, die selbst dann nicht verschwinden, wenn die Pandemie von heute auf morgen aufhört oder wenn alle doch noch sich haben impfen lassen. Das Porzellan ist längst zerschlagen und liegt auf dem Boden. Seit einem kardiogenen Schock im Jahre 2015 bin ich chronisch herzkrank mit dauerhafter 30%iger Erwerbsminderung und stehe unter Dauermedikation. Ich habe trotz Bedenken die mRNA-Impfung erwogen, dann aber meine Anmeldung… Weiterlesen »

Matze
2 Jahre zuvor

Hallo Torsten, schön von dir zu hören. Ich habe sehr lange auf deiner Seite mitgelesen. Ich kann Deiner Standpunkt sehr gut verstehen. In meinem längeren Beitrag habe ich versucht die Spannbreite des Themas darzustellen. Du beschreibst das eine Extrem. Nur das andere gibt es eben auch: es gibt ungeimpfte Christen, die geimpfte Christen als “ Impflinge“ beschimpfen und ihnen den Glauben absprechen. Was dann dazu hier noch an Verschwörungstheorien unter wiedergeborenen Christen läuft will ich jetzt nicht beschreiben. Impfen sollte eine freie Entscheidung des einzelnen sein, was den Staat nicht daran hindern darf das Impfen zu forcieren um eine Herdenimmunität zu erreichen.

Nik
2 Jahre zuvor

@Torsten Narjes. Sollten sie nicht geimpft sein, werden sie vermutlich über kurz oder lang an Covid-19 erkranken. Die Wahrscheinlichkeit dann eine Myokarditis zu bekommen ist mindestens viermal so hoch, als bei der Impfung, wahrscheinlich sogar noch höher. Zusätzlich kommt die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf mit anderen Organdysfunktion (vornehmlich Lunge), insbesondere bei Ihrer Vorerkrankung. Auch ist die Wahrscheinlichkeit für eine schwerere Myokarditis höher bei Covid-19. Anekdote aus dem eigenen Bekanntenkreis. 30 jähriger Mann, nicht gegen Corona geimpft, erkrankt an Covid-19. Im Verlauf schwere Myokarditis mit Intensivpflichtigkeit, Herzschwäche, auch im kardiogenen Schock. Die Myokarditiden nach Impfung (die vor allem Männer jünger als 30 bekommen) sind in der Regel selbstlimitierend. Ansonsten vermute ich, dass die meisten Menschen, die intelektuell gegen eine Impfpflicht schwurbeln, meistens nicht die Personen sind, die tagtäglich in den Krankenhäusern sich die Finger wundtelefonieren auf der Suche nach einem Intensivbett. Oder die, die tagtäglich die vornehmlich 40-65 jährigen Patienten Covidpatienten (manchmal noch jünger) auf den Bauch drehen. Die Entscheidung… Weiterlesen »

2 Jahre zuvor

Schade. Die Hoffnung, die ich in den einleitenden Sätzen meines letzten Beitrags ausgedrückt habe, hat sich nicht erfüllt. Stattdessen reden Sie, Nik, von „intellektuellen Schwurblern“. Es ist diese unbarmherzige Ad-Hominem-Argumentation gegen diejenigen, die eine andere Position vertreten, nur weil sie eine andere Position vertreten, die diese Gesellschaft spaltet. Mit keinem Wort gehen Sie auf die von einem Großteil des deutschen Politik- und Medienbetriebs betriebene brutale Dehumanisierung der Ungeimpften ein. Ich vermute, daß Sie genausowenig Kardiologe oder sonstiger Arzt sind wie ich und würde mich an Ihrer Stelle nicht so weit mit Krankheitsverlaufsprognosen aus dem Fenster lehnen. Vieles in Ihren Ausführungen erinnert mich sehr an markige Twitter-Botschaften und Söder-Statements, und warum Ungeimpfte schuld daran sein sollen, daß die hochgesteckten Erwartungen in die mRNA-Impfung nicht erfüllt werden, weil sie offenbar bei weitem nicht so schützt wie versprochen, ist mir schleierhaft. Wirkt der Impfstoff korrekt, dann ist der Geimpfte geschützt, unabhängig davon, wie viele Ungeimpfte in seiner Nähe herumlaufen. Ein vertrauenswürdiger wirksamer Impfstoff… Weiterlesen »

Nik
2 Jahre zuvor

@ Torsten. Sie schreiben „Ich vermute, daß Sie genausowenig Kardiologe oder sonstiger Arzt sind wie ich und würde mich an Ihrer Stelle nicht so weit mit Krankheitsverlaufsprognosen aus dem Fenster lehnen.“ Doch ich bin Arzt und seit mehr als einem Jahr regelmäßig auf der Intensivstation und in der Notaufnahme tätig. Dementsprechend kann ich das doch denke ich sehr gut einschätzen. Die Artikel von Tim Röhm sind hinter einer Paywall, somit kann ich sie nicht lesen. Vielleicht ist das auch gut so. Erfahrungsgemäß sind solche Artikel, die die Situation auf den Intensivstationen relativieren und von Personen geschrieben werden, die sich das nie mit eigenen Augen angesehen haben, häufig ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die sich seit mehr als einem Jahr auf den Intensivstationen und sonst im Krankenhaus aufreiben. Mein Absatz mit Schwurblern war nicht speziell auf sie gemünzt. Tut mir leid wenn sie das so verstanden haben. Den ersten Teil meines Kommentares habe ich ernsthaft gemeint. Ich würde Ihnen… Weiterlesen »

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner