Eine zutreffende Beobachtung von Ulrike Jureit aus ihrem Artikel „Wer schützt Luther vor seinen Lobrednern?“ (FAZ vom 17.03.2017, Nr. 65, S. 14):
Die aktuellen Anstrengungen zum Reformationsjubiläum 2017 verdeutlichen hinlänglich den Wunsch, sich identifikatorisch auf den 31. Oktober 1517 zu beziehen. Es scheint kaum noch möglich, historische Großereignisse zu vergegenwärtigen, ohne danach zu fragen, welches Identitätsangebot diese Vergangenheit für uns heute bereithält. Das überrascht nicht, wenn man sich vor Augen hält, dass unsere Erinnerungskultur, vor allem in Deutschland aufgrund der Geschichte des Nationalsozialismus, bereits seit Jahrzehnten zu einer von Identitätsfragen gesteuerten Naherinnerung neigt. Sie macht es überaus beschwerlich, historische Bezugsereignisse früherer Epochen in ihrer zeitgenössischen Komplexität jenseits vorschneller Skandalisierangen und affektgesteuerter Mitmachangebote zu vergegenwärtigen. An den zunehmend touristisch und kommerziell gestalteten, gleichwohl als authentisch deklarierten Orten will Geschichte offenbar weniger erlernt, reflektiert oder verstanden, sie will vor allem erlebt und gefühlt werden.
Das größte Problem ist, dass evangelische Kirche und Theologie mit Auferstehung und Ewigem Leben nichts mehr anfangen können. Jesus ist nur noch ein tolles menschliches Vorbild wie andere Vorbilder auch. (vgl. 1 Kor 15,14.19)
Schade.
Denn wenn Christus nicht auferstanden ist, folgt daraus:
1) Es gibt keine Auferstehung für uns.
2) Die, die solche Botschaften verkündigen, versündigen sich, weil sie elendige Lügner und falsche Zeugen sind.
3) Unser Glaube ist Schwachsinn, Geistesgestörtheit.
4) Wir werden in unseren Sünden sterben und in die Hölle kommen.
5) Wir sind die erbärmlichsten Menschen, die es gibt, weil wir an so einen Schwachsinn glauben.
6) Menschen, die mit Auferstehung und Ewigem Leben nichts mehr anfangen können, sind Paradebeispiele für solche Menschen.