Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk breiten sich „geschlechtergerechte Sprachformen“ in allerlei Formaten aus, bis hin zu den Nachrichtensendungen. 70 Linguisten und Philologen ist es nun zu viel. Diese Praxis sei ideologisch, missachte gültige Regeln und produziere „sozialen Unfrieden“. In ihrem Aufruf heißt es:
Seit 2020 hat die Verwendung der sogenannten gendergerechten Sprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) in erheblichem Maße zugenommen. Ausgangspunkt dieser Sprachpraxis ist die Bewertung des generischen Maskulinums als diskriminierende Sprachform, die wir als Sprachwissenschaftler und Philologen zurückweisen. Wir fordern eine kritische Neubewertung des Sprachgebrauchs im ÖRR auf sprachwissenschaftlicher Grundlage.
Die Sprachverwendung des ÖRR ist Vorbild und Maßstab für Millionen von Zuschauern, Zuhörern und Lesern. Daraus erwächst für die Sender die Verpflichtung, sich in Texten und Formulierungen an geltenden Sprachnormen zu orientieren und mit dem Kulturgut Sprache regelkonform, verantwortungsbewusst und ideologiefrei umzugehen. Mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten bevorzugen Umfragen zufolge den etablierten Sprachgebrauch – der ÖRR sollte den Wunsch der Mehrheit respektieren.
Der Germanist und Buchautor Fabian Payr (Autor des Buches Von Menschen und Mensch*innen, vgl. hier) ist Initiator des Aufrufs. Er teilte der Zeitschrift WELT mit: „Die Sender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind sprachprägend. Sie sind, was einst Luthers Bibel war: ein Modell für ein einheitliches Deutsch. Es könne daher nicht angehen, dass in den Anstalten beim Sprachgebrauch Laissez-faire herrsche.“
Hier der Aufruf „Wissenschaftler kritisieren Genderpraxis des ÖRR“: www.linguistik-vs-gendern.de.