Der Rechtschreibrat hat es nicht geschafft, die Einheitlichkeit der deutschen Sprache zu sichern. Dabei dient der Erhalt einer orthographischen Sprachnorm der leichten, zweifelsfreien und rechtssicheren Verständigung. Heiko Schmoll dämpft die Hoffnungen, die mit dem halbherzigen Beschluss des deutschen Rechtschreibrats verknüpft werden:
Die Befolgung einer orthographischen Sprachnorm ist weder mit Bevormundung noch mit der Unterordnung unter einen autoritären Zwang zu verwechseln. Sie hat pragmatische Zwecke. Sie dient einer leichten, zweifelsfreien und rechtssicheren Verständigung. Geschriebene Sprache sollte idealerweise so formuliert sein, dass sie sich auch automatisiert übersetzen lässt.
Die Inseldiskussionen bestimmter universitärer Vertreter um die geeigneten Genderformen interessieren die Mehrheit der Bevölkerung nicht, die sich ausweislich von repräsentativen Umfragen gegen das Gendern ausspricht. Insofern kann es einen nur wundern, dass der Rechtschreibrat seiner Aufgabe, Sprachentwicklung zu beobachten, nur teilweise gerecht wird. Doch wenn es der Rat für Rechtschreibung nicht kann, wer dann? Ganz gewiss nicht der Duden, von dessen früherem Monopol nur er selbst etwas gehabt hat, nicht aber die deutsche Sprachgemeinschaft.
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