Wie viel Umgestaltung verträgt der christliche Glaube?

Auf Einladung der FTA habe ich am 5. Dezember vormittags im Plenum einen kurzen Vortrag zur Emerging Church gehalten. Meinen ursprünglichen Plan, in 30 Minuten die Stellvertretende Sühne, die Neue Paulusperspektive, die Reich Gottes-Theologie von N.T. Wright und die dekonstruktivistische Hermeneutik abzuhandeln, habe ich doch schnell wieder verworfen. Stattdessen habe ich mir kurzfristig Brian McLarens (von Peter Aschoff exzellent übersetzten) Vortrag über den postmodernen Paradigmenwechsel angehört und muss prompt widersprechen. Wir brauchen kein post-protestantisches Weltbild, sondern ein bußfertiges Herz.

Hier kann das Skript zum Vortrag herunter geladen werden: fta-emch-101.pdf.

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32 Kommentare
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17 Jahre zuvor

Lieber Ron, vielen Dank für deine Kritik von McLarens Vortrag, die mich sehr zum Nachdenken anregt. Ich merke, dass du auf einem theologischen Niveau argumentierst, das ich wahrscheinlich nicht erreichen kann, aber trotzdem will ich es mal wagen, zwei Anmerkungen dazu zu schreiben, wo ich McLaren und die Bewegung insgesamt anders verstehe als du: 1) Du setzt voraus, dass McLaren Glaube und Postmoderne miteinander verheiraten will und protestierst dagegen zu Recht. Ich verstehe ihn so, dass es darum geht, neu zu überlegen, was Glaube in der Postmoderne bedeutet – und dies muss notwendig eine Kritik des modernen Christentums beinhalten, aber auch eine Kritik der Postmoderne. Das Anliegen zur Reflexion darüber, wie Christen in den neuen emergierenden Gesellschaften leben können, bleibt aber wichtig und es reicht nicht, einfach trotzig am modernen Weltbild festzuhalten und damit für die postmodernen Menschen um uns herum als Gesprächspartner auszufallen. Ein Beispiel bei McLaren dafür, dass die Charakteristika von Postmoderne und postmodernen Glauben nicht deckungsgleich sind:… Weiterlesen »

17 Jahre zuvor

Danke Simon, dass waren auch meine Gedanken während des Vortrags gewesen. Ich hatte das Gefühl, dass Brian McLaren hier ein wenig Unrecht getan wird, auch wenn ich selbst bei vielen von BM skeptisch wäre.

Andererseits hatte ich ein Problem damit, dass für den Zuhörer, der nichts von EC weiß, durch die Verknüpfung der EC mit McLaren ein vielleicht einseitiges Bild von EC geliefert wird. Sicherlich ist BM ein sehr sehr wichtiger Sprecher innerhalb der EC, aber eben nicht stellvertretend für die EC an sich. Da gibt es eine viel größere Bandbreite an Meinungen und Strömungen. Und wenn ein Zuhörer das nicht weiß und nur das hört, dann wird er fast automatisch negativ eingestimmt gegen die EC.

Inhaltlich würde ich Ihnen, Herr Kubsch, sicherlich in vielem zustimmen. Aber ich denke, ganz viele in der EC eben auch. Und das kam nicht zum Vorschein.

17 Jahre zuvor

Hallo Ron, danke für Deine kritische Auseinandersetzung mit BM. Ein paar Anmerkungen dazu. Du appelierst, den „Polytheismus“ der PoMo herauszufordern, und ich denke, Du siehst diese „Operation am offenen Paradigma“ als Antithese zu BM, welcher, wie Du schreibst, alles aus der Theologie entfernen möchte, was im Gegensatz zur PoMo steht. Zunächst halte ich diese Einschätzung von BMs Absichten für schwierig; Ich kann bislang nicht erkennen, wo er sich vom Alleinigkeits-Anspruch des biblischen Gottes entfernt. Leider lieferst Du keine Denkansätze zur Herausforderung des PoMo „Polytheismus“ und es fällt mir ernsthaft schwer, da überhaupt welche zu sehen. Stattdessen sehe ich durchaus Ansätze, die OP doch bei der Theologie zu machen (vielleicht tun sich hier sogar Möglichkeiten einer klassischen Synthese auf). Da wäre zum einen die Betonung der persönlichen und individuellen Offenbarung des biblischen Gottes, die wesentlich weiter geht als das bloße für-wahr-halten-müssen einer Dogmatik. Auch die Frage, in wie weit diese Offenbarung tatsächliche Veränderungen auslöst und darüber einen Wahrheit produzieren kann, scheit… Weiterlesen »

17 Jahre zuvor

ich kann selber noch nicht endgültig (er)sehen ob und wie Gott die Emergente Bewegung haben möchte…aber es ist ein Prozess der sich entwickeln muß, bzw. Kritik, Argumentation usw. ist nicht etwas schlechtes, sondern formt uns – und das ist gut so – und IMHO -wir werden erst „alles“ dann erkennen, wenn wir bei Gott sind.

17 Jahre zuvor

Lieber Ron, danke für deine Antwort. Ich habe volles Verständnis dafür, dass die Skizzen bei einem halbstündigen Vortrag grob bleiben müssen. Insofern kann ich auch damit leben, dass du McLaren als einen Vertreter der emerging church hier nimmst und dich mit seinem Vortrag auseinandersetzt. Ich habe zudem den Eindruck, dass du viel mehr gelesen hast und nicht nur auf dem Hintergrund von ein bis zwei McLaren-Büchern argumentierst. Insofern meine ich, dass der ständige Hinweis darauf, dass McLaren nicht DIE EMERGING CHURCH und auch nicht DAS EMERGING VILLAGE ist, zwar sachlich für richtig, es macht es den Kritikern aber auch wirklich schwer, weil wen sollen sie denn sonst nehmen, wenn es keine Auseinandersetzung im Format einer Doktorarbeit werden soll … Zu deiner Bemerkung, dass McLaren kein unveränderliches Evangelium in einer sich ändernden Welt vertritt: Ich kenne McLaren da nicht gut genug, aber ich könnte mir vorstellen, dass da stimmt. Ich persönlich würde dem auch zustimmen (siehe auch die Diskussion auf dem… Weiterlesen »

17 Jahre zuvor

Danke für die Antwort. Ich denke auch, mein Problem besteht nicht so sehr in dem Vortrag an sich, als darin, dass der Vortrag in diesem Kontext der FTA vielleicht nicht ganz so glücklich war. Damit meine ich: Die meisten FTAler wissen nicht viel über die Emerging Church. Wäre der Vortrag nach einem einleitenden, nicht gleich wertendem Vortrag in die EC dran gekommen, dann wäre er gut eingebettet gewesen und hätte sehr gut auf die Problem-Seiten hinweisen können, die in der EC auftauchen oder auftauchen könnten.

So aber war das ein Vortrag in einen leeren Raum hinein und da könnte er etwas missverständlich/einseitig/unausgeglichen für die weniger EC-bewanderten sein.

17 Jahre zuvor

Im Bezug auf die Frage ob Brian McLaren „kein unveränderliches Evangelium“ haben moechte ist vielliech folgendes Zitat hilfreich:

„I [Brian McLaren] don’t think we’ve got the gospel right yet. What does it mean to be ‘saved’? When I read the Bible, I don’t see it meaning, ‘I’m going to heaven after I die.’ Before modern evangelicalism nobody accepted Jesus Christ as their personal Savior, or walked down an aisle, or said the sinner’s prayer. … I don’t think the liberals have it right. But I don’t think we have it right either. None of us has arrived at orthodoxy.“

Andy Crouch, “The Emerging Mystique,” Christianity Today 48 (November 2004) : 36.

Er scheint in diesem Fall die Problematik zu umgeht mit der Behauptung, dass wir die richtige Definition vom Evangelium noch nicht gefunden haben.

Persönlich finde ich das Zitat eher verwirrend. Aber vielleicht hilft es ja.

Rüdiger
17 Jahre zuvor

Lieber Kapeka, lieber Ron, liebe Alle, ich fand den Vortrag ausgewogen und fair, aber eben nicht neutral, sondern Ron hat seine Aussagen gewichtet, d.h. das Gute ist wirklich gut, aber die Probleme bei der EmCh sind wirklich problematisch nach Rons Meinung und werden nicht durch das Positive neutralisiert. Ich glaube, was Ron sagen will ist, dass wir das Gute von der EmCh auch haben können, ohne den „Antworten“/ „Vorschlägen“/ „Gedankenanregungen“ der EmCh folgen zu müssen. Oder anders ausgedrückt: die von BM vorgeschlagene Therapie ist nicht die einzig mögliche, die es für den Patient Kirche gibt (was BM auch nie sagen würde, obwohl sein polarisierender, dekonstruierender Argumentationsstil dies manchmal nahe liegt). Auch ich bin von L’Abri geprägt. Ich habe 5 Jahre im englischen L’Abri gelebt, was so etwas ähnliches ist, wie eine apologetische Lebensgemeinschaft. Auf der Grundlage eines klassischen (nicht nur modernen!) Wahrheitsverständnisses und einem konservativen Schriftverständnis und in einem beziehungsorientierten und familiären Rahmen wird zusammen Apologetik getrieben. 2 wesentliche Grundlagen… Weiterlesen »

17 Jahre zuvor

Hallo Ron
Danke für deine wertvollen Inputs. Was mich selber von dir (und auch anderen ec-kritisch eingestellten) interessieren würde:
Wie lebst du und deine Gemeinde ganz praktisch Christsein im 21.Jahrhundert? Wie kommt deine Gemeinde mit postmodern geprägten Menschen in Kontakt? Werden Menschen dadurch von Neuheiden zu veränderteten Nachfolgern Christi? Welche Akzente setzt du da?
Da würde brennend gern mehr darüber erfahren.
Ich weiss, dieser Comment ist etwas off-topic…

17 Jahre zuvor

@ Ron: Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und dein Mitdenken. Ich denk noch ein wenig über das nach, was du geschrieben hast. @ Rüdiger: Um genau diese grundlegenden Fragen kontrovers zu diskutieren, ist Emergent Deutschland angetreten. Du wirst verwundert sein, was für verschiedene Positionen sich dort finden – wir sind uns keinesfalls einig, aber uns bewegen ähnliche Fragen und die Liebe zu Gott und den Menschen (das gilt übrigens auch für viele andere Bewegungen). Emergent Deutschland gibt es ja nicht als lokalen Fanclub von Herrn McLaren oder als deutsche Vertretung des amerikanischen Emergent Village. Herr Matthies (idea) hat in seinem Rundumschlag ja gleich mal den Vorwurf rausgehauen, man solle sich lieber mit den eigenen Vätern beschäftigen als ständig amerikanische Entwicklungen zu imitieren – was er aber offenbar nicht weiß, dass genau ersteres schon passiert. Und dass McLaren nun ausgerechnet Amerikaner ist, dafür kann er ja auch nix (ich habe auch nicht den Eindruck, dass er den Patriotismus vieler seiner… Weiterlesen »

Matthias
17 Jahre zuvor

: Vielen Dank für das veröffentlichen des Vortrags.

„Das Hören auf das, was Gott in seinem Wort sagt, und das Hören auf das, was in dieser Welt passiert. Wenn wir mit beiden Ohren hören, können wir den Menschen
Gottes Interessen kommunizieren. Die Erweckungen kamen durch eine
neue Hinwendung zur Selbstoffenbarung Gottes in der Heiligen Schrift
und durch eine tiefe Liebe für die Not der Menschen in dieser Welt.“

Dieser Satz von dir, wird mich in der Diskussion um die EmCh begleiten.

17 Jahre zuvor

>>> Wir brauchen kein post-protestantisches Weltbild, sondern ein bußfertiges Herz.

Moin moin. Das verstehe ich nicht. Das hört sich so an: „wir brauchen keine Autos, sondern ein bußfertiges Herz.“ Als ob das eine das andere ausschließen würde. Verstehe ich nicht.

Aber danke für die Kritik. Keine direkte Kritik an die Emerging Church, sondern an Brian McLaren, wie ich gelesen habe. Wie gesagt, es gibt nicht DIE Emerging Church, auch nicht unbedingt theologische Gemeinsamkeiten, die zusammen geprägt werden. Die Emerging Church könnte man vergleichen mit der evangelikalen Bewegung. Gut oder schlecht? Naja, kommt darauf an, wo man hinschaut.

Empfehlenswert wäre „Listening to the Beliefs of Emerging Churches: Five Perspectives“. Hier sieht man deutlich, dass es grobe theologische und philosophische Unterschiede in der Emerging Church gibt – und dass man nicht alles unter dem label „liberal“ usw. abstempeln kann.

17 Jahre zuvor
17 Jahre zuvor

Hallo, ich war der Meinung, dass Brian in Generous ganz klar sagt, dass er nicht das unveränderliche Evangelium mit neuen Methoden predigen will, sondern dass sich auch die Botschaft im Fluß befindet. (leider hab ich das Buch gerad verliehen). Mit Jesus wusste nicht, warum er starb: Das war nicht seine Aussage, sondern ein Zitat von seinem Bruder, der sich auf Jesus Gebet im Garten Gethsemane bezog. Es war weniger theologisch und mehr pastoral gemeint. Jemand hatte Schwierigkeiten zu verstehen, warum Jesus überhaupt sterben musste und er wollte damit sagen: so richtig klar war es vielleicht Jesus in dem Moment auch nicht. Wegen Bußfertigkeit vs. Weltbild: hier würde ich auf Tim Keller verweisen, der beide Ansätze ganz gut vereint. Nach dem Verständnis von der Emerging Conversation, dass McLaren vermittelte, nämlich: Leute aus verschiedenen Denominationen, die sich einfach (manchmal unabhängiog voneinander und ohne immer die selben Bücher gelesen zu haben) mit diesen Fragen beschäftigen, würde ich Tim Keller und Marc Driscoll auf… Weiterlesen »

17 Jahre zuvor

Hallo Ron, danke für Deine Antwort und die beiden Namen. Ich bin schon einige Zeit raus aus dem universitären Diskurs und nicht mehr so recht auf der Höhe der Zeit, werde da mal nachlesen. „Insgesamt bemerke ich jedoch eine geradezu stoische Akzeptanz oder freudige Feier dessen, was da so passiert (ist). “ Es ist ja nicht so, als ob die (ich nenne sie jetzt mal so) Errungenschaften der Postmoderne eine Art Mode sind, die man nun mitmachen kann oder nicht. Heisenberg hat Tatsachen entdeckt und z.B. die Diskurstheorie und die Dekonstruktion hat aus meiner Sicht einfach Räume eröffnet, die uns zuvor nicht zur Verfügung standen. Gerade als Literaturwissenschaftler habe ich den Poststrukturalismus, Lacan und die Systemtheorie natürlich gefeiert. Da kann ich einfach nicht sagen, dass wir als Christen solche Dinge aber nicht diskutieren, weil die Bibel (angeblich) nichts darüber sagt. (Ich bin von daher auch sehr gespannt auf Deine Ansichten zu Mike B’s Fragen). Ich bin sehr daran interessiert, wie… Weiterlesen »

17 Jahre zuvor

Lieber Ron
Danke für deine Reaktion.
Ja, es ist ein weites Fass, da hast du 100% Recht. Ich erwarte auch nicht, dass diese Themen in EINEM Comment oder Post abgehandelt werden. Das braucht Zeit. Mir ist die ganze Diskussion oft einfach zu theoretisch und abgehoben. Es braucht gute und saubere Theorie, ja; davon bin ich überzeugt. Aber wenn die Verbindung ins Leben, in die Praxis nicht stattfindet, bleibt bei mir ein schales Gefühl zurück. Darum habe ich ein echtes (nicht vorgespieltes) Interesse zu erfahren, wie konkret und praktisch Alternativen zu EC ausssehen können. Auch wenn du jetzt mit Pferden auf dem Leben zusammenlebst, nehme ich mal an, dass du aktiv zu irgendeiner Glaubensgemeinschaft/Kirche/Gemeinde gehörst. Ob eure Gemeindeglieder nun postmodern geprägt sind oder nicht, mich würde interessieren, wie du/ihr Christsein im 21.Jahrhundert gestaltet. Noch weitere Fragen habe ich hier vermerkt:
http://lifenavigator.typepad.com/lifenavigator/2007/12/was-sind-die-al.html
Lieber Gruss aus der Schweiz
Mike

Rüdiger
17 Jahre zuvor

Lieber Onkel Toby,

ich habe zwar einiges über Poststrukturalismus gelesen und die Systemtheorie kenne ich aus der Psychologie, aber ich bin kein Literaturwissenschaftler. Deswegen würden mich diese Theorien mal in Aktion am Text interessieren.
Ich weiß nicht, ob es zeitlich für dich machbar ist (oder ob du auf ein gutes Beispiel über ein Link verweisen könntest), aber wäre es möglich, uns mal an einem bekannten biblischen Text zu zeigen, welche „neuen Räume“ uns dadurch eröffnet werden, so dass wir den Bibeltext „besser“ als vorher verstehen können.

Lieber Grüße,

r

17 Jahre zuvor

Hallo Rüdiger, zunächstmal würde ich nicht sagen, das es um ein „besser“ geht; die Bewegung dürfte eher in die Tiefe gehen. Ob das letztendlich „besser“ ist, dass muss man anhand des Ergebnisses entscheiden. Und letzendlich ist das dann auch nur eine der möglichen Interpretationen. Wenn man z.B. die anthropologischen Studien von Levi-Strauss liesst, dann ist der Strukturalismus einfach die Methode, die sich am Besten für seine Zwecke eignet. Ich befinde mich in der Auseinandersetzung mit biblischen Texten in dieser Art und Weise selber erst am Anfang und sehe ein Vorteil z.B. der Dekonstuktion derzeit eher in der Kritik der eigenen Rezepzion dessen, was ich für „das Christentum“ halte. Rons Beobachtung, dass man in der Conversation nicht mehr weiss, was das Evangelium eigentlich ist, kann ich so nicht teilen. Eine echte Offenbarung z.B. war mir „How (not) to speak of God“ von Peter Rollins, der sich übrigens, wie ich gehört habe (und wie er auch selber schreibt) auf Barth und Bonhöfer… Weiterlesen »

Domme
16 Jahre zuvor

Hallo Ron, Ich bin leider einen Monat später, aber ich habe deinen Vortrag gelesen und kam ins Nachdenken. Ich bin kein großer Kenner der EmCh. Doch mich fasziniert die Ernsthaftigkeit, mit der sie Fragen an die evangelikalen Christen stellt. Zum Beispiel die Frage nach dem, was viele Christen bewegt (z.B.: Frauenfrage, Abtreibung, Bibeltreue…) und was im Gegensatz dazu die Welt um uns bewegt. Das meinst du, denke ich, mit dem Hören auf unsere Umwelt? Du hast zum Schluss etwas für mich sehr Erfreuliches gesagt: „Ich plädiere nicht für einen rückwärtsgewandten Frömmigkeitsstil oder Fortschrittsfeindlichkeit. Aber ich votiere dafür, dass wir uns entschieden, hörend und gehorchend dem Wort Gottes zuwenden. Und ich möchte uns Mut machen, dieses unwandelbare, wunderbare Evangelium von der Gnade Gottes einladend, verstehbar und kreativ auszuleben und weiterzutragen.“ Mein Gedanke dazu: Ob wir die Leute um uns herum postmodern oder wie auch immer nennen. Sie beachten dich eigentlich nur, wenn du zu ihnen gehörst. Wenn sie merken „du bist… Weiterlesen »

Domme
16 Jahre zuvor

Hallo Ron,

Ich danke dir für deine schnelle und hilfreiche Antwort. Ich hab dein Buch gar nicht gelesen und habe so ja die Eule nach Athen getragen…

Zu deiner Frage an mich: Dass die Nachfolge Jesu alles kosten soll, ist mir äußerst unangenehm aber erscheint mir als unumgängliche Wahrheit, an der ich wachsen muss. Jesus ist ja am Kreuz gelandet, nicht weil er so beliebt war. Ist natürlich herausfordernd klar Stellung zu beziehen und auch unangehme und sogar gefährliche Wege zu gehen, aber in das kalte Wasser muss ich wohl immer wieder hineinspringen oder ich hoffe eher Jesus selbst motiviert mich zu springen…

Mit dem unveränderlichen Evangelium und dem Verhältnis zwischen Evangelium und Kultur habe ich jedenfalls noch was zu Knabbern. Wenn du noch andere Empfehlungen hast, was man dazu lesen kann, bin ich ganz Ohr. Aber erst einmal Danke für dein offenes Ohr und bis bald.

Domme

16 Jahre zuvor

Noah fand Gnade vor dem Herrn. 1.Mose 6,8 Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah. Hebräer 11,7 Liebe Brüder! Ein christliches Freizeitzentrum will Interessenten „niedrigschwellige“ Angebote machen und Auseinandersetzungen mit dem Zeitgeist weitgehend vermeiden. Nun, dachte ich, das liegt im evangelikalen Trend, wäre da nicht das Wort „niederschwellig“. Mir fiel nämlich beim „schürfen“ im Kontext von „Psychologie der Massen“ (Erstautor Gustave Le Bon, ein Franzose 1841-1931) ein Stichwort in die Hände: „emergent“ (emergent-norm-Theorie, ein Begriff aus der Gruppendynamik). Der Hauptsatz (s. Anhang): „Menschen machen ihre Regeln unterwegs“, als en passant Von Le Bon stammt auch die „Ansteckungstheorie“, und das erinnert Ihr an das modernistische Evangelisationsgerede: „Die Verkündigung/Botschaft/Evangelium muss ansteckend sein!“ Das alles ließ mich an Emerging Church bzw. Emergent Church denken, was ja soviel heißen soll wie „im Entstehen begriffen sein“ bzw. „Es soll andeuten, dass Bewegung im Fluss… Weiterlesen »

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