Ein Wort zu viel

Die Cancel Culture nimmt inzwischen völlig bizarre Formen an. Patrick Bahners berichtet für die FAZ über einen derzeit heiß diskutierten Fall bei der New York Times (USA). Der sehr renommierte Wissenschaftsredakteur Donald McNeil wurde entlassen, weil er auf einer Schülerreise 2019 ein Wort benutzt hat, das auf dem Index der Sprachpolizei steht. Dabei hat er den Begriff definitiv nicht in einem rassistischen Sinn benutzt. Sein Vergehen war es, dass Wort ausgesprochen zu haben.

Die FAZ schreibt:

Demnach wurde er beim Abendessen von einer Schülerin gefragt, ob er meine, dass eine Mitschülerin der Fragenden wegen eines Videos der Schule hätte verwiesen werden sollen, in dem sie als Zwölfjährige das Schimpfwort im Mund geführt habe. Um eine begründete Meinung äußern zu können, erkundigte sich McNeil, wie das Mädchen das Wort gebraucht habe: als Schimpfwort für einen bestimmten Adressaten, als Kunstwort in einem Rap-Song oder als Zitat? Bei der Rückfrage gebrauchte McNeil selbst das Wort, statt auf eine Umschreibung zurückzugreifen wie die Formel „the n-word“, die man nun in den Berichten über den Skandal lesen kann. Das war der Fehler, der McNeil nicht verziehen wird, obwohl er sich in dem Brief an seine Kollegen entschuldigt hat.

Mehr, allerdings hinter der Bezahlschranke: www.faz.net.

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