Humor

Evangelische Kirche erwägt Fusion mit den Grünen

Es ist die Meldung des Tages:

„Die Idee entstand durch einen kuriosen Zufall“, erläutert der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. „Ich wollte mir gerade das Programm des aktuellen Kirchentages vornehmen, griff aber versehentlich zum Parteitagsprogramm der Grünen, das aus irgendwelchen Gründen direkt daneben lag. Aber erst nach etwa einer halben Stunde bemerkte ich, dass ich das falsche Heft in der Hand hatte.“ Der Unterschied sei aufgefallen, weil in dem Parteiprogramm etwas von Trennung von Kirche und Staat stand, womit das Oberhaupt einer aus Steuern finanzierten Vereinigung selbstverständlich wenig anfangen kann.

Auch die grüne Partei denkt schon seit längerem über einen Zusammenschluss mit der EKD nach.

Vorsicht! Satire der Internetseite: Messe in Moll.

Reformation und Islam

Ich habe kürzlich das Impulspapier „Reformation und Islam“ der Konferenz für Islamfragen der EKD gelesen. Ein echtes Leseerlebnis. Wer wissen will, wie es um weite Kreise innerhalb der Evangelischen Kirchen bestellt ist, sollte sich diese Erfahrung gönnen. Es ist kein Vergnügen.

Nun gäbe es sehr viel über das Impulspapier zu sagen. Auffällig beispielsweise gleich zum Einstieg die für die Kulturwissenschaften bezeichnende (therapeutische) Sprache. Sie wurde gewählt, um die Empfindungen derer zu beschreiben, die sich seinerzeit mit der Frage befassen mussten, ob wohl bald auch Wien an die Türken fallen werde. „Zur Zeit Luthers sah Europa sich militärisch und politisch vom expandierenden Osmanischen Reich bedrängt.“ Die Betonung liegt auf „die Leute sahen es so“. Sie sahen eine Bedrohung, die ja vielleicht gar keine war. Konstantinopel war jedoch 1453 gefallen und die Türken waren auf dem Vormarsch nach Europa. „Man nahm sie wahr als die Anderen und Fremden, als die bedrohliche Macht aus dem Südosten“ (S. 7). Eigentlich, so könnte man vermuten, suchten die Türken nur florierende Handelsbeziehungen in gänzlich friedlicher Absicht. Aber da die Europäer die Schönheit des Fremden noch nicht angemessen zu schätzen wussten, haben sie das übersehen.

Aber lassen wir das. Wenden wir uns einer Argumentationsfigur zu, die heutzutage oft zu finden ist. Es geht um das „sowohl als auch“. Auf S. 24 wird das Argument sehr anschaulich entfaltet.

Zunächst heißt es:

Die anhand der Rechtfertigungslehre vor 500 Jahren gewonnenen zentralen Einsichten reformatorischer Theologie können heute in fünf Kernpunkten zusammengefasst werden: solus Christus – allein Christus, sola gratia – allein aus Gnade, solo verbo – allein  im  Wort,  sola  scriptura, – allein  aufgrund  der  Schrift  und  sola fide – allein  durch den Glauben.

Das klingt doch ganz gut. Aber dann geht es weiter. Ungefähr so: So schön diese Einsichten auch waren und vielleicht noch sind. Es gibt ein großes Problem! Die Reformatoren haben es damals tatsächlich so gemeint, wie sie es geschrieben haben. Oder anders formuliert: Die Schwierigkeit ist, dass mit dem „allein Christus“ die Vorstellung verbunden wurde und auch heute noch verbunden werden kann, dass außerhalb von Christus niemand das Heil findet. Wir müssen so von Christus sprechen lernen, dass die Heilsversprechen anderer Religionen nicht deklassiert werden.

Bezugnehmend auf den EKD-Grundtext „Rechtfertigung und Freiheit“ heißt das (S. 25):

Die Herausforderung besteht darin, von Christus zu sprechen, aber so, dass dabei nicht der Glaube des anderen abgewertet oder für unwahr erklärt wird. So wie für den Christen das Gehören zu Christus der einzige Trost im Leben und im Sterben ist, so ja auch für den Anhänger der anderen Religion sein spezifischer Glaube. Dies darf auf beiden Seiten des Gespräches anerkannt werden.

Die Reformatoren waren also damals der ungeheuerlichen Vorstellung aufgesessen, es handele sich bei der muslimischen Religion um eine Irrlehre. Heute haben wir, bedingt durch geistesgeschichtliche Entwicklungen, den Glauben, der zwischen wahren und falschen Lehren unterscheidet, glücklicherweise überwunden. Wenn also beispielsweise Petrus vor knapp 2000 Jahren der Meinung war, dass Jesus Christus der Eckstein ist und in keinem anderen als in diesem Namen unsere Rettung zu finden ist (vgl. Apg 4,11–12), dann hatte er zwar recht. Er übersah allerdings (falls er es überhaupt so gesagt hat), dass dies nicht so zu verstehen ist, als ob allein Jesus retten kann.

Das sei ihm aber verziehen. Schließlich kannte er die dialogischen Ansätze, die uns heute zur Verfügung stehen, noch nicht.

Kyrie eleison.

Was denken Studenten über „Identität“?

Joseph Backholm hat auf dem Campus der Universität Washington ein paar Leuten einfache Fragen gestellt. Die Studenten antworten so, wie sie es heutzutage im College erlernen und merken schließlich, dass es irgendwie nicht gut sein kann, wenn jeder denkt, was er fühlt. Lustig!

Aufmerksamkeitskiller Smartphone

Smartphones lenken ab, führen sogar zu schlechteren Leistungen. Dennoch setzen Hochschulen vermehrt auf den Smartphone-Einsatz. Die taz berichtet von einem Professor, der zu drastischen Maßnahmen greift, falls in der Vorlesung so ein digitales Spielzeug zu viel Aufmerksamkeit bekommt:

„Die Generation Studierender, die heute an die Universitäten kommen, sind alle Digital Natives“, sagt Jaroch vom Deutschen Hochschulverband. Die meisten hätten Smartphones. Aber man müsse auch die im Blick haben, die keines besäßen. „Da muss man vorsichtig sein, dass man niemand abhängt.“ Experimentleiter Riedl hält für bedenklicher, dass sie ständig auf ihr Handy blicken müssen: „Sie können gar nicht mehr anders. Das ständige Onlinesein ist eine Sucht.“ Damit konfrontiert er seine Studentinnen und Studenten auch in der Vorlesung. Wer das Gerät nicht freiwillig wegpackt, müsse aufstehen und sagen: „Ich bin Klaus und ich bin süchtig.“ Die Nachricht verstehen die Studierenden sofort.

Ich sollte diesen Ansatz übernehmen!

Hier mehr: www.taz.de.

Das Leben in Christus – durch Yoga

In den letzten Jahren wurde in der frommen Szene oft der Eindruck erweckt, durch Musik lasse sich die Christusbeziehung inniger gestalten. Es gibt inzwischen ein neues Angebot, noch intensiver, authentischer, sinnlicher: Heiliges Yoga.

Menschen, denen das Wort Gottes und der Glaube an Christus nicht reichen (vgl. z.B. Joh 15,1–11), können jetzt ihre Spiritualität sinnenhaft aufpolieren.

Die Stärkung der Familie und der Umweltschutz

Das Statistische Bundesamt hat im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, dass der Anteil der Singlehaushalte in Deutschland bei 37,2 % liegt. Damit leben 17,1 % der Bevölkerung allein. Von diesen 13,4 Millionen Personen sind nur 17,6 % jünger als 30 Jahre. 42,0 % von ihnen leben in Großstädten mit mindestens 100 000 Einwohnern. Damit  handelt es sich bei den Singlehaushalten um den häufigsten Haushaltstyp in Deutschland.

Der daraus resultierende großzügige Umgang mit Ressourcen hat natürlich Auswirkungen auf den Umweltschutz. DIE ZEIT schreibt:

Das Umweltbewusstsein der Deutschen wächst – doch gleichzeitig schaden sie mit ihrem Lebensstil Umwelt und Klima immer noch erheblich. Zu diesem Ergebnis kommt das Umweltbundesamt und prangert vor allem die hohe Zahl von Singlehaushalten an. Sie seien ein besonders großer Energiefresser: „Wohnt ein Mensch allein, bedeutet das oft mehr Platz für den Einzelnen, was mit mehr Aufwand für Strom und Heizung verbunden ist“, schreiben die Experten. Demnach lebt inzwischen in rund 40 Prozent aller Häuser und Wohnungen ein Mensch allein.

Je mehr Haushalte es gibt, so rechnet es das Umweltbundesamt vor, desto mehr Konsumgüter wie Autos, Waschmaschinen, Kühlschränke und Computer werden angeschafft. Deren Herstellung hat ebenfalls negative Folgen für Umwelt und Klima. Die einzigen Geräte, von denen heute weniger im Umlauf sind als früher, seien Gefriertruhen.

In Sachen Konsum, schreibt das Bundesamt, gelte insgesamt immer noch der Grundsatz „Mehr Geld, mehr Güter, mehr Energieverbrauch“. So stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte von etwa 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2014 – genauso wie die Zahl der Autos zwischen 1995 und 2013.

Da könnte doch jetzt ein findiger Mathematiker oder Statistiker ausrechnen, was es für die Umweltbilanz bringen würde, wenn es in Deutschland keine Scheidungen und selbstgewählten Singlehaushalte gäbe. Das Ergebnis könnte sich bestimmt sehen lassen.

Die biblischen Wurzeln des Kommunismus

Hin und wieder bin ich auf der Suche nach humorigen Beiträgen. Heute habe ich etwas gefunden. Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow, Mitglied der Linkspartei und der evangelischen Kirche, hat der ZEIT erklärt, dass Luther Papst Franziskus und die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe begrüßen würde. Ein Höhepunkt des Gesprächs gewiss:

Die Linke schließt nicht aus, sich auch auf diese Wurzeln [gemeint ist das Matthäusevangelium, Anm. R.K.] zu besinnen. Karl Marx hat ja auch viele Anleihen aus lutherischer Betrachtung gezogen. Die Schriften von Marx und Engels sind ja sehr geprägt aus den Betrachtungen der Texte des Alten und Neuen Testaments.

Selten habe ich so viel „Bullshit“ (siehe zum Begriff bitte diesen Blogbeitrag) innerhalb einer Unterredung gelesen.

Hier das gesamte Interview: www.zeit.de.

Gender-Spezialisten am laufenden Meter

Wie langsam deutlich wird, vernichtet der Mindestlohn Minijobs. Aber alles kein Problem, denn die Gender-Politik schafft ja neue Stellen. Hildegard Strausberg spricht über die neuen Jobs, die durch die Geschlechtserforschung entstehen:

Denn längst hat sich unsere mächtige Gender-Lobby eine veritable Vermarktungsindustrie aufgebaut. Jedenfalls gibt es 146 entsprechende Professuren an Universitäten – plus weiteren fünfzig an Fachhochschulen. Nur mal ein Vergleich: Das entspricht nahezu der Anzahl unserer 191 Pharmazieprofessuren in der Bundesrepublik und liegt bald doppelt so hoch wie die Anzahl der Professuren in Altphilologie, von denen es – noch – 113 gibt.

Und natürlich produzieren diese Gender-Lehrstühle im ganzen Lande „Gender-Spezialisten“ am laufenden Meter. Also Tausende von jungen Leuten, die man eigentlich für die Arbeitslosigkeit ausbildet. Es sei denn, man erfindet Anschlussverwendungen, die allerdings eindeutig in die Kategorie „künstliche Arbeitsbeschaffung“ einzuordnen sind.

Hier: m.welt.de.

„Transformation“ statt „Mission“

Auf einem dreitägigen Zukunftsforum haben kürzlich rund 800 Verantwortliche aus 563 Kirchenkreisen über die Zukunft der EKD nachgedacht. Karsten Huhn war für ideaSpektrum dabei und hat u.a. folgende Beobachtung gemacht (ideaSpektrum, Nr. 21, 21. Mai, S. 15):

Auffallend: Das in den 2000er Jahren vorübergehend beliebt gewordene Wort Mission ist erst mal wieder von der Tagesordnung verschwunden. Stattdessen dominiert jetzt das Wort Transformation. Auf dem Zukunftsforum hat man es so oft gehört, dass man es am liebsten auf den Index setzen möchte.

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner