Junia, die erste Apostelin?

Seit Jahren wird nicht nur in der akademischen Welt über eine Person, die lediglich in einem Grußwort des Paulus im 16. Kapitel des Römerbriefes erwähnt wird, gestritten: Junia(s). Wer einmal in der eigenen Gemeinde sich mit der Frage nach dem Lehramt der Frau auseinandergesetzt hat, wird Befürworter der Frauenordination antreffen, die Junia für die erste gemeindeleitende Apostelin halten, gewiss aber auch Kritiker, die Junias für einen Mann halten. Und so wird eine Randperson der neutestamentlichen Briefliteratur zum Zankapfel nicht nur der Theologen sondern auch der Gemeinde insgesamt.

Daniel Dangendorf vom Blog Theologia et Musica hat eine exegetische Studie über Röm 16,7 geschrieben.

Das ist Grund genug, der Thematik exegetisch zu begegnen. In Röm 16,7 stoßen etliche exegetische Probleme aufeinander, die hier nacheinander diskutiert werden sollen. Ist Junia(s) Mann oder Frau? Sind Andronikus und Junia(s) selbst Apostel? Wenn ja, was meint die Bezeichnung Apostel an dieser Stelle? Diese und ähnliche Fragen müssen zuerst geklärt werden, bevor man sich einer ethischen Perspektive widmet. Was lässt sich ethisch aus Röm 16,7 ableiten? Diese Frage soll im Rahmen dieser Hausarbeit ebenfalls abschließend gestellt werden und es ist notwendig, diese Frage zu stellen, da Junia(s) so gerne in der Diskussion um die Frauenordination als Fallbeispiel gebraucht wird. Bei der Diskussion wird insbesondere auch die Publikation von Eldon Jay Epp Junia, the first Woman Apostle, Fortress: Minneapolis, 2005 mit berücksichtigt.

Die exegetische Studie kann hier herunter geladen werden: mbstexte140.pdf.

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4 Kommentare
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markus
14 Jahre zuvor

siehe auch JBMW 6/2 (Fall 2001) 4-11
Daniel B. Wallace and Michael H. Burer
„Was Junia Really an Apostle: A Reexamination of Romans 16,7“

14 Jahre zuvor

[…] wenn bereits Ron Kubsch (TheoBlog), Johannes Otto (NachfolgeBlog) und der Verfasser selbst, Daniel Dangendorf (Theologiaetmusica) auf […]

Andreas
14 Jahre zuvor

Freue mich schon darauf den Beitrag zu lesen! Das ist eine spannende Frage!

Zu dem Literaturhinweis von Markus und für Leute, die daran weiter arbeiten wollen:
a) Eine u.U. zitierfähigere Fassung des genannten (sehr guten und lesenswerten) Artikels findet sich am ursprünglichen Veröffentlichungsort, der Fachzeitschrift „New Testament Studies“:
Burer, Michael H., Wallace, Daniel B., Was Junia Really an Apostle? A Re-examination of Rom 16.7. In: NTS 47/1, (2001), 76-91.

b) Eine (ebenfalls sehr gute und lesenswerte) kritische Erwiderung auf Burer und Wallace aus (ebenfalls) evangelikaler Feder wurde etwas später in den NTS publiziert:
Bellville, Linda, ᾽Ιουνιαν … ἐπίσημοι ἐν τοῖς ἀποστόλοις – A Re-examination of Romans 16.7 in Light of Primary Source Materials. In: NTS 51/2, (2005), 231-249.

Grüße,
Andreas

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