John Piper teilt seine Eindrücke vom letzten E-Mail-Austausch mit Tim Keller. Und ich finde, die Botschaft ist es wert, gestreut zu werden:
Geschlecht ist schlecht
Die Philosophin Kathleen Stock wurde von radikalen LGBTQ+-Ideologen diffamiert und aus dem Amt gedrängt. Nun soll sie sogar bei öffentlichen Auftritten mundtot gemacht werden. Gina Thomas schreibt für die FAZ:
An diesem Dienstag ist die Philosophin Kathleen Stock als Rednerin bei der Oxford Union angesagt, dem historischen Debattierverein der Universität, den der ehemalige Premierminister Harold Macmillan als letzte Bastion der Redefreiheit bezeichnet hat. Seit Wochen versuchen Studentenvereinigungen aber, ihren Auftritt zu verhindern. Stock wird von der Trans-Lobby wie eine Aussätzige behandelt, weil sie darauf beharrt, dass das Geschlecht biologisch bestimmt sei. Aufgrund dieser Auffassung wurde ihr das Leben als Professorin der Universität Sussex von Kollegen und Studenten derart zur Hölle gemacht, dass sie im Oktober 2021 ihre Stelle aufgab.
So nachdrücklich sie sich für die Menschenrechte von Transgender-Personen einsetzt und für einen offenen Diskurs plädiert, wird Stock – wie auch J. K. Rowling und andere gender-kritische Feministinnen – als transphob diffamiert. In Oxford forderte die Studentengewerkschaft, die Einladung an Stock zu widerrufen. Auch solle der Debattierverein wegen seiner „toxischen Kultur der Schikane“ von der Erstsemestermesse ausgeschlossen werden, bei der die von Beiträgen abhängige Organisation neue Mitglieder rekrutiert.
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Augustinus: Die Schriften haben den Kanon hervorgebracht
In De doctrina Christiane diskutiert der Kirchenvater Augustinus unter anderem die sprachliche Qualität der biblischen Schriften. Dabei macht er eine interessante Bemerkung zur Entstehung des Kanons. Er behauptet nämlich, dass diese Dokumente ihre Geltung nicht von der Kirche erhalten haben, sondern der biblische Kanon durch die ihnen innewohnende Autorität entstanden ist. Er schreibt (De doctr. chr. IV,6,9):
An dieser Stelle fragt vielleicht einer, ob unsere Bibelautoren, deren vom göttlichen Willen inspirierte Schriften uns in überaus heilbringender Autorität einen Kanon gebildet haben, nun weise oder auch beredt genannt werden müssen. Diese Frage wird von mir selbst und von denen, die mit mir einer Meinung sind, sehr leicht beantwortet. Denn sobald ich diese verstehe, kann mir nicht nur nichts weiser, sondern auch nichts beredsamer als diese erscheinen.
Abendmahl to go?
Gerald Felber hat in dem FAZ-Artikel „Hilft ein ‚Abendmahl to go‘?“ die Misere der großen Kirchen in Deutschland sehr anschaulich beschrieben. Der Mitgliederschwund ist gewaltig. Experten rechnen damit, dass „zeitnah mindestens ein Drittel der aktuell reichlich 130.000 Kirchenimmobilien beider großer Konfessionen in Deutschland aufgegeben werden müssen“. Gegensteuern möchte man mit modernen Gottesdienstformen.
Vorschläge dafür kommen etwa von Christian Grethlein (zur Kritik an seinem Konzept der „Kommunikation des Evangeliums“ siehe hier). Er empfiehlt, die gewohnten liturgischen Ordnungen zu durchbrechen und digitale Kanäle aufzuwerten:
„Abendmahlsvergessenheit“ etwa, verstanden als Fremdeln mit oder gleich gänzliche Abwendung von der kollektiven Feier im Kirchenraum, erscheint zuerst als resignativer und fast schon dystopischer Begriff. Wenn man allerdings dem Theologen Christian Grethlein folgt, kann der scheinbare Verlust durchaus auch in neue Qualitäten umschlagen, die durch die Corona-Jahre mit ihren tiefen Einschnitten womöglich sogar forciert worden sind: Abendmahlsfeiern im häuslichen Rahmen oder „to go“ aus vorgepackten Tüten; digitale Vernetzungen, die schon ziemlich bald mehr bedeuteten, als nur eine Übertragungskamera auf den Zelebranten zu richten, sondern zum kommunikativen Austausch in den sozialen Netzwerken (bis hin zum „christlichen Yoga“) werden konnten.
Gewohnte liturgische Ordnungen lösen sich auf. Gemeinsam ist ihnen, dass solches Agieren in „multilokalen, mehrgenerationalen Familien“ (Grethlein) mit den gewohnten liturgischen Ordnungen oft nur noch randständig zu tun hat; doch als gelebtes, individuell ausgefülltes Christsein wird man auch solche „wilden Ränder“ – der Begriff kam am letzten Tag aufs Tapet und überspannte viele vorherige Ansätze – sehen dürfen.
Alexander Deeg fordert mehr Mut, im Gottesdienst die eigenen Zweifel zu artikulieren und gemeinsam auf die Suche zu gehen. Felber schreibt:
Aufregender und zeitgemäßer schien jedenfalls die Idee des Leipziger Theologen AlexanderDeeg zu einer „paradoxen Gottesdienstwerbung“, die genau das schwierig zu Durchschauende, Anstrengende und Vertrackte theologischer Vermittlung als Herausforderung für die Besucher in den Mittelpunkt stellt. Öfter wiederkehrend wurde der Mut beschworen, auch eigene Zweifel zu artikulieren, Fragen offenzulassen, mit Kollegen undGläubigen gemeinsam auf die Suche zu gehen, statt allein dem – scheinbar? – Bewährten und gefestigten Dogmen zu trauen. Jenes letztlich Unverfügbare, das den „Überschuss“ des Glaubens gegenüber einem ökonomisch-pragmatisch strukturierten Alltag und seine Feier im Gottesdienst als – so Deeg – „heilsame Unterbrechung der Logiken dieser Welt“ konstituiert, könnte dann besser zu fassen und zu vermitteln sein: transformativ gedacht, mit oszillierenden Phänomenen statt linearen Entwicklungen rechnend. Man wird es hören und sehen.
Das ist ja alles nicht neu. Vieles davon haben wir zum Beispiel im Kontext der Emerging Church-Debatte schon einmal gehört. Die Verzweiflung muss also wirklich sehr groß sein, wenn man hier zukunftsweisende Konzepte erwartet. Wir müssen keine zehn Jahre beobachten, um zu wissen, wie das ausgeht. Wir hören und sehen jetzt schon, dass mit der Aufgabe der festen biblischen Evangeliumsverkündigung die Kirche auf ihrem Weg in die Bedeutungslosigkeit protegiert wird.
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Auch glücklich verheiratete Frauen sind Opfer
Noch nie ging es den Frauen wahrscheinlich so gut wie heute, zumindest in der westlichen Welt. Dennoch werden immer neue Benachteiligungen ausfindig gemacht. Das Patriarchat lebt weiter als Phantom. Glücklichen Frauen bleibt da nichts anderes übrig, als Opfer zu sein – ohne das sie es merken.
Birgit Schmid schreibt in einem Kommentar für die NZZ:
Das Narrativ von der andauernden Männerherrschaft bietet Identifikation, man wird Teil einer kämpferischen Gemeinschaft. Dass man etwas nur genug oft hören muss, um schliesslich selber daran zu glauben, zeigt ein Befund der vieldiskutierten Umfrage an der Universität Zürich: Viele Studentinnen gaben an, keine Nachteile aufgrund ihres Geschlechts an der Uni zu erleben. Dennoch antworteten sie auf die Frage, ob sie als Frau benachteiligt würden, mit Ja. Die Ökonomin Margit Osterloh erklärt sich das damit, dass den Frauen ständig eingeredet werde, sie würden diskriminiert. Sie hätten demnach verinnerlicht, was sie nie so erlebten.
Den Frauen geht es so gut wie nie zuvor. Viele finden aber, es werde immer schlimmer. Man nennt dies das Tocqueville-Paradox: Je gerechter Gesellschaften sind, desto ungerechter erscheinen sie einem. Man reagiert sensibler auf Unterschiede. Daraus zieht der Feminismus in der Wohlstandsgesellschaft teilweise seine Berechtigung. Wären seine Ziele erreicht, brauchte es ihn nicht mehr.
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Ray Ortlund: Keller war öffentliche Stimme für Christus
Ray Ortlund hatte viele bekannte Vorbilder, darunter seinen Vater, J.I. Packer, John Stott und Francis Schaeffer. In einem Artikel zum Tod von Tim Keller beschreibt er, wie der Pastor aus New York sein Leben beeinflusst hat. Darin heißt es:
In unserem Zeitalter des Hasses war Tim bekannt für sein faires und respektvolles öffentliches Zeugnis. Er wusste, wie man „in Weisheit denen gegenüber [wandelt], die außerhalb [der Gemeinde] sind“ (Kol 4,5). Er dachte tiefschürfend über Evangelisation und Jüngerschaft nach. Und durch Gottes Gnade war er darin großartig. Ich frage mich, ob gerade seine Besonnenheit der Grund dafür war, warum einige Leute Tim nicht mochten.
Ich erinnere mich an einen brillanten Vortrag, den er vor Jahren hier in Nashville hielt und aus dem schließlich sein Artikel „Post-Everythings“ hervorging. Sein Argument war, dass wir unsere mutigen theologischen Überzeugungen nicht aufgeben müssen, um nicht-traditionelle Menschen anzusprechen. Stattdessen sollten wir unsere Überzeugungen klüger nutzen und mit einem einfühlsamen Bewusstsein für die in ihnen steckenden Reichtümer „post-everything“-Menschen zu Christus rufen. In seinem Vortrag zählte Tim einige ihrer Anliegen auf und zeigte gleichzeitig, dass unsere eigene reformierte Theologie relevante Antworten parat hat.
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Wenn Kinder andere Wege gehen
Was tun, wenn die eigenen Kinder als Jugendliche oder junge Erwachsene die christlichen Wege verlassen, die ihre Eltern ihnen gezeigt und vorgelebt haben? Angesichts der schieren Anzahl an Lebensentwürfen, die sich Kindern in einer Multioptionsgesellschaft bieten, sehen sich viele Eltern mit solchen Fragen konfrontiert, nicht selten auch von ihnen überfordert. Eine gute Navigationshilfe, wie man in solchen Lebensphasen heranwachsenden Kindern mit Klarheit und Liebe begegnet, bieten die Autorinnen Regula Lehmann und Nicola Vollkommer in ihrem Buch Wenn Kinder eigene Wege gehen.
Klaus Hickel hat es gelesen und schreibt:
Auch wenn sich daraus nicht immer eine einfache Lektüre ergibt – dies gilt in besonderem Rahmen für Eltern, die sich in ähnlichen Situationen wiederfinden – dominiert doch durch das gesamte Buch ein positiver Grundton. Es ermutigt Eltern, die Lösung nicht in „ausweichendem Schweigen, harmoniesuchendem Rückzug oder liberal-progressivem Umschwenken“ (auf zeitgeistliche Überzeugungen, Anm. des Rezensenten) zu suchen (S. 9). Stattdessen bezeugt ein im Erwachsenenalter zurückgekehrtes Kind, wie durchaus hilfreich sich „liebevolle Strenge“ vonseiten der Eltern erwiesen hat. Nicht selten muss aus „angelerntem“ Glauben eine echte Gottesbeziehung werden, auch wenn dabei Jugendliche in einer Phase der Abkehr vom Glauben nicht selten in ein tiefes Loch fallen. Dabei hat sich in solchen Zeiten das überzeugte Festhalten der Eltern an dezidiert biblischen Werten und entsprechendem christlichen Handeln als wegweisend für die spätere Rückkehr der Kinder erwiesen: „Die Werte aufzuweichen ist in einer Zeit wie heute keine Option“, berichtet Niko, der nach einer Zeit der Glaubensabkehr wieder zur Nachfolge Christi zurückkehrte (S. 140).
Mehr: www.evangelium21.net.
Tim Keller (1950–2023)
Tim Kellers Gebet wurde erhört. Er ist nun bei seinem Erlöser. Hier ein Tim Keller Tribut der TGC:
Tim Keller: „Ich kann es nicht erwarten, Jesus zu sehen.“
Michael Keller hat vor wenigen Stunden die Öffentlichkeit in den Sozialen Netzwerken über den Gesundheitszustand seines Vaters Tim Keller veröffentlicht (siehe auch hier):
Heute wird Papa aus dem Krankenhaus entlassen und wird Hospizbetreuung zu Hause zu erhalten. In den letzten Tagen hat er uns gebeten, oft mit ihm zu beten. Im Gebet hat er oft seinen Wunsch geäußert, nach Hause zu gehen und bei Jesus zu sein. Seine Familie ist sehr traurig, weil wir uns alle mehr Zeit gewünscht haben, aber wir wissen, dass er jetzt nur noch sehr wenig Zeit hat. Im Gebet sagte er vor zwei Tagen: „Ich bin dankbar für all die Menschen, die im Laufe der Jahre für mich gebetet haben. Ich bin dankbar für meine Familie, die mich liebt. Ich bin dankbar für die Zeit, die Gott mir gegeben hat, aber ich bin bereit, Jesus zu sehen. Ich kann es nicht erwarten, Jesus zu sehen. Schick mich nach Hause.“
Sibylle Lewitscharoff gestorben
Sibylle Lewitscharoff ist am 13. Mai 2023 69-jährig in Berlin ihrer schweren Krankheit erlegen. Viele werden sie vermissen, zählte sie doch zu jenen Intellektuellen, die eigenständig denken und sehr poientiert zu umstrittenen Themen Stellung beziehen. Sie hat den Schriftsteller-Aufruf gegen den „Gender-Unfug“ in der deutschen Sprache unterschrieben und in ihrer Dresdner Rede unvergesslich (und für manche unverzeihlich) die moderne Fortpflanzungsmedizin kritisiert. Übrirgens versuchte sie mal, mittels LSD ihr Bewusstein zu erweitern und hat diese Erfahrung interessanter Weise so beschrieben, dass es an Schattenwelten erinnert, die auch in der Bibel beschrieben werden.
Obwohl christlich erzogen, ist sie eine Zweiflerin geblieben. Die Kirche konnte sie dennoch wortstark ermahnen. Vor allem dafür, dass sie sich im Diesseits festgebissen hat. So erinnere ich hier noch mal an ihre Kritik der kirchlichen Predigt:
Die Kirchen sind ja so was von lendenlahm im Predigen. Die verstehen ja vom Tod eigentlich gar nichts mehr. Das ist ja schrecklich. Die sind ja so aufs Diesseits fixiert, die Protestanten noch schärfer als die Katholiken. Aber die Katholiken sind ganz auf diesem Wege auch. Im Grunde hat sich eine areligiöse Gesellschaft in den Kirchen breitgemacht, weil sie vom Jenseits überhaupt keine Vorstellung mehr haben.
Haben Sie mal eine Predigt gehört, die irgendwie von da oben überhaupt handelt? Also, ich wüsste nicht. Also, ich höre die im Radio immer an. Ich gehe manchmal auch in die Kirche, auch mal in katholische Kirche. Das kommt nicht vor. Es gibt die Hoffnung auf Erlösung nicht in irgendeiner Form – sei es wunschnaiv, sei es schönheitstrunken, sei es in Gedichtform irgendwie ausgekleidet. Das gibt es nicht.
Das Gottvertrauen wird beschworen. Ja. Aber worauf vertraut man denn, wenn es nicht ein wirkliches Leben und ein erfülltes Leben nach dem Tod gibt? Und was bedeutet überhaupt Erlösung? Das ist doch eine interessante Frage. Darüber kann man doch predigen.
Welche Väterpräsenz?
Florentine Fritzen berichtet in der FAZ über die Anpassungsprozesse der Väter, die mit dem Aufkommen neuer Geschlechterrollen nicht so einfach zurechtkommen. Kurz: Was bedeutet es eigentlich, ein Vater zu sein? Deutlich wird dabei, das Mütter und Väter eben gerade nicht einfach austauschbar sind. Es heißt:
Die Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert hat festgestellt, „dass es derzeit offenbar keine klaren Modelle über das Vatersein gibt und jeder Mann seinen eigenen Weg in die Vaterschaft finden muss“. In ihrem Buch „Auf die Väter kommt es an“ beschäftigt sie sich auch mit Vätern im Homeoffice. Sich für die Arbeit nicht von der Familie trennen zu müssen verändere nicht nur die Vaterschaft. Dadurch, dass Väter mehr bei den Kindern seien, ergäben sich neue Reibungsflächen zwischen den Eltern. Denn Familienarbeit werde trotz allen Wandels vorrangig von Müttern bestimmt. „Und es ist bekannt, dass es vielen von ihnen schwerfällt, diese Aufgaben abzugeben.“
Es ist eben nicht so leicht, klassische Rollen umzukehren. Auch für Männer nicht. Eine erfahrene Hebamme aus dem Rhein-Main-Gebiet beobachtet, dass viele sich aufrieben zwischen Job und Familie. Sie meint: Beide Elternteile sind in ihrer Andersartigkeit wichtig.
Zentral aber sei, dass die Bedürfnisse des Kindes gestillt würden – „ob das nun der Elternteil mit dem XX- oder der mit XY-Chromosom übernimmt“. Laut Psychologin Ahnert sind Väter wichtig, weil sie bei Tobe-, Rollen- und Regelspielen anderen Input geben als Mütter. Auch gelte es, die konkreten Kompetenzen der einzelnen Partner zu nutzen: Wer es schafft, die Aufgaben danach zu verteilen, wer was am besten kann, ist klar im Vorteil.
Ich beobachte auch im Kontext von Kirchengemeinden eine Verunsicherung unter jungen Männern und Vätern. Ich denke, es sollte hier in der christlichen Bildungsarbeit – mit biblischen Grundlagen – mehr angeboten werden. In einer Zeit der „Verflüssigung” von Verantwortlichkeiten ist es nämlich gar nicht so einfach, Vater oder Mutter zu sein.
Hier: www.faz.net.
Die Abschaffung des Geschlechts
Ilona Konrad hat auf evangelisch.de eine scharfe Kritik des von der Regierungskoalition auf den Weg gebrachten Selbstbestimmungsgesetzes (siehe hier ) veröffentlicht. Besonders bemerkenswert finde ich die Aussage:
Die Demokratie wird schwer beschädigt, wenn Menschen unter Strafandrohung gezwungen werden, etwas zu bestätigen, was für sie im klaren Widerspruch zur Realität steht. Wunschdenken kann nicht die Realität ersetzen.
Was ist damit gemeint? Bezogen ist diese Aussage auf folgenden Absatz:
Lebensbestimmende Entscheidungen sind damit in einem Alter erlaubt, in dem es viele für eine gute Idee halten, sich einen Silvesterböller in den Hintern zu stecken und anzuzünden. Unterstützend wirkt für mich das Mitte 2020 verabschiedete Gesetz zum Verbot von Konversionstherapien. Durch dieses Gesetz macht sich nun strafbar, wer den Transitionswunsch hinterfragt oder gar dahingehend umleiten möchte, dass nicht Körperteile zerstört, sondern Geschlechterklischees aufgelöst werden und eine Aussöhnung mit dem eigenen Körperbild gesucht wird.
Wegen der Bußgeldvorschrift der neuen Gesetzesvorlage wird zukünftig mit bis zu 10.000 Euro bestraft, wer ohne öffentliches Interesse zum Beispiel den Menschen mit Penis in der Frauenumkleide absichtsvoll als Mann bezeichnet oder den Ursprungsnamen einer Transperson benennt und diese damit schädigt.
Es soll den Menschen also verboten werden, zu beschreiben, was sie mit ihren Sinnen und ihrem Verstand wahrnehmen. Erinnern wir uns an Georg Orwell und seinen Klassiker 1984? Da heißt es: „Freiheit ist die Freiheit zu sagen, dass zwei plus zwei vier ist. Wenn das gewährt ist, folgt alles weitere.“
Ich empfehle die Lektüre des gesamten Artikels: www.evangelisch.de.
„Fake Science“ mit Künstlicher Intelligenz
Dass Nonsens-Aufsätze es schon mal in anerkannte wissenschaftliche Journale schaffen, wissen wir. Die Sokal-Affäre war dafür ein sehr prominentes Beispiel. Sokals Beitrag war in postmodernem Gestus formuliert und gab vor, die Quantengravitation als linguistisches und soziales Konstrukt zu deuten, wobei die Quantenphysik die postmodernistische Erkenntniskritik scheinbar bestätigt.
Laut einer neuen Studie wird die Lage neuerdings noch undurchsichtiger, da immer mehr Artikel publiziert werden, die mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz geschrieben werden. Die FAZ berichtet:
Unsinnige wissenschaftliche Artikel, deren Inhalt erfunden ist, finden immer häufiger Eingang in anerkannte akademische Zeitschriften. Das ergibt eine Studie, die der Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Bernhard Sabel, zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen Emely Knaack und Mirela Bilc sowie in Kooperation mit Gerd Gigerenzer vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin auf dem „elife preprint server“ publiziert hat. Die Studie wird in diesen Tagen in der Fachzeitschrift „Science“ kommentiert.
Länder mit hohem Fälschungsanteil sind der Studie zufolge Russland, Türkei, Ägypten, China und Indien mit Werten zwischen 39 bis 48 Prozent aller veröffentlichten Arbeiten, wobei absolut betrachtet China mit 55 Prozent das Ranking anführt.
Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.
Drag-Lesungen für Kinder
In München sollen Drag-Darsteller Mädchen und Jungen ab vier Jahren bei einer Lesung in „farbenfrohe Welten“ mitnehmen. Was die örtlichen Grünen als Vielfalt feiern, ist in Wahrheit knallharte queere Identitätspolitik. Hier werden Grenzen nicht nur überschritten, sondern eingerissen. Beatrice Achterberg kommentiert treffend:
Im Münchner Veranstaltungshinweis liest sich das so: Die Kinder sollen mitgenommen werden in «farbenfrohe Welten, die unabhängig vom Geschlecht zeigen, was das Leben für euch bereithält, und dass wir alles tun können, wenn wir an unseren Träumen festhalten». Queertheoretische Identitätspolitik, die das Geschlecht in den Mittelpunkt rückt, wird in kindliche Geschichten gewoben. Über diesen Umweg konfrontiert man kleine Kinder mit ihrer Geschlechtlichkeit. Darum geht es. Das ist die Absicht.
Mehr: www.nzz.ch.
Herold

Die monatliche Zeitschrift Herold erscheint mittlerweile seit 64 Jahren und wird weltweit an über 25.000 Leser versandt. Jede Ausgabe widmet sich einem bestimmten biblisch-theologischen Thema und entfaltet dieses durch Kurzpredigten, Artikel und Andachten. Oberste Priorität hat dabei die bibeltreue Verkündigung und seelsorgerlich-praktische Anwendung.
Ausgaben der Zeitschrift Herold können bei der Herold Mission bestellt werden. Übrigens kann man Ausgaben auch sehr gut verschenken. Die Zeitschrift kostet keine Gebühren. Doch lohnt sich die Unterstützung des Missionswerks durch Spenden.
Hier: herold-mission.com.