Das Selbstbestimmungsgesetz: Folgen für Frauen und Kinder

Während sich das Phänomen der Geschlechtsdysphorie und Transsexualität in der amerikanischen Jugend weiter ausbreitet, gibt es gleichzeitig einen verwandten, aber viel weniger beachteten Trend: Neue Studien zeigen, dass die „Detransitioner“-Bewegung weitaus größer ist, als gemeinhin angenommen wird, und dass die Detransitionsrate in Teilen vielleicht bei fast 30 Prozent liegt (vgl. dazu hier).

In Deutschland soll freilich durch das Selbstbestimmungsgesetz die Personenstandsänderung deutlich erleichtert werden. Die Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wirbt etwa leidenschaftlich für neue Regelungen

Wir wollen nicht tatenlos zusehen, sondern stoßen eine grundlegende Reform an. Mit einem Selbstbestimmungsgesetz wollen wir die persönliche Freiheit zum Leitbild machen und nicht irgendwelche Ordnungsvorstellungen über die Geschlechter. Es ist höchste Zeit, dass die tatsächliche Vielfalt von Identitäten akzeptiert wird, anstatt trans- und intergeschlechtliche Menschen in vorgegebene Raster zu pressen und ihnen das Leben schwer zu machen.

Problemfelder, von denen es sehr viele gibt, werden von solchen Initiativen ausgeblendet. Dankenswerter Weise werden einige Probleme von der Aktion Ehe & Familie – DemoFürAlle in dem Positionspapier „Das Selbstbestimmungsgesetz: Folgen für Frauen und Kinder“ angesprochen. Das Positionspapier bietet eine wissenschaftlich fundierte und umfassende Analyse der zu erwartenden negativen Auswirkungen des Selbstbestimmungsgesetzes.

Zentrales Argument ist die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen, die mitten in der Pubertät mit ihrem Geschlecht hadern. Durch eine voraussetzungslose Personenstandsänderung, wie sie das Selbstbestimmungsgesetz vorsieht, würden sie zu weiterführenden medizinischen Maßnahmen verleitet: Pubertätsblocker, gegengeschlechtliche Hormonpräparate und Operationen rufen Nebenwirkungen und irreversible Folgeschäden hervor, die im Erwachsenenalter oft bitter bereut werden.

Außerdem würden mit dem Selbstbestimmungsgesetz die Schutzräume für Frauen und Mädchen faktisch abgeschafft. Der voraussetzungslose Geschlechtswechsel könnte vorsätzlich auch mißbräuchlich von männlichen Straftätern für sexuelle Übergriffe genutzt werden. Die Verfolgung solcher Straftaten würde zudem durch das geplante Offenbarungsverbot des Personenstandswechsels noch massiv erschwert.

Hedwig v. Beverfoerde, Sprecherin von DemoFürAlle, erklärt dazu:

Es ist gut, daß in der medialen Debatte um das Selbstbestimmungsgesetz mehr und mehr Stimmen qualifizierte Kritik üben. Allerdings werden noch immer wichtige Fakten verschwiegen: Etwa dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Kinder, die sich unvermittelt als Transgender outen, sprunghaft angestiegen ist. Vor allem Mädchen sind betroffen. Das Selbstbestimmungsgesetz würde diese besorgniserregende Entwicklung weiter anheizen. Unser Positionspapier schließt diese Informationslücke zum richtigen Zeitpunkt: Es soll den Bundestagsabgeordneten einen Überblick über die gefährlichen Folgen dieses neuen Gesetzes verschaffen und sie überzeugen, dagegen zu stimmen.

Jüngsten Medienberichten zufolge soll ein Gesetzentwurf für das Selbstbestimmungsgesetz im ersten Quartal 2023 vom Bundeskabinett verabschiedet werden. Laut dem Eckpunktepapier, das die Bundesregierung im Juni 2022, veröffentlichte, soll das Selbstbestimmungsgesetz Kindern ab 14 Jahren ermöglichen, ihren Geschlechtseintrag in amtlichen Dokumenten zu ändern – mittels Selbstauskunft auf dem Standesamt, und notfalls mit Hilfe von Familiengerichten gegen den Willen ihrer Eltern.

Das Positionspapier kann hier heruntergeladen werden: Positionspapier_DemoFuerAlle_SBG.pdf.

Jesus als Weltenrichter

Der 2. Thessalonicherbrief kündigt in 1,8 das Endgericht an. Ich zitierte den Vers mal im Zusammenhang nach der NGÜ (1,6–10):

Denn so wahr Gott gerecht ist: Er wird jedem das geben, was er verdient hat. Über die, die euch jetzt Leiden bereiten, wird er Leiden verhängen; euch hingegen, die ihr jetzt zu leiden habt, wird er zusammen mit uns von aller Not befreien. Das wird geschehen, wenn Jesus, der Herr, mit seinen mächtigen Engeln vom Himmel her in loderndem Feuer erscheint. Er wird die zur Rechenschaft ziehen, die Gott nicht als Gott anerkennen und nicht bereit sind, das Evangelium von Jesus, unserem Herrn, anzunehmen. Die Strafe, die diese Menschen erhalten, wird ewiges Verderben sein, sodass sie für immer vom Herrn und von seiner Macht und Herrlichkeit getrennt sind. Ja, so wird es an jenem Tag sein, wenn er kommt, um für sein Handeln an denen, die zu seinem heiligen Volk gehören, geehrt zu werden, um bewundert zu werden für sein Wirken an allen, die zum Glauben gekommen sind. Auch ihr gehört dazu, denn ihr habt das, was wir euch bezeugt haben, im Glauben angenommen.

Drei kurze Gedanken dazu:

Dass Jesus, der Herr, das Gericht mit seinen mächtigen Engeln selbst vollziehen wird, belegt erstens, dass für den Apostel Paulus Christus tatsächlich Gott ist. Denn Gott allein steht es zu, dieses letzte untrügliche und unwiderrufliche Urteil über Menschen zu sprechen (vgl. 5Mose 32,35; Ps 94,1; Röm 12,19; Hebr 10,30–31).

Deutlich wird zweitens, dass Christus, der das Licht der Welt ist und Kinder des Lichts erweckt (vgl. Joh 8,12; Joh 12,36), eines Tages mit brennendem Feuer kommen wird, um das Richteramt wahrzunehmen. Jesus ist nicht nur Friedensstifter, sondern auch Weltenrichter. Er wird jene, die seine Gnade und seine rettende Gerechtigkeit verschmäht haben, ihrer eigenen Gerechtigkeit zuführen. So, wie es schon der Prophet Jesaja angekündigt hat: „Denn siehe, der HERR wird kommen mit Feuer und seine Wagen wie ein Wetter, dass er vergelte im Grimm seines Zorns und mit Schelten in Feuerflammen“ (Jes 66,15). Gottes Zorn ist nicht willkürliche Bestrafung, sondern das gerechte Urteil über die Sünde.

Drittens ist damit schließlich ausgesagt, dass nicht wir diejenigen sind, die über andere Gericht halten. Jesus wird eines Tages über die Verschmäher und Verfolger der Christusjünger und die Ignoranten urteilen. Wir haben Unglauben auszuhalten und sind dazu berufen, auch unter widrigen Umständen Diener Christi und treue Haushalter der Geheimnisse Gottes zu sein (vgl. 1Kor 4,1–2). An anderer Stelle sagt Paulus daher: „Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen wird“ (1Kor 4,5, vgl. Röm 12,18–21).

Frankreich: 150 Jahre Elitehochschule Sciences Po

An ihrem 150. Geburtstag hat die französische Elitehochschule Sciences Po (Institut d’Études Politique) keinen Grund zum Feiern. Stattdessen ringt sie mit Affären und der woken Studentenschaft. Jürg Altwegg hat für die FAZ die Zustände an der Einrichtung in dem Artikel „Keine Zensur für Darwin“ beschrieben (FAZ vom 14.12.2022, Nr. 291, S. N4). Darin heißt es: 

Die ganze Welt bewunderte Frankreich einmal für sein Institut d’Études Politiques (IEP), wie „Sciences Po“ offiziell heißt, und schickt weiter Jugendliche zum Studium nach Paris. Dass die französischen Eliteschulen in den internationalen Ranglisten heute weit hinten rangieren, hat viel mit französischen Besonderheiten zu tun. Bei Sciences Po scheint die „exception française“ nur noch aus den Ausschweifungen ihrer Vorsitzenden zu bestehen. Bitter klagen Professoren über den Niedergang nicht nur der intellektuellen „Excellence“, sondern der Allgemeinbildung. Die Minderheiten haben Sciences Po in den Griff genommen und frönen der „Intersektionalität“ aus Islamgauchismus, Antirassismus und Feminismus. Sie tun es mit den Methoden des intellektuellen Terrorismus. Für Gender-Sprache gibt es bessere Noten.

Die Folge der Cancel Culture sind Zensur und Selbstzensur. Ein Seminar über „Biologie, Evolution, Gender“ wurde mit der Begründung verboten, Peggy Sastre rechtfertige mit ihren Thesen zu Darwin die Vergewaltigung der Frauen durch die Männer. Der Deutsche Klaus Kinzler, der am Institut d’Études Politique in Grenoble „civilisation allemande“ unterrichtete, wurde der „Islamophobie“ bezichtigt und auf Mauerinschriften als „Faschist“ beschimpft. Man versprach ihm ein Schicksal wie Samuel Paty, der gerade geköpft worden war. Sechs Wochen stand Kinzler unter Polizeischutz. In einem Aufruf in „Le Monde“ gaben ihn auch die Kollegen, die sich nie mit ihm solidarisiert hatten, zum Abschuss frei: Kinzler habe ihre Ehre verletzt. Von der Schulleitung wurde er suspendiert. Der konservative Präsident der Region, Laurent Wauquiez, drohte dem IEP Grenoble im Gegenzug mit der Streichung der Subventionen aus Lyon. „Inzwischen bin ich endgültig kaltgestellt“, erzählt Kinzler. Zum Semesterbeginn wollte er den Unterricht wieder aufnehmen. Er wurde, ohne dass man ihn je angehört hätte, mit einem Berufsverbot belegt. Sein Gehalt bezieht er weiter.

Klaus Kinzler fasst seine Erfahrung zusammen: „Ich habe gesehen, wie eine Minderheit mit gesetzeswidrigen Methoden und Terror der Mehrheit ihr Gesetz aufzwingt.“

Der Queer-Plan der Bundesregierung

Vor wenigen Wochen beschloss die Bundesregierung den sogenannten Aktionsplan „Queer leben“ (vgl. hier). Doch nicht etwa der Abbau der Diskriminierung steht darin im Vordergrund, sondern die umfassende Durchdringung der Gender-Ideologie in allen gesellschaftlichen Bereichen. Ganze 70 Millionen Euro Steuergelder werden dafür zur Verfügung gestellt. Rieke Hümpel hat einen aufrüttelnden Artikel dazu bei CICERO verfasst. Darin schreibt sie:

Am bedrückendsten empfinde ich Punkt 4.3, der das „Gesetz zum Schutz von Konversionsbehandlungen“ als Maßnahme vorschlägt und tatsächlich ein grausames Unrecht gegen Eltern beinhaltet. Das Gesetz soll verhindern, dass der Wunsch von Erwachsenen und Jugendlichen nach Transition angezweifelt werden darf. Selbst die bisherige Strafausnahme für Eltern soll nach Möglichkeit aufgehoben werden.

Dahinter versteckt sich: Eltern dürfen künftig den Wunsch ihrer Kinder nach einer Transition noch nicht einmal mehr kritisch hinterfragen! Der Staat entzieht allen Eltern dieses Landes auf Wunsch von Queer-Aktivisten bei einer derart existenziellen Frage die Gesundheitssorge! Im schlimmsten Fall müssten Eltern also künftig wortlos dabei zusehen, wie ihr Kind chemisch und operativ kastriert wird – selbst, wenn sie von einer Fehlentscheidung überzeugt sind.

Staatlich verordnetes Nichtssagen, wenn die über alles geliebte Tochter sich die Gebärmutter rausnehmen und die Busen abschneiden lässt. Unterstützendes Nicken, wenn dem eigenen Sohn der Penis abgetrennt wird. Wissend, dass die Kinder fortan lebenslang schreckliche Nebenwirkungen und ein erhöhtes Krankheitsrisiko bevorstehen. Ich kann mir kaum eine brutalere Situation für Eltern vorstellen. Es ist ein Alptraum.

Dabei sind mittlerweile weltweit warnende Stimmen laut geworden. Schweden hat die Verwendung von Pubertätsblockern und gegengeschlechtlichen Hormonen für alle Kinder unter 18 Jahren in diesem Jahr im ganzen Land eingestellt. Finnland wählte bereits 2020 die Psychotherapie als erste zu wählende Behandlung vor der Gabe von Pubertätsblockern. In Frankreich warnt die Nationale Akademie für Medizin in ihren neuen Leitlinien aufgrund fehlender Evidenz vor vorschnellen hormonellen und operativen Transitionen.

Mehr hier: www.cicero.de.

VD: HL

Nochmal: Weihnachtsaktion 2022

In wenigen Tagen wird die Bibelsoftware Logos 10 in der Edition Silber verlost. Bisher nehmen ca. 80 Leute an der Verlosung teil. Für Spätzünder daher hier nochmals der Hinweis:

Wir nähern uns den Weihnachtstagen 2022. Ich möchte mich erneut bei allen TheoBlog-Lesern für das Interesse, persönliche Gespräche sowie die vielen anregenden Kommentare bedanken!

Etliche Besucher haben Bücher über TheoBlog bei Amazon bestellt (mehr dazu unter Punkt 2 hier). Zudem habe ich einige Spenden zur Unterstützung des Blogs erhalten. Das ermutigt mich, weiterzumachen!

Ich bin dankbar für jeden, der mit einer Spende der Arbeit mit dem Blog unter die Arme greift. Es fallen allerlei Kosten an, z.B. für das Webhosting, Wartungstools oder Literatur. Dafür gibt es eine Bankverbindung oder ein Paypal-Formular. Vielen Dank für Deine Unterstützung!

Erneut möchte ich mich durch eine Aufmerksamkeit erkenntlich zeigen. Der Softwarehersteller Faithlife ermöglicht in diesem Jahr eine Verlosung der phantastischen Bibelsoftware Logos 10 in der Edition Silber.

Aktion: Logos 10 Silber

Logos ist eine führende Bibelsoftware und im deutschsprachigen Raum der größte Anbieter für digitale Literatur aus dem Bereich Theologie. Ich selbst arbeite seit vielen Jahren intensiv mit Logos und bin sehr zufrieden (siehe hier).

Die Bibliothek der Edition Silber enthält unglaublich viele Ressourcen wie etwa das Lexikon zur Bibel, die Biblia Hebraica Stuttgartensia oder das Griechisch-deutsche Wörterbuch zum Neuen Testament (Bauer-Aland), den Edition C Bibelkommentar und vieles mehr.

Das Paket eignet sich ideal für Bibelschüler, Älteste oder Laienprediger. Die Funktionen von Logos 10 Silber umfassen Studienhilfen, das Faktenbuch, einen Atlas, und vieles mehr. Die Software ist verfügbar unter Windows, Mac, Android, iOS und kann auch im Internet genutzt werden. Weitere Informationen über das Paket gibt es hier.

Falls ein Teilnehmer gewinnt, der die Logos 10 Silber Edition bereits besitzt, wird die Firma Faithlife großzügigerweise einen Gegenwert für das Nutzerkonto anrechnen.

Ich danke dem Produktmanagement von Faithlife Deutschland an dieser Stelle für ihre hervorragend Arbeit mit Logos und für die Unterstützung dieser Weihnachtsaktion! Ihr macht eine klasse Arbeit!

In diesem Jahr gibt es noch eine Besonderheit (die mit meiner Mitarbeit beim Verlag Verbum Medien zusammenhängt): Wer bei der Verlosung den zweiten Platz belegt, erhält eine Ausgabe des Buches Der Siegeszug des modernen Selbst von Carl Trueman. Derjenige, der den dritten Platz belegt, bekommt das Buch Tiefer: Wie Christen echte Veränderungen erleben von Dane C. Ortlund zugeschickt.

Jeder Blog-Leser hat die Chance, das Softwarepaket zu erhalten. Um Empfänger von Logos 10 Silber werden zu können, sind folgende drei Punkte zu beachten:

  • Du musst TheoBlog regelmäßig lesen (Vertrauenssache).
  • Du musst mir über das Kontaktformular Deine E-Mail-Adresse mitteilen (und dabei unbedingt exakt das Stichwort: „Weihnachtspäckchen 2022“ in der Mitteilung erwähnen, da Eingang automatisiert).
  • Am 21. Dezember werde ich von meiner jüngsten Tochter unter allen übersandten Adressen einen Empfänger über ein Losverfahren auswählen lassen und die gewählte Person kontaktieren (Vertrauenssache). Nach Übersendung der Anschrift stelle ich den Kontakt zur Firma Faithlife her, die dann die Software „freischalten“ wird. Bei den Büchern wird das Buch an die genannte Adresse versendet.

Vielen Dank!

Warum werden Kinder abgetrieben?

Mehr als 100.000 Abtreibungen gibt es jährlich in Deutschland. Eine Beratung ist Pflicht, Gründe nennen dagegen nicht. Genau mit diesen Gründen hat sich aber ein Heidelberger Arzt beschäftigt. Die Untersuchung von Florian M. Dienerowitz kommt zu dem Ergebnis: Druck durch das familiäre Umfeld spielt eine große Rolle (vgl. hier).

Eine Zusammenfassung der Studie gibt es in dem Aufsatz: Gründe für den Schwangerschaftskonflikt in Deutschland – ein Untersuchungsansatz. Das Fazit:

Um Frauen im Schwangerschaftskonflikt in ihren jeweiligen Lebenssituationen effektiv zu helfen, müssten vermehrt Anstrengungen unternommen werden, detailliert die Gründe für den Konflikt zu ergründen – sowohl im individuellen Fall als auch auf breiter wissenschaftlicher Basis. Ressourcen, die helfen könnten, ein Kind trotz vorliegender Widrigkeiten auszutragen, könnten so besser ergründet und gefördert werden. Die vorliegende Untersuchung liefert hierzu einen Ansatz und erste Ergebnisse.

Logos-10-Weihnachtspaket

Die Firma Faithlife hat für Weihnachten ein Logos-10-Paket geschnürt, welches jedem ernsthaften Bibelleser Freude bereiten wird.

Doch es gibt eine Ausnahme! Wenn Du ein höheres Paket als Logos 10 Einsteiger (Deutsch) besitzt, dann lohnt sich die Investition wahrscheinlich nicht für Dich persönlich. Möglicherweise eignet es sich als ein Geschenk, um erste tiefere Bibelstudien in Logos zu ermöglichen.

Hier mehr Infos: de.logos.com.

Kultur des Todes (17): Recht auf Abtreibung in der Verfassung?

Mit einer Mehrheit von 337 Ja- und 32 Nein-Stimmen hat das Unterhaus des französischen Parlaments ein Gesetz verabschiedet, mit dem ein „Recht auf Abtreibung“ in der Verfassung verankert werden soll. Die FAZ meldet:

Frankreich will dem Recht auf Abtreibung Verfassungsrang geben. Die neue Vorsitzende der Präsidentenfraktion in der Nationalversammlung, Aurore Bergé, hat einen entsprechenden Gesetzentwurf angekündigt. Artikel 66 der französischen Verfassung soll durch einen zweiten Absatz ergänzt werden, wonach „niemandem das Recht auf Schwangerschaftsabbruch entzogen werden kann“. Artikel 66 Absatz 1 ist bereits ein Gegenentwurf zur amerikanischen Rechtsprechung und besagt: „Niemand kann mit der Todesstrafe verurteilt werden.“ Die Formulierung des geplanten zweiten Absatzes entspricht einem 2019 von den Sozialisten in die Nationalversammlung eingebrachten Gesetzentwurf, der damals von der Präsidentenfraktion abgelehnt wurde.

Die Agentur Livenet.ch meldet, dass der Vorsitzende des protestantischen CPDH, Franck Meyer, die angestrebte Änderung scharf kritisiert hat. In einem Interview mit Evangelical Focus nannte er „die vorgeschlagene Formulierung des Gesetzentwurfs eine „sehr totalitäre Position, die keine vernünftige Bewertung zulässt“. Sie sei „das beste Beispiel für eine ideologische Abschottung, die jede intellektuelle und sachliche Hinterfragung verbietet“.

Weiter heißt es:

Nach Ansicht Meyers ist die „Verbohrtheit so gross, dass Abtreibung für die parlamentarische Mehrheit zu einem Dogma geworden ist“. Das erkläre die Weigerung, „sich das Leid der Frauen anzuhören, die abgetrieben haben, und den Wunsch, diesen Eingriff zu bagatellisieren und zu verstaatlichen“. Nach seiner Überzeugung ist „eine Verfassung nicht dazu da, ein bestimmtes Interesse durchzusetzen, sondern dem allgemeinen Interesse zu dienen“.

Das Gericht predigen?

J.I. Packer schreibt (Knowing God, 2005, S. 167):

Die moderne Angewohnheit in der christlichen Kirche ist es, das Thema „Zorn Gottes“ herunterzuspielen. Diejenigen, die noch an den Zorn Gottes glauben (nicht alle tun das), sagen wenig darüber; vielleicht denken sie auch nicht viel darüber nach.

In einer Zeit, die sich schamlos an die Götter der Gier, des Stolzes, des Sexes und der Selbstverwirklichung verkauft hat, murmelt die Kirche über Gottes Güte, sagt aber praktisch nichts über sein kommendes Gericht. Wie oft hast du im vergangenen Jahr eine Predigt über den Zorn Gottes gehört, oder, wenn Du Pastor bist, hast Du darüber gepredigt? Ich frage mich, wie lange es her ist, dass ein Christ im Radio oder Fernsehen oder in einer dieser halbspaltigen Predigten, die in einigen nationalen Tageszeitungen und Magazinen erscheinen, direkt über dieses Thema gesprochen hat (und wenn einer das getan hätte, wie lange würde es dauern, bis er wieder gebeten würde, darüber zu sprechen oder zu schreiben).

Tatsache ist, dass das Thema des göttlichen Zorns in der modernen Gesellschaft zu einem Tabu geworden ist, und die Christen haben dieses Tabu im Großen und Ganzen akzeptiert und sich darauf konditioniert, das Thema nicht anzusprechen.

Der standhafte Pastor

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Ein kurzes Zitat aus dem hilfreichen Buch The Unwavering Pastor: Leading the Church With Grace in Divisive Times von Jonathan Dodson (2022, S. 18):

Das Vertrauen eines standhaften Pastors kommt nicht von seinen theologischen Kenntnissen, seiner Erfahrung in der Seelsorge oder seinen treuen geistlichen Übungen. Unsere Zuversicht leitet sich aus Gottes unerschütterlichem Engagement für sein eigenes Evangelium ab, damit wir seine Gnade in Christus durch den Geist für Sünder bewahren, schützen und fördern können. Der dreieinige Gott setzt sich beharrlich dafür ein, und deshalb können wir auf seine ständige Gegenwart, seine unerbittliche Vergebung, seine unaufhaltsame Gnade und seine unübertroffene Erlösungskraft zählen. Wenn du das glaubst, dann kannst auch du ein standhafter Pastor sein.

Sogar die Zahlen sind politisch

In den USA kursiert seit Jahren der Verdacht, Mathematik sei eine europäische und damit weiße Erfindung und müsse daher völlig neu bewertet werden. Nun geht es auch in Großbritannien der Mathematik im Namen der Wokeness-Bewegung an den Kragen.

Die FAZ schreibt: 

Die jüngsten Empfehlungen fordern eine von den Studenten mitbestimmte multikulturelle und entkolonialisierte Sicht auf die Fächer. Studenten müssten auf problematische Fragen in der Entwicklung der ihnen beigebrachten Inhalte aufmerksam gemacht werden, wie etwa darauf, dass Pioniere der Statistik die Rassenhygiene gefördert hätten und dass Mathematiker mit dem Sklavenhandel, dem Rassismus oder dem Nationalsozialismus verstrickt gewesen seien.

Die Mathematik steht als Ziel für Forderungen nach Gleichheit, Vielfalt, Zugänglichkeit und Inklusivität keineswegs allein da. Ähnliche Feststellungen und Anregungen finden sich in den jüngsten „Benchmark-Statements“ der QAA für fünfundzwanzig Fächer. So wird Informatikern nahegelegt, sich damit zu befassen, wie „Spaltungen und Hierarchien von kolonialem Wert“, was immer das heißen mag, in ihrem Fach vervielfältigt und bekräftigt würden.

Zurecht sehen einige Professoren die Gefahr der Verdummung und einer ideologischen Vereinnahmung durch aktivistische Akademiker.

Weiter heißt es zu Cancel-Culture: 

An den Hochschulen beanspruchen Studenten das Recht, nicht gekränkt zu werden, wie die Rektorin der Universität Oxford unlängst bedauerte. In Cambridge teilt die Rektorin eines Colleges den Studenten schriftlich mit, dass sie einen Vortrag der sich zur binären Geschlechterordnung bekennenden „Economist“-Journalistin Helen Joyce boykottieren werde, weil deren Ansichten „beleidigend und hassenswert“ seien. Kein Wunder, dass Studenten sich ermutigt fühlten, die wegen ihrer „genderkritischen“ Haltung geschasste Philosophieprofessorin Kathleen Scott durch Trommelprotest zu übertönen. Die Mentalität, die solchen Initiativen zugrunde liegt, hat die nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie in der vergangenen Woche in ihrem Beitrag zur diesjährigen Vortragsreihe zu Ehren des BBC-Gründers John Reith aufgegriffen. Sie sprach im Zusammenhang mit dem Recht der freien Rede von einer durch die Cancel-Kultur verursachten „Epidemie der Selbstzensur“, die dazu führe, dass die Literatur zunehmend durch die ideologische Brille gesehen werde, statt nach literarischen Maßstäben bemessen zu werden.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

Gendersender

Rund 350 Sprach- und Literaturwissenschaftler hatten im Sommer einen Aufruf unterzeichnet, der die Gendersprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk kritisiert (vgl. dazu hier). Auf eine inhaltliche Einlassung der Anstalten warten sie bis heute. 

Die FAZ gab einem Mitverfasser des Aufrufs die Möglichkeit, einen Gastbeitrag zu veröffentlichen. Darin heißt es:

Die gesellschaftliche Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist in den letzten Jahren gesunken. Der ÖRR steckt in einer Vertrauenskrise. Schlagwörter dieser Krise sind: Vetternwirtschaft, Filz, Intransparenz, aufgeblähte Strukturen, üppige Gehälter, Haltungs- und Tendenzjournalismus. Und als genügten all diese Faktoren nicht, griff wie auf Absprache vor rund zwei Jahren auf allen Kanälen flächendeckend der Einsatz der sogenannten gendergerechten Sprache um sich. Mit dem „betreuten Sprechen“ (Joachim Gauck) treiben die Sender einen weiteren Keil zwischen sich und die Medienkonsumenten. Kritik an ihrer belehrenden, ideologisch motivierten Sprachpraxis lassen ARD und ZDF ebenso trotzig wie selbstgerecht an sich abperlen. Man sieht sich auf der Seite des moralischen Fortschritts und inszeniert sich als Avantgarde sprachlicher Erneuerung, fälschlicherweise als „Sprachwandel“ deklariert.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

Offensive zugunsten der Familie

Herrmann Binkert hat in der Zeitschrift DIE TAGESPOST die klassische Familie verteidigt (Ausgabe vom 01.12.22, S. 35). Eine Mehrheit von 61 Prozent der Bevölkerung in Deutschland verbindet laut der Studie „Familie macht den Unterschied“ (2022 durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere, dem Binker vorsteht) mit einer klassischen Familie aus Vater, Mutter und Kindern etwas Positives. Der Ist-Zustand der Gesellschaft, z.B. der hohe Anteil der Alleinerziehenden, sei gar nicht das Ideal der Menschen.

Binkert schließt sein Plädoyer mit folgenden Worten: 

Viel spricht für die Analyse von Hans-Werner Sinn, dass „die wenigen jungen Menschen, die es trotz der Kinderarmut noch geben wird“, sich „an traditionelle Lebenswege erinnern und sich kopfschüttelnd vom Lebensmodell der verarmten Alten abwenden (werden), die nicht auf die Unterstützung ihrer Familien zurückgreifen können. Notwendig erscheint mir eine geistige Offensive zugunsten der Familie. Sie darf nicht nur unter funktionalen Gesichtspunkten gesehen werden. Ihr kommt in Staat und Gesellschaft eine grundlegende Rolle zu. Nur starke Familien sind als kleinste Einheit einer subsidiären Ordnung ein gutes Fundament für eine erfolgreiche Gesellschaft. Mit dieser Einsicht ist die Bevölkerungsmehrheit meines Erachtens der Politik voraus.

Pastorenmangel

Deutschland steht vor einem „katastrophalen“ Nachwuchsmangel für den geistlichen Dienst. Das befürchtet der Rektor der Freien Theologischen Hochschule (FTH) in Gießen, Prof. Stephan Holthaus. Die Zahl der Theologiestudenten sei in den letzten 40 Jahren auf den niedrigsten Stand aller Zeiten gesunken. Die Nachrichtenagentur idea meldet weiter:

Holthaus kritisierte zudem die „Enttheologisierung“ in Gemeinden, Ausbildungsprogrammen und christlichen Zeitschriften: „Wer meint, man könne auf Theologie verzichten und nur noch auf Performance, einige Kurse in Leiterschaft und Erfahrungsberichte setzen, baut ein Haus auf Sand.“ Die biblische Lehre sei das Fundament des Glaubens.

Den Theologen schrieb er ins Stammbuch, ihre Erkenntnisse alltagsrelevanter zu formulieren. Er wünsche sich bei jungen Menschen einen neuen Aufbruch hin zum geistlichen Dienst und in den Kirchen und Gemeinden eine Begeisterung für Gott und sein unfehlbares Wort.

Zutreffende Diagnose!

Mehr hier: www.idea.de.

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